Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum sind derzeit sogar abseits der Kryptoszene hinlänglich bekannt. Etwas unbekannter, deshalb aber nicht weniger interessant ist der Litecoin. Doch was ist Litecoin überhaupt und was macht ihn aus?
Veröffentlicht wurde der Litecoin vom ehemaligen Google-Mitarbeiter Charlie Lee, der die Währung im Oktober 2011 lancierte und in einem Open-Source-Softwareprojekt integrierte. Tatsächlich begann die Geschichte von Litecoin allerdings erst im November 2013.
Was ist Litecoin: der technische Hintergrund
Technisch ist der Litecoin nahezu identisch mit dem Bitcoin. Alle Transaktionen werden mittels Peer-To-Peer verwaltet, mittels Lösen von Blöcken können Coins geminet, also generiert werden.
Im Tradingbereich wird der Litecoin gerne als „Kryptosilber“ bezeichnet. Dieser Begriff ist gar nicht so falsch: Im Litecoin-Netz können deutlich mehr Coins erzeugt werden, weshalb auch deutlich mehr Münzen im Umlauf sind.
Litecoin: Schnellere Abläufe, mehr Coins
Es gibt einige gravierende Unterschiede zum Bitcoin. So bietet der Litecoin eine schnellere Zahlungsbestätigung. Während die Bearbeitung eines Blocks beim Bitcoin zehn Minuten in Anspruch nimmt, geht dies beim Litecoin innerhalb von 2,5 Minuten vonstatten.
Statt SHA256 verwendet Litecoin scrypt in seinem Proof-Of-Work-Algorithmus. Scrypt wurde speziell dafür entwickelt, Brute-Force-Angriffe mit spezieller Hardware zu erschweren, ist allerdings sehr speicherintensiv und setzt beim Mining voraus, dass ein Rechner mit leistungsstarkem Grafikprozessor nötig ist.
Wie bereits vorher erwähnt können im Litecoin-Netzwerk deutlich mehr Coins generiert werden – während die maximale Anzahl von Bitcoin bei 21 Millionen liegt, ist sie bei Litecoin mit 84 Millionen angegeben.
Litecoin: Schattendasein im Zahlungsverkehr
Wer nicht selbst zum Litecoin-Miner werden möchte, der kann die Währung in verschiedenen Kryptobörsen kaufen – falls vorhanden natürlich auch mit anderen Kryptowährungen als Zahlungsmittel. Wer im Gegenzug seine Litecoins umtauschen will, kann dies ebenfalls tun. Litecoin wird von vielen Krypto-Wallets, sozusagen dem digitalen Pendant der klassischen Geldbörse, unterstützt.
Mit dem Lightning Network soll mittelfristig eine Lösung für die Skalierung von Kryptowährungen geschaffen werden. Separate Micropaymentkanäle sollen die Transaktion von Coins abseits der Blockchain deutlich erleichtern. Dennoch ist die Nutzbarkeit von Litecoin derzeit noch sehr eingeschränkt. Während viele Onlineshops bereits Zahlungen via Bitcoin oder Ethereum akzeptieren, fristet der Litecoin diesbezüglich noch ein Schattendasein.
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