Die Zentralbank der Ostkaribik wird am Dienstag ihre digitale Währung „DCash“ in Montserrat und Dominica offiziell einführen. DCash ist nun in sieben Ländern des ostkaribischen Wirtschaftsblocks verfügbar.
Mit der Einführung von DCash im März ist die Bank die erste Währungsunion der Welt, die eine von der Regierung unterstützte digitale Währung oder CBDC (Central Bank Digital Currency) verwendet.
Die digitale Währung DCash soll die Widerstandsfähigkeit der Finanzsysteme bei Naturkatastrophen erhöhen. Außerdem verbessert sie die finanzielle Eingliederung insbesondere dort, wo der Zugang zu physischem Bargeld eine große Herausforderung darstellt.
DCash hat gute Chancen sich zu etablieren, da man die Währung mit oder ohne Bankkonto verwenden kann. Es sind sogar mobile Transaktionen in Echtzeit möglich, ohne dass zusätzliche Kosten anfallen.
Der Gouverneur der Zentralbank Timothy Antoine erklärte, das Ziel von DCash sei es, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. „Die digitale Währung ist ein wichtiges Instrument im Rahmen der umfassenderen Diskussion über den Aufbau einer digitalen Wirtschaft“.
Aufstrebende Weltmarktführer im digitalen Finanzwesen
Die Länder der Karibik entwickeln sich dank der Einführung digitaler Währungen langsam zu den weltweit führenden Ländern im digitalen Finanzwesen.
DCash ist eine digitale Version des Ostkaribischen Dollars und kann nicht mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum verglichen werden, die wegen ihrer Unabhängigkeit und Anonymität geschätzt werden.
Letztes Jahr führten die Bahamas den „Sand Dollar“ ein, die erste CBDC-Währung der Welt, noch vor dem „DCash“ der Ostkaribischen Zentralbank. Auch Haiti und Jamaika werden bald auf den Zug aufspringen. Pläne für die Einführung ihrer digitalen Währungen sind im Gange.
Zentralbank der Ostkaribik wird die Währung als nächstes in Anguilla einführen
Neben Montserrat und Dominica wird DCash bereits in anderen kleinen Inselstaaten wie den Grenadinen, St. Vincent, St. Lucia, St. Kitts und Nevis, Grenada sowie Antigua und Barbuda eingesetzt.
Die Zentralbank der Ostkaribik plant die Einführung der digitalen Währung in Anguilla, dem letzten Mitgliedsland des Blocks.
Die Zentralbank der Ostkaribik hat sich mit Bitt, einem internationalen Fintech-Unternehmen, zusammengetan, um DCash zu entwickeln und einzuführen. Es handelt sich dabei um die einzige von der Regierung unterstützte digitale Währung, die innerhalb einer offiziellen Währungsunion öffentlich ausgegeben wird.
Antoine war der erste, der bei der offiziellen Vorstellung von DCash eine Transaktion durchführte. Er schickte vom Hauptsitz der Zentralbank in St. Kitts aus 100 Dollar in DCash an Inhaber von Wallets in drei Pilotländern – St. Lucia, Antigua und Barbuda sowie Grenada.
Die Abwicklung von DCash-Transaktionen in den kleinen Inselstaaten erforderte eine intensive Zusammenarbeit mit Bitt, der Zentralbank und zahlreichen externen Akteuren. Und es waren zwei Jahre Planung, Akquisition von Händlern, Schulung, Softwareentwicklung und vieles mehr erforderlich.