Die Reserve Bank of India (RBI) hat eine spezielle Abteilung für den Fintech-Bereich geschaffen. Diese Abteilung wird sich hauptsächlich mit zwei Herausforderungen befassen, mit denen das indische Finanzsystem im Moment konfrontiert ist. Es geht um die Einführung der eigenen digitalen Zentralbankwährung (CBDC) sowie die Ausarbeitung von Vorschriften für die Krypto-Branche.
Dieser Schritt der indischen Zentralbank kommt zwei Wochen nach letzten Nachrichten über die Zukunft der Krypto-Branche in Indien. Wie wir bereits berichtet haben, wird in dem Land derzeit diskutiert, ob Kryptowährungen strenger reguliert werden sollen. Manche Organisationen in Indien haben sogar zum kompletten Krypto-Verbot aufgerufen.
In einem Bericht von Coindesk im Dezember, der sich mit der Situation rund um Krypto-Regulierung in Indien befasste, hieß es, dass „die RBI zwar über eine angemessene personelle Ausstattung mit spezifischen Abteilungen zur Erfüllung dieser Aufgaben verfügt, aber immer noch keine spezielle Fintech-Abteilung hat. Daher bleiben Fragen zur Effizienz und zum langfristigen Engagement unbeantwortet.“
Verschiedene Konzepte von CBDCs
Die Bank arbeitet an zwei Arten von digitalen Zentralbankwährungen (Central Bank Digital Currencies, kurs CBDCs). Eine richtet sich dabei an private Menschen und die andere an große Finanzinstitute. Die neu gegründete Abteilung soll sich nun um die Entwicklung und die anschließende Einführung der Zentralbankwährung kümmern.
Eine digitale Zentralbankwährung ähnelt in gewisser Weise den Kryptowährungen, aber sie ist nicht dezentralisiert und an den Wert der Fiat-Währung des Landes gebunden. Nach dem Boom der Krypto-Branche haben sich viele Länder dieser Idee gewandt. Im Moment werden eigene CBDC-Währungen in allen Regionen der Welt entwickelt. Eines der führenden Länder ist China, das gerade den digitalen e-Yuan testet.
Indien kämpft mit Herausforderungen im FinTech und Krypto-Bereich
Experten beklagen seit langem, dass Indiens Institutionen nicht über ein angemessen ausgestattetes und engagiertes Team verfügen, das sich auf Herausforderungen im Bereich von FinTech und digitalen Währungen konzentriert.
„Es ist ein positives Signal der Absicht, echte regulatorische Kapazitäten aufzubauen, um die sich schnell entwickelnde Fintech-Branche zu überwachen“, sagte Vivan Sharan, ein Technologie- und Politikexperte, der in der Vergangenheit mit der Regierung zusammengearbeitet hat.
Sharan fügte hinzu: „Es spiegelt auch den Wunsch der Zentralbank wider, den digitalen Zahlungsverkehr durch einen Fokus auf Innovation zu vertiefen. Sie erkennt die wachsende Bedeutung verschiedener Formen des digitalen Geldes an.“
Die Bank hatte bereits im Jahr 2018 eine FinTech-Einheit in der Abteilung für Regulierung gegründet. Die Abteilung sollte als zentrale Anlaufstelle in der Bank für alle Aktivitäten im Zusammenhang mit FinTech fungieren.