Viele fragen sich, was einen möglichen nächsten flächendeckenden Hype rund um Kryptowährungen wie Bitcoin auslösen könnte. Dabei denken die meisten direkt an das Ende des Jahres 2017, also der Kurs von BTC und vielen anderen Coins durch die Decke schoss. Nicht nur das Halving im Mai diesen Jahres wird als heißer Kandidat dafür gehandelt für einen langfristigen Aufwärtstrend zu sorgen. Auch der seit 2017 stark zugenommene Ausbau der Infrastruktur im Crypto-Bereich könnte die Kurse bei zunehmendem Interesse weiter anfeuern. Dazu gehört auch die seit 1. Januar 2020 in Deutschland geltende Gesetzeslage, die es Banken erlaub Kryptowährungen zu lagern und entsprechende Dienstleistungen anzubieten. Neue Zahlen zeigen, dass viele Banken großes Interesse haben, sich entsprechende Lizenzen zu sichern. Sorgen Banken mit ihren Crypto-Dienstleistungen für den nächsten Bullrun?
Bitcoin Handel seit 2020 erlaubt
Seit dem 1. Januar gilt die Fünfte europäische Geldwäscherichtlinie. Diese umfasst nicht nur Regelungen zu klassischen Finanzklassen, wie Aktien oder Anleihen, sondern auch zu Kryptowährungen, wie Bitcoin. Kurz gesagt ist es Banken so rechtlich erlaubt Bitcoin und Co. wie Aktien und Anleihen zu behandeln.
Eine Bank könnte so hingehen und seinen Kunden Coins auf Knopfdruck via Online Banking anbieten. Aber nicht nur das: grundsätzlich sind eine ganze Reihe von Dienstleistungen vom Kauf, Verkauf und der Verwahrung möglich.
Das gilt allerdings nicht nur für BTC, sondern für alle möglichen Arten von Token, da das Gesetz laut dem Handelsblatt Cryptos wie folgt definiert:
Digitale Darstellungen eines Wertes, der von keiner Zentralbank oder öffentlichen Stelle emittiert wurde oder garantiert wird und nicht den gesetzlichen Status einer Währung oder von Geld besitzt.
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Der Run der Banken auf Lizenzen hat begonnen
Wie das Handelsblatt am 7. Februar berichtete, liegen diesem Informationen aus Regierungskreisen vor, dass die BaFin „bereits mehr als 40 Interessensbekundungen von Banken für eine Erlaubnis erhalten [hat], künftig das Krypto-Verwahrgeschäft betreiben zu dürfen“. Frank Schäffler, Mitglied des deutschen Bundestages sagt dazu:
Der Markt wächst schneller als das Bundesfinanzministerium das vorhergesagt hat. […] Die hohe Nachfrage nach Krypto-Verwahrlizenzen zeigt, dass sich Unternehmen mehr und mehr der Blockchain-Technologie annehmen, ist aber auch Ergebnis der neuen Gesetzgebung.
Die 40 Banken werden in den Berichten nicht namentlich genannt. Lediglich ein Beispiel wird angeführt: die Berliner Solarisbank. Diese hat speziell für das Crypto-Geschäft die Tochtergesellschaft „Solaris Digital Assets“ gegründet.
Deutschland das neue Crypto Valley?
Die neue Gesetzeslage hat natürlich nicht oder nicht ausschließlich das Ziel Bitcoin und Co. zu pushen. Vielmehr soll es dazu dienen, dass der Handel über Banken abgewickelt wird, die den üblichen Geldwäschegesetzen genügen. So soll verhindert werden, dass Kryptowährungen für kriminelle Zwecke genutzt werden.
Wie Frank Schäffler im obigen Zitat bereits angesprochen hat, erhält Deutschland damit einen Standortvorteil und könnte zum neuen „Crypto Valley“ in Europa werden. Auch der Brexit und die damit einhergehende Schwächung des Finanzplatzes in London könnte Deutschland, speziell dem Standort Frankfurt, helfen. So heißt es in Berlin:
Wir haben damit nahezu ein Alleinstellungsmerkmal, das uns nutzen wird, die seriösen Anbieter nach Deutschland zu bringen.
Bitcoin Kurs Boost durch Banken?
Fakt ist, dass es mehr Interesse des Mainstreams an Bitcoin und Co. braucht, damit neue Leute in den Bereich einsteigen und die Kurse langfristig weiter nach oben zeigen. Die neuen Dienstleistungen, die die neue Gesetzeslage ermöglicht, können dazu massiv beitragen.
Man stelle sich einmal vor, der Bitcoin Kurs steigt durch das Halving kontinuierlich an, bis das aktuelle Allzeithoch (ATH) aus dem Dezember 2017 gebrochen wird. Die Vergangenheit zeigt, dass es oftmals nach dem Erreichen des ATH kein Halten mehr gibt.
Wenn nun die Barriere in Bitcoin zu investieren so gering ist, wie in Aktien zu investieren, zieht das natürlich umso mehr Käufer an. Genau dieser Punkt war einer der entscheidenden Gründe, weshalb der Bullrun 2017 zu Ende ging. Die Exchanges waren damals zu überlastet und kamen mit der Einrichtung neuer Kontos nicht hinterher. Dadurch konnte nicht so viel neues Geld in den Markt fließen, wie es möglich gewesen wäre. Mit Blick auf das Jahr 2020, dem anstehenden Halving und den Fortschritten bei der Bitcoin Adoption bei Banken, können wir auf solch ein Szenario gespannt sein.
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[Bildquelle: Shutterstock]