- Gemini beschuldigt DCG falscher, unvollständiger und irreführender Darstellungen.
- Angeblich hat der DCG-Chef Barry Silbert die Finanzberichte von der Unternehmenstochter Genesis gefäscht.
- Genesis verlor 1,2 Milliarden US-Dollar und schuldet Gemini noch 900 Millionen US-Dollar.
Die in den USA ansässige Kryptobörse Gemini hat eine Klage gegen die Digital Currency Group (DCG) und ihren Chef Barry Silbert eingereicht, berichtet Cointelegraph. In der Klage wird die Unternehmensgruppe beschuldigt, ihre Gläubiger betrogen zu haben, zu denen auch Gemini gehört.
Die Klage wurde am 7. Juli vor einem New Yorker Gericht eingereicht. Die Anschuldigung lautet, dass DCG und Silbert „enorme Mengen an Kryptowährungen und US-Dollar“ von dem Genesis geliehen haben. Genesis gehörte zu der Digital Currency Group und war ein Geschäftspartner von Gemini.
In der Klage wird es als Betrug bezeichnet, der zu erheblichen finanziellen Verlusten führte. Gemini gibt DCG und seinem CEO die Schuld dafür, dass sie falsche, unvollständige und irreführende Darstellungen gemacht und Auslassungen begangen haben, und Genesis dazu befähigt haben, Betrug zu begehen, dem die Kryptobörse zum Opfer fiel.
Gemini kündigte außerdem an, auch rechtliche Schritte im Konkursverfahren von Genesis einzuleiten.
Wurden Finanzberichte gefälscht?
Die DCG-Tochter Genesis und die Kryptobörse starteten im Jahr 2021 mit Gemini Earn eine Krypto-Sparplattform. Die Idee war, dass Kunden der Börse Kryptowährungen an Genesis ausleihen konnten und Genesis sie mit Zinsen zurückzahlt.
Aber es funktionierte nicht wie geplant. Ende 2022 stoppte Genesis aufgrund von „beispiellosen“ Marktschwankungen die Auszahlungen. Kurz darauf beantragte das Unternehmen in den USA Insolvenz.
Gemini-Mitgründer Cameron Winklevoss hat Silbert wegen falscher Finanzberichterstattung beschuldigt. Am 7. Juli twitterte er, dass Silbert wusste, dass Genesis insolvent war, als er das Earn-Programm fortsetzte. Die Klage wirft DCG Erstattung von falschen Finanzberichten vor, insbesondere nach der Insolvenz des Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital im Juni 2022. Winklevoss behauptet, dass Genesis dadurch 1,2 Milliarden US-Dollar verloren hat.
Genesis schuldet Gemini 900 Millionen US-Dollar
Winklevoss behauptet, dass Genesis und DCG den Kunden der Kryptobörse weiterhin 900 Millionen US-Dollar schulden. Er erklärte:
Barry, DCG und Genesis haben alle gemeinsam falsche Finanzberichte erstellt, um die Wahrheit vor Gemini und den Gläubigern zu verbergen. Dieser Betrug geht bis ganz nach oben. Barry Silbert und andere DCG-Führungskräfte waren direkt in diese Lügen verwickelt und sie haben immer wieder gelogen, um die Wahrheit vor Gemini und anderen Gläubigern zu verbergen.
Winklevoss hat nun seine Drohungen wahr gemacht und DCG sowie den CEO verklagt, weil sie eine Lösung für die Probleme zwischen Genesis und seiner Börse verzögert haben. Am 4. Juli twitterte er ein „letztes Angebot“ in den Verhandlungen zur Schuldenrestrukturierung, das aus 1,5 Milliarden US-Dollar an Zahlungsaufschüben und neuen Krediten bestand.