- Am Freitag begann einer der größten US-Streiks seit Jahrzehnten.
- Zentralbanken kämpfen weiterhin mit hohen Inflation und verlangsamtem Wirtschaftswachstum.
- Das kann zum erneuten Kursrutsch bei vielen Altcoins führen.
Der Kryptomarkt hat eine insgesamt bescheidene Woche hinter sich, einige bescheidene Gewinne konnten jedoch verzeichnet werden. Der Preis von Bitcoin (BTC) hat wieder die Marke von 26.000 US-Dollar überschritten und die Marktkapitalisierung aller digitalen Coins erreichte 1,05 Billionen US-Dollar.
Das geschah, nachdem das US-Investmentunternehmen Franklin Templeton seinen Antrag auf einen Bitcoin-Spot-ETF gestellt hatte. Damit schloss es sich anderen großen Firmen an, darunter Blackrock, Invesco und WisdomTree. Sie alle warten nun darauf, ob die amerikanische Börsenaufsicht die Anträge genehmigt.
Welche Katalysatoren erwarten den Kryptomarkt?
Kryptowährungen reagierten nur leicht auf die jüngsten US-Einzelhandelsumsätze und Inflationszahlen. Diese Daten deuten jedoch darauf, dass zu einer weiteren Straffung seitens der US-Notenbank Fed kommen könnte. Der Verbraucherpreisindex (CPI) stieg im August um 3,7 % – das ist der größte Anstieg seit Monaten. Die Einzelhandelsumsätze stiegen weiter an und signalisierten, dass die Kaufkraft in den USA weiterhin hoch bleibt.
Auch die Europäische Zentralbank hat in dieser Woche beschlossen, den Leitzins wieder anzuheben, nämlich um 0,25 %. Die meisten Experten gehen nun davon aus, dass der Zinsgipfel erreicht wurde und die Zinsen noch eine Weile auf dem aktuellen Niveau bleiben.
Die nächste wichtige makroökonomische Nachricht, die die Krypto-Preise bewegen wird, ist der Streik der mächtige US-amerikanischen Gewerkschaft UAW (United Auto Workers). Mehr als 150.000 Arbeiter werden in den Streik treten, nachdem die Verhandlungen mit den drei größten Automobilunternehmen des Landes gescheitert sind.
Diese Arbeiter haben verschiedene Forderungen, die sie über die Gewerkschaft erzwingen wollen. Dazu gehören eine Lohnerhöhung um 40 %, Krankenversicherung und Jobgarantien. Automobilhersteller Ford, GM und Stellantis halten diese Forderungen für extrem. Stellantis hat sogar gewarnt, dass es die Produktion seiner Lastwagen nach Mexiko verlagern wird.
Dieser Streik wird je nach seiner Dauer erhebliche Auswirkungen haben. Erstens ist die Automobilbranche ein großer Arbeitsplatzschaffer in den Vereinigten Staaten. Ein langer Streik wird daher der Wirtschaft, den drei Automobilunternehmen und ihren Zulieferern schaden.
Am wichtigsten ist, dass dieser Streik zu geringen Neufahrzeuglieferungen in den USA führen wird, was seinerseits höhere Preise für neue und gebrauchte Autos verursachen kann. Fahrzeuge sind einige der wichtigsten Faktoren für Inflation in den USA.
Weitere Perspektive
Die höhere Inflation, auch aufgrund steigender Rohölpreise, wird die Federal Reserve dazu zwingen, in den kommenden Sitzungen über Zinserhöhungen nachzudenken. In den meisten Zeiträumen neigen die Preise von Kryptowährungen dazu, in Zeiten hoher Zinssätze unterdurchschnittlich abzuschneiden.
In der Zwischenzeit sollen Millionen von Amerikanern später in diesem Monat ihre Studienschulden wieder aufnehmen. Und da auch die M2-Geldmenge sinkt, besteht die Möglichkeit, dass diese Rückzahlungen die Wirtschaft im Allgemeinen, aber auch speziell die Kryptowährungen beeinflussen werden.
Daher ist der Ausblick für Bitcoin und alle Altcoins bärisch. Diese digitale Assets werden wahrscheinlich eine schwächere Nachfrage sehen, da die Menschen zum relativ sicheren und renditestarken US-Dollar wechseln.
Laut Crane Data bieten Geldmarktfonds von Unternehmen wie Western Asset, Federated Hermes, State Street und Allspring Heritage derzeit eine Rendite von über 5,45 %. Viele Menschen werden daher wahrscheinlich auf diese liquide und sichere Vermögenswerten setzen, insbesondere wenn sie weitere Zinserhöhungen durch die Fed erwarten.