Das was die meisten Crypto-Fans, aber auch die Massen interessiert ist schlicht und einfach der Bitcoin Kurs. Kein Wunder also, dass versucht wird den Kurs zu bestimmen und zu ermitteln, ob es sich aktuell um einen fairen Preis handelt bzw. wo die Reise in Zukunft noch hingehen wird. Eine Methode, um genau dies zu machen ist das Stock-to-Flow-Modell, das von einem Quantitativen Analysten mit dem Twitter Namen „PlanB“ entwickelt wurde. Wie in der Vergangenheit von uns berichtet, gibt es immer wieder Updates und neue Diskussionen zu dem Modell. Nun greift ein weiterer bekannter Crypto-Analyst das Modell an und zeigt Schwächen auf, die das Modell seiner Meinung nach relativieren.
Bitcoin Kurs nach Stock-to-Flow
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Für alle die das Modell noch nicht kennen bzw. es sich noch einmal in Erinnerung rufen möchten hier eine kurze Zusammenfassung. Da sich der Preis eines jeden Gutes aus Angebot und Nachfrage zusammensetzt hat die Knappheit eines Gutes direkten Einfluss auf dessen Preis. Dieser Grundannahme bedient sich das Stock-to-Flow-Modell, das als Verhältnis des bisher existierenden Bestandes (Stock) und des jährlich neu dazukommenden Zuflusses (Flow) ausgedrückt wird.
Das Stock-to-Flow-Verhältnis kann bei Bitcoin aufgrund der festen Obergrenze von 21 Mio. Stück und der festgelegten Inflation von aktuell 12,5 BTC, die im Schnitt alle 10 Minuten dazu kommen, relativ gut bestimmt werden. Aktuell hat BTC einen Stock-to-Flow Wert von ca. 25, Silber von 22 und Gold von 62. Da durch die Halvings alle 4 Jahre die Block-Belohnung, der Miner halbiert wird, verdoppelt sich der Stock-to-Flow-Wert alle 4 Jahre.
2020 wird dieser auf 50 und 2024 sogar auf einen in der Menschheitsgeschichte noch nie da gewesenen Wert von 100 steigen. Aus diesem Ansatz leitet der Analyst „PlanB“ ab, dass der Bitcoin Kurs nach dem Halving 2020 auf 55.000 $ ansteigen wird, was einer Marktkapitalisierung von 1 Billionen US-Dollar entspricht. Im weiteren Verlauf kommt nach dem Modell dann ein Bitcoin Kurs von 1 Mio. $ und mehr in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zustande.
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Statistisch sehr enger Zusammenhang
Das Modell erfreut sich in der Bitcoin- und Crypto-Community großer Beliebtheit, da es erstaunlich präzise den Bitcoin Kurs in der Vergangenheit erklärt. Vergangene Kursentwicklungen garantieren natürlich keine zukünftigen Gewinne. Dennoch ist ein zufälliger Zusammenhang praktisch unmöglich. PlanB schreibt dazu:
Es besteht ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Stock-to-Flow und Marktwert. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Verhältnis zwischen Stock-to-Flow und Marktwert durch Zufall entsteht, ist nahe Null.
Ist das Bitcoin Kurs Ziel von 1 Mio. US-Dollar abgesagt?
Dennoch gibt es Kritiker des Modells. Der bekannte Crypto-Analyst mit dem Namen „Alex Krüger“ tat am gestrigen Tag hierzu seine Meinung zum Besten. Wie oben erwähnt setzt sich der Preis eines Gutes aus Angebot und Nachfrage zusammen. Krüger kritisiert deshalb beim Stock-to-Flow-Modell, dass es nur die Angebots-Seite berücksichtige, aber die Nachfrage-Seite größtenteils ignoriere.
Das ist dem Analysten ein Dorn im Auge und er schreibt dazu auf Twitter:
Bitcoin ist eine Geschichte auf der Nachfrageseite. Das Angebot ist völlig deterministisch. Es gibt keine Schocks auf der Angebotsseite. Ein festes Gesamtangebot und ein abnehmendes Angebotswachstum sind entscheidend, da diese die Nachfrage antreiben. So einfach ist das. Die Nachfrage ist das Wichtigste.
Amazing how so many bring up S2F these days whenever anyone mentions bitcoin supply. I did not have S2F in mind when I wrote this tweet, and no, I don’t think it is very important, it is massively over-hyped.
— Alex Krüger (@krugermacro) November 6, 2019