- Coinbase führt eine massive Personalkürzung durch.
- CEO Brian Armstrong gibt zu, dass das Unternehmen zu viele Mitarbeiter eingestellt hat.
- Der Kryptowinter könnte länger andauern, sagt Armstrong.
Die führende Kryptobörse Coinbase hat angekündigt, 18 % ihrer Belegschaft zu entlassen. Dabei handelt es sich um etwa 1100 Mitarbeiter. Chef der Kryptobörse warnt davor, dass nach einem 10-jährigen Wirtschaftsboom eine Rezession bevorsteht, die über einen längeren Zeitraum andauern könnte.
In einer Mitteilung an die Mitarbeiter sagte Coinbase-CEO Brian Armstrong, dass das Unternehmen Anfang 2021 viel Personal eingestellt hat. Auf diese Weise wollte man mit den neuen Anwendungsfällen Schritt halten, die durch die Kryptowährung ermöglicht werden.
„… es ist mir jetzt klar, dass wir zu viele Mitarbeiter eingestellt haben“, sagte er.
Brian Armstrong, CEO von CoinbaseUnser Team ist sehr schnell gewachsen (mehr als 4mal in den letzten 18 Monaten) und unsere Personalkosten sind zu hoch, um diesen unsicheren Markt effektiv zu verwalten. Die Maßnahmen, die wir heute ergreifen, werden es uns ermöglichen, diese Phase zuversichtlicher zu bewältigen, selbst wenn sie sich stark verlängern sollte.
Der Mitgründer fügte hinzu, dass in den letzten Monaten das Einstellen neuer Mitarbeiter das Unternehmen weniger effizient gemacht hat. Aufgrund des Gegenwinds bei der Koordination und der Schwierigkeiten bei der vollständigen Integration neuer Teammitglieder ist es dann zu Verzögerungen gekommen.
Coinbase reiht sich in eine Reihe von Unternehmen ein, die eine erhebliche Kürzung ihrer Mitarbeiterzahl angekündigt haben.
Der CEO der Kryptobörse CryptoCom Kris Marszalek hat angekündigt, etwa 260 Mitarbeiter zu entlassen, was 5 % der Unternehmensbelegschaft entspricht, während die Krypto-Kreditplattform BlockFi sein Personal um etwa 20 % reduzieren wird.
Anfang dieses Monats hatte auch die Kryptobörse Gemini 10 % ihres Personals abgebaut und es mit dem anhaltenden Kryptowinter sowie makroökonomischen und geopolitischen Faktoren begründet.
Im April hatte der Anbieter von Kryptoderivaten BitMEX 75 Mitarbeiter entlassen, etwa ein Viertel der Belegschaft, während die argentinische Kryptobörse Buenbit 80 Mitarbeiter entließ, fast die Hälfte ihrer Belegschaft. Eine andere lateinamerikanische Kryptobörse Bitso entließ ebenfalls 80 Mitarbeiter, was 11 % ihres Personals entspricht.
In der Zwischenzeit stellt eines der größten Krypto-Unternehmen Binance weiterhin neue Mitarbeiter ein, mit etwa 2000 offenen Stellen in den Abteilungen für Ingenieure, Produkt-, Marketing- und Geschäftsentwickler.
Sam Bankman-Fried, Mitgründer der Kryptobörse FTX, twitterte: „Wir sind jetzt bei etwa 300 und wachsen, aber nachhaltig – einige kommen, einige gehen, aber wir wachsen ~50% im Jahr.“
„Vielleicht schaffen wir es im nächsten Jahr auf 400. Aber wenn es um Hyperwachstum geht, kann man wachsende Einnahmen nicht durch wachsende Ausgaben ersetzen“, sagte er in einem anderen Tweet.