In Miami lief an den vergangenen beiden Tagen die Bitcoin Konferenz 2021. In den letzten Stunden gab der Präsident aus El Salvador bekannt, als erstes Land überhaupt den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einzuführen.
Noch immer werden Kryptowährungen von Staaten als Sachgegenstände oder reinspekulative Geldanlagen angesehen. Dass Kryptowährungen in den meisten Industriestaaten zum offiziellen Zahlungsmittel erklärt werden, ist fraglich – zumindest in absehbarer Zeit. Zugeschaltet per Video in der Bitcoin Konferenz 2021 sorgte Präsident Nayib Bukele nun für Euphorie in der Kryptogemeinde.
„Nächste Woche werde ich einen Gesetzesentwurf an den Kongress schicken, der Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel in El Salvador macht“
Damit wäre El Salvador das erste Land überhaupt, dass eine Kryptowährung als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert. Dies wäre ein Meilenstein in der knapp über zehnjährigen Geschichte der Kryptowährungen.
In El Salvador besitzen viele Einwohner kein eigenes Konto. Bukele ist sich sicher, dass dadurch auf schnelle Zeit neue Jobs geschaffen werden. „Mehr Menschen werden in den Wirtschaftskreislauf aufgenommen“, so das 39-jährige Staatsoberhaupt.
Er kritisierte zudem die Zentralbanken, die mit Ihrer Geld-Politik für Schwierigkeiten in El Salvador sorgen würden. Mit einer dezentralen Alternative gäbe es einen Bereich in der Wirtschaft, der ohne die Führung der Zentralbanken auskommen würde. Er bekennt sich damit zu einer Parallelexistenz von Kryptowährungen und Fiatgeld.
Mallers verkündet Botschaft auf Bitcoin Konferenz
Die Botschaft auf der Bitcoin Konferenz in Miami verkündete zunächst Jack Mallers, CEO des Krypto Unternehmens ZAP. Diese habe drei Monate in El Salvador gelebt und ist sich sicher, dass dies der richtige Schritt sei, um das Land einen Schritt weiter zu bringen.
Der Online-Wallet Anbieter Strike by Zap hat seit seiner Einführung täglich rund 20.000 neue Nutzer in El Salvador – bei 6,5 Millionen Einwohnern insgesamt eine beachtliche Summe. Das zeigt, dass die Bevölkerung großes Interesse an Kryptwährungen hat.
Einen direkten Einfluss auf den Bitcoin Kurs hatte diese Meldung jedoch nicht. Aktuell befindet sich der Bitcoin bei rund 36.000 USD. Dennoch ist diese Botschaft eine gute Nachricht in der Kryptoszene.
Sollte El Salvador dies wirklich umsetzen, könnten auch andere Länder mit der Zeit nachziehen. Der Einfluss von El Salvador ist auch angesichts der Bevölkerungsgröße allerdings nicht von zentraler Bedeutung in der Kryptowelt.
Viele Staaten gegen die Einführung von Bitcoin als Währung
Bis andere Länder nachziehen könnten, dürfte es dennoch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die meisten Länder sehen Kryptowährungen als hochriskante Spekulationsobjekte. Durch die Dezentralität hätten Staaten durch die Notenbanken keine Möglichkeit, direkten Einfluss auf die Währungen zu nehmen.
Diese Dezentralität gepaart mit der Anonymität hindert die Staaten allerdings auch daran, die Nutzung von Kryptowährungen zu verhindern. Nachdem bereits die Türkei jeglichen Handel mit Kryptowährungen verbot, möchte auch China Kryptoaktivitäten strenger regulieren. Ein Vorhaben, das in der Praxis kaum durchzusetzen ist, aber auch die Verbreitung eindämmen kann.
Viele Länder planen stattdessen eigene Kryptowährungen auf den Markt zu bringen. Damit sollen die technischen Transaktionsvorteile genutzt werden können, ohne die Kontrolle an der Währung abgeben zu müssen.