Ein Geschworenengericht in den USA hat entschieden, dass Craig Wright nicht mit dem verstorbenen Computer-Experten Dave Kleiman zusammen gearbeitet hat. Allerdings muss Wright, der Satoshi Nakamoto und damit der Erfinder von Bitcoin zu sein behauptet, eine Entschädigung in Höhe von 100 Millionen US-Dollar zahlen. Das Geld wird an die von Kleiman in Florida gegründete Firma W&K Info Defense Research gehen.
Nach der Urteilsverkündung sagte Wright:
Ich fühle mich außerordentlich glücklich und gerechtfertigt. Ich bin kein Betrüger, und ich war es auch nie.
Laut Wrights Aussage war Dave Kleiman ein Freund, der ihm half, das Whitepaper mit den Grundlagen von Bitcoin zu verfassen. Die beiden waren aber keine Geschäftspartner. Dave Kleiman starb im Jahr 2013. Sein Bruder, Ira Kleiman, klagte in seinem Namen über Nachlass.
Keine Entscheidung über die Identität von Bitcoin-Erfinder Satoshi
Das Gericht wurde nicht gebeten, ein Urteil über die Identität von Erfinder von Bitcoin Satoshi Nakamoto zu fällen. Wrights Behauptungen, Satoshi zu sein, sind weithin diskreditiert worden.
Vel Freedman, einer von Kleimans Anwälten, war mit dem Urteil zufrieden. Obwohl die Summe weit unter dem lag, was er gefordert hatte: 126 Milliarden US-Dollar für das geistige Eigentum, bis zu 36 Milliarden US-Dollar für den Wert der Bitcoins im Streitfall und 17 Milliarden US-Dollar Strafschadenersatz. Kleimans Anwälte gaben die folgende Erklärung ab:
Wir sind sehr erfreut darüber, dass unser Mandant, W&K Information Defense Research LLC, 100.000.000 US-Dollar gewonnen hat. Es beweist, dass Craig Wright Bitcoin-Vermögen von W&K unrechtmäßig genommen hat. Vor vielen Jahren erzählte Craig Wright der Familie Kleiman, dass er und Dave Kleiman die revolutionäre Bitcoin-Technologie entwickelt hätten. Trotz dieses Eingeständnisses weigerte sich Wright, den Kleimans ihren gerechten Anteil an dem zukommen zu lassen, was Dave Kleiman mit geschaffen hatte. Stattdessen nahm er diese Vermögenswerte für sich selbst.
Im zweiten Monat des Prozesses kamen die Geschworenen zu dem Urteil, dass Dave Kleiman kein Geschäftspartner von Wright war und den Klägern kein Anteil am Vermögen der Partnerschaft zusteht. Dazu gehören ihrer Ansicht nach etwa 1,1 Millionen BTC-Token und geistiges Eigentum wie Software.
Wright schuldet dem Unternehmen 100 Millionen US-Dollar für geistiges Eigentum, aber die Geschworenen haben nicht angegeben, um welches geistige Eigentum es dabei geht.
Ira Kleiman verfällt in Depression
Ira Kleiman hat gegenüber CoinDesk erklärt, er sei deprimiert. Seit Beginn des Prozesses hat er die Presse weitgehend gemieden, anders als Wright, der viele aktive Unterstützer hat. Ira Kleiman fügte der Website DaveKleiman.com einen Abschnitt mit Details hinzu, von denen er hoffte, dass sie die Öffentlichkeit erreichen würden. Darunter sind zum Beispiel die E-Mails zu finden, die Wright geschrieben hatte. Wie etwa diese:
Dave Kleiman und ich haben 2009 mit dem Mining begonnen. Wir haben also ein paar Dinge, die sie interessieren werden. Es ist eine Schande, dass Dave letztes Jahr vor der Verwirklichung gestorben ist, aber alles geht voran. Ich war nicht derjenige, der das Mining betrieben hat. Das war Dave. Satoshi war ein Team. Ohne den anderen Teil des Teams ist er gestorben.