Maltas Premierminister Joseph Muscat hat auf einer Versammlung der Vereinten Nationen über das Potenzial von Blockchain und Kryptowährungen gesprochen und sie als ,,unvermeidlichen“ Teil einer digitalen Zukunft bezeichnet.
Kryptowährungen und Blockchain sind wichtig für die digitale Zukunft
In einer Rede in der Generaldebatte der 73. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 27. September hob Muscat den Schritt Maltas zur Gründung als „Blockchain Island“ hervor. Malta sei die erste Nation, die ,,erste Juristikation weltweit„, die die Blockchain-Technologie versucht zu regulieren – eine Technologie, die ,,zuvor in einem rechtlichen Vakuum existierte„.
In seiner Rede vor der UN, in der er auch Themen wie Einwanderung ansprach, zeigte sich Muscat enthusiastisch gegenüber der Blockchain-Technologie:
,,Blockchain macht Kryptowährungen zur unvermeidlichen Zukunft des Geldes, transparenter, da es hilft, gute Geschäfte von schlechten Geschäften zu unterscheiden.“
Der maltesische Premierminister erwähnt verschiedene Anwendungsfälle, in der die Blockchain-Technologie einen erkennbaren Mehrwert liefere.
Im medizinischen Bereich gebe die Blockchain-Technologie den Patienten ihre Daten zurück. Die Krankenakten werden wieder zu einem ,,echten Eigentum“. In der Entwicklungshilfe könnte man mit der Blockchain-Technologie ,,überprüfen, ob die humanitäre Hilfe ihren Bestimmungsort erreicht„.
Malta festigt seine Standort als ,,Blockchain-Island“
Wie von Base58 berichtet, hat das maltesische Parlament bereits im Juni drei Gesetze zu Kryptowährungen, Blockchain und Distributed Ledger Technology (DLT) verabschiedet.
Seitdem haben sich eine Reihe von Crypto-Unternehmen auf der Insel niedergelassen. Darunter ist die Crypto-Börse Binance, die Mitte September einen Vertrag mit der Malta Stock Exchange unterzeichnet hat. Zusammen wollen sie eine Handelsplattform für Security Token anbieten.
Die Crypto-Börse ZB.com eröffnete im September eine Niederlassung auf Malta. ZB.com ist die fünftgrößte Crypto-Exchange weltweit, gemessen am täglichen Handelsvolumen. Auch die in Berlin ansässige Blockchain-Firma Neufund hat einen Standort in Malta eröffnet. Zusammen mit Binance will Neufund eine dezentrale Bank aufbauen.
Bermuda lockt Crypto-Unternehmen auf die Inseln
Während Malta die Führung bei der Regulierung von Blockchain und Kryptowährung übernommen hat, sind auch andere Nationen und Institutionen dabei, Rahmenbedingungen für Crypto-Unternehmen zu schaffen.
Die Bermudainseln versuchen Malta den Rang der „Blockchain Island“ streitig zu machen, indem sie ebenfalls versuchen, mehr Crypto-Unternehmen auf ihre Inseln zu locken. Die Steueroase hat einen Regulierungsrahmen erarbeitet, der Sicherheit für ICOs bietet. Außerdem haben die Bermudas auch eine Task Force eingerichtet, um den Handel mit Kryptowährungen zu fördern.
Europäische Kommission plant Regulierungsrahmen für Crypto-Assets und ICOs
Auch die EU bleibt nicht untätig. Die Finanzminister der EU-Länder haben sich im September in Wien getroffen, um über Möglichkeiten und neue Regeln für Kryptowährungen und Digitale Assets zu diskutieren.
Der Vizepräsident der Europäische Kommission Valdis Dombrovskis zeigte sich von der Blockchain-Technologie überzeugt: ,,Wir sehen, dass Crypto-Assets bleiben werden. Trotz der jüngsten Turbulenzen wächst dieser Markt weiter. Insbesondere bei Initial Coin Offerings, den ICOs, sehen wir das Potenzial, sich als eine praktikable Form der alternativen Finanzierung zu etablieren.“ An einem einheitlichen Regulierungsrahmen für Crypto-Assets wird noch in diesem Jahr gearbeitet.
[Bild: Krivinis/Shutterstock]