Vorletzte Woche berichteten wir bereits über die Auswirkungen des Facebook Coin Libra auf die US-Politik und Weltpolitik. Viele namhafte und ranghohe Politiker der USA, sowie Vertreter der Europäischen Unionen forderten eine Regulierung (und sogar einen Stopp) des neuen Vorzeigeprojekts aus dem Hause Facebook. Nun wurde offiziell bestätigt, dass die US-Demokraten einen Entwicklungsstopp forcieren möchten.
Zunächst dachten wir von CryptoMonday, dass es sich bei der Veröffentlichung der Dokumente um einen eventuellen Leak handelte. Der Originalbrief ist nun allerdings auf der offiziellen Seite des House Financial Service Comittee bestätigt worden.
Wie aus dem Dokument ersichtlich ist, fordern die Demokraten Facebook auf, die Entwicklung von Libra sowie der dazugehörigen Wallet Calibra zu stoppen, bis Kongress und Regulierungsbehörden ausreichend Zeit haben, die möglichen Risiken für das globale Finanzsystem zu untersuchen. Meiner Meinung nach liegt das Augenmerk direkt auf der Spalte der Empfänger, an die der Brief adressiert ist – an erster Stelle steht hier nämlich Mark Zuckerberg. Dies ist insofern spannend, als dass Facebook Libra über die unabhängige Libra Foundation laufen lassen möchte und auch Mark Zuckerberg selbst, das Whitepaper zu Libra nicht unterschrieben hat.
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Libra kann systematische Risiken in der Finanzstabilität aufdecken
Die Republikanerin Maxine Waters, gleichzeitig Vorsitzende des House Financial Services Committee, deutete auf einen solchen Schritt bereits im vergangenen Monat kurz nach Bekanntgabe des Projekts hin. Der aktuelle Brief von Waters, der an Mark Zuckerberg, Sheryl Sandberg (Facebook COO) und David Marcus, CEO von Calibra, geschickt wurde, formalisiert die vor Wochen gemachte Ansage. Abgesehen von Waters wird der Brief von den Leitern des Unterausschusses des House of Finance unterzeichnet.
So heißt es unter Anderem in dem Brief:
If products and services like these are left improperly regulated and without sufficient oversight, they could pose systemic risks that endanger U.S. and global financial stability. These vulnerabilities could be exploited and obscured by bad actors, as other cryptocurrencies, exchanges, and wallets have been in the past.
Besonders interessant hierbei ist die tatsächliche Sorge, die von den Unterzeichnern des Briefs ausgeht. So heißt es wörtlich, dass Produkte und Dienstleistungen wie diese (gemeint ist Libra), die nicht vollständig reguliert sind und ohne ausreichend Sorgfalt auf den Markt kommen, ein ernsthaftes Risiko für die Finanzstabilität der USA und des globalen Markt darstellen können.
Des Weiteren wird sogar davon ausgegangen, dass Libra bewusst dazu gestaltet worden sei, eine Konkurrenz für den US Dollar darzustellen. Wörtlich heißt es dazu im Brief:
[…] and intended to rival U.S. monetary policy and the dollar.
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Demokraten und Republikaner sehen Libra mit Sorge
[override_inline_ad]So liegt die Skepsis dem Projekt gegenüber nicht nur bei dem mehrheitlich von den Demokraten kontrollierten Haus. Auch Republikaner, wie beispielsweise der Senatsvorsitzende Mike Crapo, sehen das kommende Projekt Libra mit Sorge. So plane dieser eine Anhörung mit David Marcus (Libra-Projektleitung) für den 16. Juli. Für diese Anhörung verwies Crapo auf Bedenken bezüglich der Währung und der potenziellen Risiken für den Datenschutz. Am darauffolgenden Tag wird dann der Ausschuss von Waters eine Anhörung zu Calibra und Libra abhalten.
Doch offensichtlich macht man sich bei Facebook und Libra wohl weniger Sorgen über die geplante Anhörung und steht dieser gelassen entgegen. In gewohnter, versöhnender Manier sagte ein Vertreter Facebooks Folgendes:
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Gesetzgeber, da dieser Prozess voranschreitet, einschließlich der Beantwortung ihrer Fragen bei der bevorstehenden Anhörung des House Financial Services Committee.
Ob Facebook wirklich diese Gelassenheit an den Tag legen kann, ist zumindest fraglich. Denn die in dem Brief geäußerten Bedenken gegenüber dem Facebook Coin Libra sind nicht zu vernachlässigen.
So heißt es wörtlich im Brief:
Because Facebook is already in the hands of over a quarter of the world’s population, it is imperative that Facebook and its partners immediately cease implementation plans until regulators and Congress have an opportunity to examine these risks and take action.
Und hier das Original:
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[Bild: Shutterstock, Binance.com]