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Cryptobörse Shapeshift: KYC-Mitgliedmodell wurde nicht erzwungen

Marius Kramer
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Autor*in:
Marius Kramer
Writer
24. September 2018

Die umstrittene Entscheidung von Shapeshift, mit einem neuen Mitgliedsmodell Benutzeridentitäten über den KYC-Prozess zu erheben, wurde nicht erzwungen, erklärt CEO und Gründer Erik Voorhees. Shapeshift wäre stattdessen „proaktiv“ vorgegangen, um rechtliche Risiken zu reduzieren.

Das Unternehmen hatte Anfang September bekannt gegeben, dass sie ein neues Treueprogramm eingeführt habe. Base58 berichtete über die „Shapeshift-Mitgliedschaft“. Nutzer müssen für die Mitgliedschaft ein Konto an der Börse eröffnen und dort ,,grundlegenden persönlichen Daten“ angeben.

Die Cryptobörse Shapeshift war dafür bekannt, dass man über sie anonym und ohne Angabe von privaten Daten Kryptowährungen handeln konnte.

Nach der Ankündigung von Shapeshift wurde spekuliert, ob die Shapeshift-Mitgliedschaft das Ergebnis direkter oder indirekter Drohungen der Aufsichtsbehörden sei. Diese Spekulation könnte zum Teil durch Voorhees eigenen Tweet angeheizt worden sein. Dort bezeichnet er das neue Kunden-ID-System als ,,etwas, das wir unter Druck bauen“ mussten.

In einem Twitter-Austausch, der nach der Ankündigung des neuen Mitgliedschaftsmodells stattfand, sagten Kritiker, er hätte das Unternehmen einfach schließen sollen, anstatt seine Prinzipien der Privatsphäre zu gefährden.

Erik Voorhees: eigentlich ein Kritiker des KYC-Prozesses

Voorhees sagte, dass Shapeshift ,,monatelange juristische Arbeit und über eine Million Dollar an Rechtskosten allein für dieses Thema ausgegeben“ habe. ,,Das ist Geld und Zeit, die besser für den Aufbau von Dingen zum Schutz und zur Betreuung der Kunden aufgewendet worden wäre.

In seiner Erklärung gegenüber CoinDesk bekräftigte der Shapeshift CEO, dass er die Änderung mit größter Zurückhaltung vornahm. Vorhees bezeichnet sich selbst als unerschütterlicher Gegner der staatlichen Überwachung in Geldfragen.

,,Wir bleiben dem Kampf um finanzielle Privatsphäre und Souveränität für alle Menschen verpflichtet und werden weiterhin taktisch in der Sache vorgehen.“

,,Der Status quo ist es, in die Privatsphäre von Millionen unschuldiger Menschen einzudringen, um das Risiko einiger schlechter Akteure zu verringern. Wir halten das für ungerecht und unwirksam“, fuhr Voorhees fort. Er zitierte eine Schätzung des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), wonach jedes Jahr 2 – 5 Prozent des globalen BIP an Geld gewaschen werden.

In einer abschließenden Bemerkung räumte Voorhees jedoch ein:

,,Letztendlich ist Shapeshift eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, und wir müssen uns an die Gesetze auf der ganzen Welt halten.“

[Bild: Piotr Swat/Shutterstock]