- Die umstrittene Meldepflicht für Krypto-Transaktionen im Wert von über 10.000 USD ist vor weniger als einem Monat in Kraft getreten.
- Sie betrifft unter anderem Krypto-Trader, kleine Unternehmen und gemeinnützige Organisationen, die Spenden in Krypto erhalten.
- Es ist unklar, wie die Steuerbehörde zwischen Investitionen und Geschäftszahlungen unterscheiden wird.
Das US-amerikanische Steueramt, Internal Revenue Service (IRS), hat den Unternehmen in den Vereinigten Staaten eine unerwartete Verschnaufpause verschafft.
Die Behörde kündigte an, dass man Transaktionen mit Kryptowährungen in Höhe von über 10.000 US-Dollar vorerst nicht melden muss. Das wird erst erforderlich sein, wenn endgültige Richtlinien zu dieser Angelegenheit herausgegeben werden.
Die Ankündigung hat die umstrittene Anforderung, die vor weniger als einem Monat in Kraft trat, aufgeschoben. Die Steuerbehörde hat nicht klargestellt, warum sie beschlossen hat, die Regel zu verschieben.
Besorgnis um Steuerhinterziehung
Das IRS befürchtet, dass Unternehmen, die im Handel mit Bitcoin oder anderen Kryptowährungen tätig sind, möglicherweise Steuern auf ihre Geschäfte umgehen könnten.
US-Unternehmen waren schon immer verpflichtet, eingehende Transaktionen von über 10.000 US-Dollar innerhalb von etwa zwei Wochen nach Erhalt des Geldes zu melden. Bitcoin und Altcoins sollten unter dem neuen Gesetz, das am 1. Januar dieses Jahres in Kraft trat, in denselben Bereich fallen.
Insbesondere betrifft die neue Regelung Krypto-Trader, kleine Unternehmen und gemeinnützige Organisationen, die Spenden in digitalen Währungen erhalten.
Separates Gesetz für Online-Plattformen
Die Aussetzung hat keine Auswirkungen auf ein anderes Gesetz in Bezug auf digitale Transaktionen. Gemäß diesem müssen Zahlungsabwickler wie PayPal, Zelle und Venmo sowie E-Commerce-Anbieter wie Etsy Kunden, die Zahlungen von 5.000 US-Dollar oder mehr erhalten, auffordern, Steuerformulare auszufüllen.
Das gilt für alle Arten von Zahlungen, einschließlich Kryptos, für im Jahr verkauft Waren oder Dienstleistungen, die ab diesem Jahr gelten. Verkäufer auf eBay müssen Kunden-Transaktionen melden, wenn sie ihre Steuererklärungen im Jahr 2025 einreichen.
Ungeklärte Fragen
Die neue Meldepflicht hat einige dazu veranlasst, sich zu fragen, wie die IRS zwischen Investitionen und Geschäftszahlungen in Krypto unterscheiden wird. Auch die Frage nach der Unterscheidung zwischen sich dynamisch ändernden Werten von Krypto wartet auf Klärung.
Befürworter von Kryptowährungen und Interessengruppen haben sich gegen die Regel ausgesprochen. Jerry Brito, Geschäftsführer von CoinCenter, schrieb in einem Blogbeitrag, dass das Gesetz angesichts mangelnder Anleitung durch das IRS “praktisch unmöglich einzuhalten” sei.
