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Japan bemüht sich, die Nutzung von Krypto-Transaktionen durch Kriminelle einzudämmen
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Japan bemüht sich, die Nutzung von Krypto-Transaktionen durch Kriminelle einzudämmen

Walter Akolo
Walter Akolo
6. Mai 2023
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Aufsichtsbehörden der ganzen Welt gehen gegen Kriminelle vor, die Kryptowährungen für illegale Aktivitäten nutzen. In Japan scheinen sich viele Krypto-Transaktionen unter Einzelpersonen der behördlichen Kontrolle ebenfalls zu entziehen.

Japan hat jahrelang darum gekämpft, persönliche Krypto-Transfers effektiv zu sanktionieren.

Doch nun wächst der Druck auf das Land, einen angemessenen Regulierungsrahmen zu schaffen und bessere Instrumente zur Verfolgung krimineller Krypto-Aktivitäten zu entwickeln.

In anderen Teilen der Welt setzen die Finanzaufsichtsbehörden Software zum Aufspüren von Zahlungen ein, um dadurch gegen illegale Krypto-Zahlungen und -Dienste vorzugehen.

China verhängte sogar ein Verbot aller Krypto-Aktivitäten, da es wirtschaftliche Instabilität befürchtete. China hatte schon zuvor strenge Krypto-Beschränkungen im Vorfeld der Enthüllung von Chinas neuer digitaler Währung – dem digitalen Yuan (e-CNY) – verhängt. Diese digitale Währung oder s.g. Stablecoin soll das physische Bargeld vollständig ersetzen.

Kriminelle werden digitale Währungen definitiv ausnutzen

Seit Jahren warnen Experten vor der Nutzung von Kryptowährungen durch Kriminelle für illegale Aktivitäten wie Betrug, Geldwäsche usw. Denn für den Handel mit Kryptowährungen ist oft kein Identifikationsnachweis erforderlich. Die Transaktionen sind dabei vollkommen anonym. Kriminelle werden dieses Schlupfloch somit mit Sicherheit ausnutzen.

Hayato Shigekawa, Vertriebsingenieur bei Chainalysis, erklärte die Situation anhand der illegalen Krypto-Transaktionen einer realen kriminellen Organisation. Er erläuterte, dass die Organisation mehrere Überweisungen und Zahlungen auf mehrere Konten vornahm, um den Empfänger zu verschleiern.

Glücklicherweise konnte Chainalysis die Personen hinter jedem dieser Konten auf der Grundlage digitaler Fußabdrücke aus früheren kriminellen Aktivitäten entlarven.

Bereits 2019 sprach sich eine internationale Organisation zur Bekämpfung der Geldwäsche Financial Action Task Force dafür aus, dass Kryptobörsen Daten ihrer Kunden teilen. Dadurch wollte man Kriminelle beim Handel auf Krypto-Plattformen aufzuspüren.

Japans schwache Vorschriften für Überweisungen

Länder auf der ganzen Welt haben Kryptobörsen reguliert (und sogar verboten). Japan zum Beispiel drängt Kryptobörsen seit 2017 dazu, sich bei der Finanzaufsichtsbehörde zu registrieren. Für die japanische Kryptoindustrie soll es dabei noch vor Jahresende Regeln für die gemeinsame Nutzung von Daten geben.

Doch trotz aller Bemühungen versäumt es Japan, persönliche Krypto-Transaktionen zu überprüfen, die nicht über eine formelle Krypto-Plattform laufen. Und diese machen dabei den Großteil der Transaktionen mit digitalen Währungen aus.

Kazuyuki Shiba vom Institute for International Monetary Affairs sagt, dass es schwierig ist, die Gesichter der Personen zu identifizieren, die digitale Vermögenswerte online kaufen und verkaufen, wenn man nicht mit einer professionellen Kryptobörse zu tun hat.

Das bedeutet, dass Kriminelle mit Leichtigkeit Kryptowährungen untereinander transferieren können.

Tools, die persönliche Krypto-Transaktionen verfolgen, können Abhilfe dafür schaffen und bei der Bekämpfung krimineller Aktivitäten helfen. Doch auch wenn die Hoffnung auf eine ideale Rückverfolgungstechnologie wächst, sind kriminelle Organisationen dabei, ihr Spiel zu verbessern und den Behörden zu entgehen.

So sagte Saito, ein auf Blockchain-Recht spezialisierter Anwalt, dass die Entwicklung einer Technologie zum Blockieren von Krypto-Transaktionen, die noch nicht stattgefunden haben, unmöglich ist. Aber das wiederholte Blockieren von Zahlungen an kriminelle Organisationen „kann helfen, Verbrechen abzuschrecken“, fügt er hinzu.

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