Wer sich aktuell mit dem Thema Digitalwährungen und Blockchain beschäftigt, kommt nicht daran vorbei, sich mit den politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen aus China zu beschäftigen. Denn die bevölkerungsreichste Nation der Welt gibt ein beachtliches Tempo bei der Entwicklung von Blockchain-Technologien und Digitalwährungen vor. So möchte das Reich der Mitte nicht nur durch Investitionen in Milliardenhöhe den technischen Fortschritt vorantreiben, sondern parallel dazu auch eine eigene Digitalwährung etablieren.
Laut einem aktuellen Bericht von Thomson Reuters, einem der weltweit größten Informations- und Nachrichtenportale, gab Mu Chungchun, der bei der chinesischen Zentralbank PBoC für die Einführung der Digitalwährung verantwortlich ist, weitere Details zu deren Features bekannt.
Digitalwährung Chinas: Anonymitität inklusive?
Ausgangslage dieser News ist eine Rede von Mu Chungchun auf einer Konferenz in Singapur. Mu Chungchun sprach bereits in der Vergangenheit – stellvertretend für die chinesische Zentralbank PBoC – über den Fortschritt der Digitalwährung China’s.
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Im Rahmen dieser Präsentation gab Chungchun nun weitere Details zu der Digitalwährung aus China bekannt, die bald offiziell eingeführt werden soll. Ziel der Digitalwährung sei es, die richtige Balance zwischen der Ein- und Erhaltung der Privatsphäre sowie der Notwendigkeit für die chinesische Zentralregierung Zugang zu Informationen zu erhalten, zu finden. Kurzum: die ‚hauseigene‘ chinesische Kryptowährung sei keine Maßnahme, um die volle Informationskontrolle über die Öffentlichkeit zu erhalten.
Konkret sagte Mu Changchun nun Folgendes:
Wir wissen über die Nachfrage der Öffentlichkeit Bescheid, die Anonymität und Privatsphäre zu gewährleisten. Es ist die Anonymität, die sie bereits durch die Nutzung von Bargeld gewohnt ist. Daher werden wir den Menschen, die sich dies wünschen, die Möglichkeit geben, die Anonymität bei ihren Transaktionen zu gewährleisten.
So weit, so gut. Auf den ersten Blick klingt dieses Statement etwas surreal. So ist man es aus China doch eher gewohnt, dass die chinesische Zentralregierung vieles dafür tut, lückenlose Transparenz zu schaffen. Anders formuliert: wer in China beispielsweise mit WeChat oder AliPay zahlt, kann sich sicher sein, dass der große Bruder in Peking ein Auge darauf wirft.
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Kontrollbare Anonymität – ein dehnbarer Begriff
Nun sagte Changchun eben auch – und jetzt vervollständigt sich das Bild – dass man mit der Digitalwährung dennoch Möglichkeiten habe kriminelle Aktivitäten festzustellen. Um ihn zu zitieren:
Zur selben Zeit werden wir natürlich die Balance zwischen einer ‚kontrollbaren Anonymität‘ und illegalen Aktivitäten aufrechterhalten. Dazu zählen beispielsweise Geldwäsche, die Finanzierung von Terroristen, Steuerverbrechen, Online-Glücksspiele und jegliche Art von Cyberkriminalität.
Ich denke, dass sich mit dieser Aussage die „Privacy-Features“ der chinesischen Digitalwährung bereits relativieren. Denn alleine der Begriff kontrollbare Anonymität (engl. controllable anonymity) ist meines Erachtens ein Widerspruch in sich.
Final sagte Mu nun, dass die chinesische Zentralregierung mit der Einführung des digitalen Geldes zwei Ziele verfolgt: auf der einen Seite soll die Monopolstellung der zwei führenden Dienstleister für elektronische Zahlungen gebrochen und auf der anderen Seite die ‚finanzielle Inklusion‘ des ländlichen Raums vorangetrieben werden.
China prescht mit der eigenen Digitalwährung nach vorne. Welche Auswirkungen könnte die Einführung einer Digitalwährung im bevölkerungsreichten Land der Welt haben? Werden andere Staaten sich dem Druck beugen und nachziehen?
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