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Zollbehörden in Hongkong kämpfen gegen Krypto-Geldwäsche
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Zollbehörden in Hongkong kämpfen gegen Krypto-Geldwäsche

Walter Akolo
Walter Akolo
4. Mai 2023
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Ein kriminelles Syndikat in Hongkong soll mithilfe von Kryptowährungen fast 154 Millionen Dollar an illegalem Geld gewaschen haben. Im Juli schalteten Hongkongs Zollbehörden die Bande aus.

Der jetzt verhaftete Drahtzieher und drei weitere Personen betrieben über drei Strohfirmen digitale Wallets, über die sie von Anfang letzten Jahres bis Mai dieses Jahres mit Tether-Token handelten. Danach haben die Zollbehörden Wind von den Vorgängen bekommen.

Das Syndikat konnte 113 Millionen Dollar auf diese Weise sowie weitere 40 Millionen Dollar über acht konventionelle Bankkonten waschen.

Verdächtige Transaktion als erster Anhaltspunkt

Laut Grace Tang, Superintendent und Leiter der Finanzermittlungsgruppe des Zolls, fiel eine der Briefkastenfirmen wegen verdächtiger Banktransaktionen auf. Das lieferte den ersten Hinweis auf die Existenz der kriminellen Vereinigung.

Drei Monate lang beschäftigte sich der Zoll mit den Geschäften der Briefkastenfirma. Man untersuchte Aufzeichnungen von zahlreichen Transaktionen in der Blockchain sowie Banküberweisungen. Dabei kamen sie zwei weiteren Briefkastenfirmen auf die Spur.

Tangs Team verbrachte viele Stunden damit, um Unmengen von Transaktionen im Zusammenhang mit Geldwäsche zu durchforsten. Letztendlich hat man etwa 500 Krypto-Transaktionen und fast 1.800 verdächtige Banktransaktionen zwischen den drei Briefkastenfirmen aufgedeckt.

Dann dauerte es noch drei Monate lang, bis man die Kriminellen aufspürte und verhaftete.

Anstieg der Geldwäscheaktivitäten weltweit

In den letzten Jahren haben Strafverfolgungsbehörden auf der ganzen Welt einen Anstieg der Geldwäscheaktivitäten mit digitalen Währungen festgestellt.

Die Natur von Kryptowährungen und die weitreichende Anonymität der beteiligten Parteien machen Kryptowährungen zu einem idealen Boden für Geldwäscheaktivitäten durch Bankensysteme und über Grenzen hinweg.

Tang fügt hinzu, dass virtuelle Währungen ideal sind, um die Identität der Krypto-Käufer und -Verkäufer zu verschleiern, die direkt mit Kriminellen handeln. Sie zwingt Kriminelle dazu, „die Herkunft, den Fluss und den endgültigen Bestimmungsort von illegalen Erträgen zu verbergen“, sagte sie.

Für den Handel mit digitalen Vermögenswerten müssen die Menschen digitale Wallets einrichten, um Kryptowährungen zu speichern. Die Besitzer der Wallets erhalten dann öffentliche und private Schlüssel, mit denen sie ihre digitalen Wallets kontrollieren und bei Bedarf Transaktionen einleiten können.

Tang erklärt, dass die anonyme und private Natur von Krypto-Wallets ideal für Kriminelle ist, um ihre illegale Beute in legitimen Finanzmärkten zu verstecken. Anschließend können sie das schmutzige Geld über den Kryptohandel waschen – und dabei die Strafverfolgung umgehen.

Kryptowährungen sind also ein fruchtbarer Boden, auf dem Kriminelle gedeihen können. Denn sie können leicht Dritte anheuern, die für sie schmutziges Geld waschen. Oder sie führen Transaktionen direkt auf Peer-to-Peer-Plattformen durch.

Tang sagte auch, dass die globale Covid-19-Pandemie ein florierendes Ökosystem für Geldwäscheaktivitäten schafft. Dank der Reisebeschränkungen, die es den Syndikaten unmöglich machen, illegales Geld physisch über die Grenzen zu bringen.

Mitwirkende