- Grayscale hat in dieser Woche einen wichtigen Etappensieg im Rechtsstreit gegen die SEC erzielt.
- Die Behörde muss in den nächsten Tagen ihre Entscheidungen über mehrere Bitcoin-ETFs geben.
- Es können Zulassungsanträge auf Spot-ETFs für weitere Kryptowährungen folgen.
Die Preise von Bitcoin (BTC) und anderen Kryptowährungen stiegen in dieser Woche sprunghaft an, nachdem ein US-Berufungsgericht entschieden hatte, dass die Börsenaufsichtsbehörde des Landes bei der Ablehnung des ETF-Zulassungsantrags von Grayscale willkürlich gehandelt hat.
Die Entscheidung entfachte eine bedeutende Erholung des Kryptomarktes, da viele Investoren nun positive Entscheidungen bei anderen Bitcoin-ETFs erwarten, die mehr Investitionen in die größte Kryptowährung nach sich ziehen würden. Außerdem öffnet es die Tür für die Lancierung börsengehandelter Fonds für andere Kryptowährungen. Die gesamte Marktkapitalisierung des Kryptomarktes stieg auf über 1,09 Billionen US-Dollar an.
Entscheidungen über Bitcoin-ETFs stehen an
Der Gerichtsbeschluss im Rechtsstreit mit Grayscale ist wichtig, weil die Securities and Exchange Commission (SEC) derzeit andere Anträge auf Spot-Bitcoin-ETFs prüft. Diese kommen von großen Investment-Unternehmen wie Invesco, Blackrock und WisdomTree.
Die Deadlines für diese Anträge stehen schon für die nächsten Tage an, wobei die Behörde noch Möglichkeiten hat, diese aufzuschieben. Wie wir zuletzt berichteten, könnte die SEC entscheiden, die ETF-Anträge zu genehmigen, abzulehnen oder zu verzögern.
Ich glaube, dass die Behörde mehr Zeit benötigen wird, um diese Anträge und die Gerichtsentscheidung zu Grayscale zu überprüfen. Letztendlich vermute ich jedoch, dass sie gezwungen sein wird, Bitcoin-ETFs zuzulassen.
Zum einen bieten die jüngsten Anträge im Vergleich zu den ursprünglichen einige Verbesserungen. Sie enthalten beispielsweise eine Überwachungsklausel, die dazu beiträgt, Manipulationen auf dem ETF-Markt zu verhindern. Außerdem gibt es bereits Gold-ETFs wie den SPDR Gold Trust, und ich sehe keinen großen Unterschied zwischen BTC und Gold.
Kommen weitere Krypto-ETFs?
Ein weiterer wichtiger Aspekt, den man berücksichtigen sollte, ist, dass Unternehmen versuchen könnten, weitere Krypto-ETFs auf den Markt zu bringen, wenn ein Bitcoin-Fonds gelistet wird. Die offensichtlichsten Kandidaten für diese Fonds sind Kryptowährungen wie Bitcoin Cash, Bitcoin SV und Litecoin.
Diese drei Altcoins ähneln Bitcoin sehr, da sie alle als seine Abspaltungen entstanden sind. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kryptowährungen basieren die Blockchains von BCH, BSV und Litecoin auf dem Proof-of-Work (PoW) Prinzip ohne einer Möglichkeit für Staking. Die SEC betrachtet sie daher nicht als Wertpapiere.
Die einzige Herausforderung bei einigen dieser Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin SV und Bitcoin Cash, besteht darin, dass sie tendenziell ein geringes tägliches Handelsvolumen aufweisen. Daher könnten sich solche ETFs für Investment-Unternehmen als unrentabel erweisen.
Auch ein Ethereum-ETF könnte gestartet werden. Es ist sowohl die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung als auch das Blockchain-Netzwerk mit den höchsten Einlagen, welches solche Sektoren wie DeFi und NFTs antreibt.
Das Problem für Ethereum ist, dass das Netzwerk nach dem Merge von Proof-of-Work zum Proof-of-Stake (PoS) Prinzip übergegangen ist. Durch die Kombination mit der Beacon Chain wurde das Staking eingeführt. Daher sieht die SEC es wahrscheinlich als Finanzwert, was die Genehmigung für einen ETF schwierig machen könnte. Weitere Kryptowährungen mit Potenzial für ETFs sind Tron, Cardano und Polygon.
