Der gestrige rapide Anstieg des Bitcoin Kurses sorgte für eine weites gehend positive Stimmung bei den Marktakteuren. Allerdings wurde diese Freude nicht von allen Marktteilnehmern geteilt. Insgesamt sollen allein auf BitMEX Short-Positionen im Wert von 500 Millionen Dollar liquidiert worden sein. Des Weiteren beschwerten sich viele Kunden der Börse, dass ihre Position automatisch enthebelt wurde. Was genau das bedeutet und worum es bei Deleveraging geht, soll dieser Artikel aufzeigen.
200 Kunden auf BitMEX wurden Opfer des Deleveraging
Nachdem der Bitcoin Kurs am gestrigen Dienstag um rund 900$ gestiegen ist, berichteten BitMEX-Kunden, dass viele ihrer Positionen automatisch „enthebelt“ wurden. Man spricht in diesem Zusammenhang von Deleveraging.
Deleveraging stellt das Gegenteil von Leveraging dar. Es bezeichnet also den Abbau von Fremdkapital, der mit einem Aufbau von Eigenkapital einhergeht. Daraus resultiert eine Reduzierung der Leverage-Quote.
In einer aktuellen Pressemitteilung nahm BitMEX allerdings schnell Stellung zu der Situation. In dieser schrieb die Exchange, dass die Anzahl der betroffenen Positionen gering sei und nur ein Bruchteil der Positionen ihrer Kunden aufgrund der Volatilität betroffen sei.
Weniger als 200 Positionen wurden aufgrund der starken Preisbewegungen des zugrunde liegenden Markpreises auf XBTU19 und ETHM19 automatisch deleveraged.
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Hätte der Versicherungsfonds von BitMEX greifen müssen?
Andere Mitglieder der Community fragten, warum nicht automatisch der Versicherungsfonds in Anspruch genommen wurde.
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BitMEX verwendet einen Versicherungsfonds, um ein automatisches Deliveraging der Händlerpositionen zu vermeiden. Der Fonds wird verwendet, um unerfüllte Liquidationsaufträge anzugreifen, bevor sie vom Auto-Deliveraging-System übernommen werden.
Der Versicherungsfonds wächst aus Liquidationen, die am Markt zu einem Preis ausgeführt werden konnten, der besser ist als der „Konkurspreis“ dieser bestimmten Position. Zum Zeitpunkt des Schreibens beträgt der Fonds 22.963,1216 XBT (BTC).
BitMEX stellte daraufhin klar, dass sein Versicherungsfonds jedem Kontrakt individuell zugeordnet wird, je nachdem, wie viele Liquidationen zu diesem spezifischen Kontrakt beitragen. Wenn also Kontrakte auslaufen, hat BitMEX einen Prozess, um die den Kontrakten zugeordneteen Versicherungsfonds in den nächsten Kontrakt zu übertragen.
Mit dem jüngsten Auslaufen am 29. März 2019 ist dieser interne Prozess jedoch gescheitert und die neuen Kontrakte haben ihre Neuzuteilung nicht erhalten. Infolgedessen blieben die Mittel nicht zugeteilt und eine Handvoll Nutzer wurden innerhalb dieser betroffenen Verträge automatisch deleveraged.
Laut BitMEX sollen die Verluste der betroffenen Kunden kompensiert werden
Während BitMEX behauptete, dass nur weniger als 200 Positionen automatisch enthebelt wurden, erwähnt die Börse allerdings nicht, wie viel diese Positionen wert waren.
BitMEX stellte allerdings klar, dass sie jeden betroffenen Kunden erreichen und ihn auf der Grundlage des maximalen Gewinnpotenzials, das er über den Zeitrahmen dieser Ereignisse erzielt hätte, entschädigen wird.
Des Weiteren stellte BitMEX klar, dass sie durch das automatische Deleveraging der betroffenen Positionen nicht profitiert habe.
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500 Millionen Dollar allein auf Bitmex liquidiert
Vor der BitMEX-Pressemitteilung, in der die Bedenken in Bezug auf die automatische Deleveraging und die Zwangsschließung von Short-Positionen angesprochen wurden, veröffentlichten Kunden und Branchenkommentatoren mehrere Tweets, in denen sie ihre Frustration über die jüngste Volatilität im Crypto Markt zum Ausdruck brachten. Der Grund dafür ist, dass ihre Positionen aufgrund des starken Aufschwungs des Bitcoin Kurses heute früh herausgenommen wurden.
Edward Morra begann beispielsweise eine lebhafte Diskussion auf Twitter, in dem er darüber tweetete, dass Short-Positionen im Wert von rund 500 Millionen US-Dollar auf BitMEX liquidiert wurden.
Around $500m in liquidations on Bitmex alone, ouch
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chart @TensorCharts pic.twitter.com/wePyX7hbL7— Edward Morra (@edwardmorra_btc) April 2, 2019
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[Bild: Shutterstock]