QuadrigaCX – ein ganzer Exchange geht Bankrott
Immer wieder passiert es: Man ist zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort mit der richtigen Information. Man macht alles richtig und kauft jeden Monat ein bisschen Bitcoin, speichert die privaten Schlüssel auf einem Hardware Wallet und HODLt eisern. Bis man eines Tages tot umfällt. Da sammelt man sein ganzes Leben lang Bitcoin und dann sind sie so gut gesichert, dass niemand sie je wieder benutzen kann. Eine Horrorvorstellung, aber leider schon oft so passiert.
HODLn bis zum bitteren Ende? Lieber nicht!
Einer der fatalsten Fälle dieses Szenarios war der Investor Matthew Mellon, der sehr früh in Bitcoin und XRP investierte. Sein Vermögen in Dollar betrug über eine Milliarde US-Dollar und es heißt er habe sein Vermögen gehütet wie seinen eigenen Augapfel. So verwahrte er seine Bitcoin, XRP und andere Kryptos auf mehreren Wallets, deren private Keys unter falschen Namen in Bankschließfächern in der USA verteilt lagen. Der Milliadär hielt seine Coins also sehr sicher. So sicher, dass nicht mal seine Verwandten an das Bitcoin Vermögen kamen, weil niemand wusste wo die Speicherkarten lagen. Eine Tragödie für die Familie, die wahrscheinlich nie wieder hätten arbeiten gehen müssen.
Ein ähnlicher Fall ereignetet sich bei der kanadischen Krsytobörse QuadrigaCX. Ein Großteil der Bitcoin Vermögen werden nicht auf den Online Hot Wallets des Exchanges verwahrt, sondern auf Cold Wallets. So wird es bei vielen Bitcoin Börsen gehandhabt, denn um das Tagesgeschäft am Laufen zu halten, reicht bereits ein kleiner Teil des Gesamtvermögens.
Wenn die zentrale Infrastruktur der Börse von Hackern angegriffen wird, können diese lediglich einen kleinen Teil des Vermögens mitgehen lassen. Cold Wallets sind nämlich grundsätzlich von allen Verbindungen, nternet oder ein internes Netz, getrennt. Um Cold Wallets zu hacken braucht man also physischen Zugang, doch selbst dann ist es ohne private Key, quasi unmöglich. Wenn du noch kein Hardware Cold Wallet hast, kannst du dich in diesem Artikel genauer darüber informieren.
Exhumierung der Leiche als Beweis gefordert
[override_inline_ad]Der Gründer und CEO von QuadrigaCX Gerald Cotten war angeblich die einzige Person, die wusste auf welchen Wallets und wo die private Keys aufbewahrt werden. Auf einer Reise nach Indien starb Cotton unerwartet an einer chronischen Darmerkrankung. Allerdings ranken sich noch viele Mythen um den Fall Cotten. In diesem Artikel berichtete CryptoMonday darüber. Fakt ist, dass es QuadrigaCX viele verschiedene Ungereimtheiten gab und die Coins aber weiterhin verschollen bleiben. Eine neue Gerichtsverhandlung fordert nun sogar die Exhumierung der Leiche von Cotten.
Bitcoin ist Eigenverantwortung, auch für die Nachfahren
Bitcoin gibt uns das erste Mal die Eigenverantwortung über unser Geld. Das bedeutet viel Freiheit aber dabei muss eben auch beachtet werden, dass diese Eigenverantwortung einiges von uns fordert. Laut einer Statistik von Chainalysis aus 2018 sind rund 20 Prozent aller Bitcoin für immer auf der Blockchain eingefroren. Viele von diesen Wallets gehören frühen Bitcoin Investoren, die sich aber zu wenig mit der richtigen Absicherung beschäftigt haben und einfach ihre private Keys vertrödelt haben. Wie wir an den dargestellten Fällen erkennen können, ist es sehr wichtig seine Bitcoins im Todesfalle, für andere zugänglich zu machen.
Die 4 wichtigsten Investment-Regeln: Immer wieder wird die Frage nach einer guten Investment-Strategie gestellt. In diesem Artikel fassen wir alle Gründe, Dos und Don’ts beim Investieren in Bitcoin zusammen. Falls du also in Bitcoin investieren möchtest, dienen dir diese Investment-Regeln als Anleitung. Zu den 4 Investment-Regeln.
Lösungen um die Bitcoins nicht mit ins Grab zu nehmen
Bei Bitcoin gibt es kein Callcenter oder eine Filiale, in der man mit dem Erbschein oder dem Ausweis beweisen kann, dass man Zugriffsrechte auf das Vermögen eines Verstorbenen hat. Bei Bitcoin geht das nur über den Schlüssel. Die hohe Sicherheit des Netzwerk kann schnell zum Verhängnis werden. Aber zum Glück gibt es auch hier eine Lösung: Ein 2/3 Multi-Signature Wallet. Dabei muss jede Transaktion mit mindestens zwei Keys signiert werden. Man kann also einen Key getrost in einem Bankschließfach verwahren ohne Angst haben zu müssen, dass jemand dadurch Zugriff auf das Wallet hat. Einen weiteren Key kann man wahlweise einer Vertrauensperson oder einem Notar übergeben.
Wem dies zu aufwendig ist, der kann seinen private Key oder Seed in den Memoiren oder einem Testament verstecken. Oder vielleicht doch im Fotoalbum auf dem Dachboden? Hier ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Allerdings sollte man sicher gehen, dass die Verwandten im Zweifelsfall die Wichtigkeit des codierten Papierschnipsels erkennen, der zwischen den alten Fotos aufgetaucht ist. Stay safe!
Bist du der einzige, der die private Keys zu deinem Wallet hat?
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[Bildquelle: Shutterstock]