Bitcoin und andere Kryptowährungen geraten immer wieder in Verruf durch die Möglichkeit Geld anonym zu versenden. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire sieht die ganze Sache auch ziemlich kritisch und behauptet, dass Kryptowährungen illegale Transaktionen erleichtern würden.
Kryptowährungen werden laut Bruno Le Maire für illegale Transaktionen verwendet
In einem Tweet vom 19. Oktober hat Bruno Le Maire seine Kritik an Kryptowährungen öffentlich gemacht. In seinen Augen werden einige von ihnen anonym genutzt, um illegale Transaktionen zum Kauf von Drogen, Waffen oder Geldwäsche durchzuführen.
Dabei geht es ihm aber nicht um die Blockchain-Technologie per se. Er sieht einen Mehrwert in den Eigenschaften der Blockchain-Technologie und will diese nicht in Frage stellen.
Wir stellen die Verlässlichkeit und Rückverfolgbarkeit aller Blockchain-Technologien nicht in Frage. Aber einige Kryptowährungen könnten genutzt werden, um betrügerische Transaktionen (Drogen, Waffen, Geldwäsche) anonym zu ermöglichen.
Finanzminister will schärfere Überwachung von Kryptowährungen
Der Kommentar von Bruno Le Maire kam als Antwort auf Cyril Paglino, ein ehemaliger Breakdance-Champion, der vor Jahren zum überzeugten Krypto- und WEB3-Enthusiast geworden ist. Cyril hat Bruno Le Maire beschuldigt, bestehende Mythen über Kryptowährungen weiterhin aufrechtzuerhalten.
Während seines jüngsten Fernsehauftritts forderte Bruno Le Maire eine stärkere Überwachung der Kryptowährungen und argumentierte, dass digitale Vermögenswerte eine herausragende Rolle bei der Terrorismusfinanzierung spielen.
Paglino wies jedoch auf die Tatsache hin, dass Transaktionen von Kryptowährungen auf einer Blockchain rückverfolgbar seien. Aus diesem Grund bevorzugen Terroristen Bargeld gegenüber digitalen Coins, da das Bargeld „ohne jegliche Kontrolle“ zirkuliert.
Es ist zwar gut dokumentiert, dass dschihadistische Gruppen wie Al-Qaida und Hamas Bitcoin-Spenden erhalten, aber sie sind zu unbedeutend, um eine echte Bedrohung darzustellen.
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Blockchain ja, dezentrale Kryptos und private Stablecoins nein
Bereits 2018 traf Le Maire mit den Vertretern des Blockchainsektors zusammen und sicherte seine Unterstützung für die Blockchain Industrie zu.
Er kündigte sogar seinen Plan an, einen ordnungspolitischen Rahmen für Finanzierungen über Kryptowährungen in Form von Initial Coin Offerings zu schaffen. Frankreich erteilte schließlich im Dezember 2019 die Genehmigung für die erste ICO.
Le Maire stand dem Projekt Libra von Facebook weniger aufgeschlossen gegenüber, indem er deren Start im September 2019 dämpfte. Er war der Ansicht, dass der Stablecoin eine Bedrohung für die Währungssouveränität Frankreichs und anderer europäischer Nationen darstelle:
Die monetäre Souveränität der Länder steht durch eine mögliche Privatisierung des Geldes auf dem Spiel … durch einen einzigen Akteur mit mehr als 2 Milliarden Nutzern auf dem Planeten.
Kryptowährungen könnten das monetäre System verändern
Es ist kein Wunder, dass sich ein Finanzminister eher kritisch gegenüber Kryptowährungen aufstellt. Echte dezentrale Kryptowährungen könnten in Zukunft für Zentralbanken und das monetäre System gefährlich werden.
Sie nehmen den Staaten die Macht Geld zu erzeugen. Denn echte Kryptowährungen wie Bitcoin sind in ihrer Anzahl begrenzt und es gibt keinen Weg das jemals zu umgehen. Man muss Unsummen investieren und ein hohes Risiko eingehen, um sich an der Produktion neuer BTC zu beteiligen.
Das Argument, dass mit Kryptowährungen illegale Transaktionen durchgeführt werden, ist allen bekannt. Das verhält sich so ähnlich wie das Internet, wo es ebenfalls Kriminelle gibt, die die Technologie für sich nutzen.
Es würde durchaus Sinn machen auf die positiven Aspekte einer dezentralen Kryptowährung zu schauen als sich die wenigen schlechten Beispiele rauszupicken. Aber was anderes kann man an der Stelle natürlich von einem regierungstreuen Finanzminister auch nicht erwarten.
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