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Bitcoin News: Christian Lindner fordert BTC-Reserve für Deutschland und die EZB

Sebastian Köhler
Sebastian Köhler
Sebastian Köhler ist ein Trader aus Berlin der hauptsächlich in den Bereichen Kryptowährungen und Emerging Markets tätig ist. Er hat in Bayern studiert, wo er seine Leidenschaft für dezentralisierte Finanzen entwickelte. Während er seinen Lebensunterhalt mit dem Handel von Altcoins verdient, ergänzt er sein Einkommen durch das Schreiben von Analysen und Meinungsbeiträgen für CryptoMonday. Sebastian träumt davon, sein eigenes Blockchain-Startup aufzubauen.
30. Dezember 2024

Christian Lindner, Vorsitzender der FDP und ehemaliger Bundesfinanzminister, hat am 29. Dezember 2024 vorgeschlagen, dass Deutschland und die Europäische Zentralbank (EZB) Kryptowährungen wie Bitcoin in ihre strategischen Reserven aufnehmen sollten.

Laut Lindner könnten digitale Vermögenswerte die finanzielle Resilienz stärken und Europa bei der globalen Entwicklung der Kryptowährungspolitik wettbewerbsfähig halten. Lindner betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass Kryptowährungen inzwischen einen bedeutenden Teil des globalen Wohlstandszuwachses ausmachen und daher ein wichtiger Baustein für die Stärkung der Resilienz von Reserven sein könnten.

„Die neue Administration Trump verfolgt bei Krypto-Vermögenswerten wie den Bitcoin eine äußerst progressive Politik“, sagte Lindner gegenüber der Nachrichtenagentur.

Trumps Plan für eine Bitcoin-Reserve in den USA: Macht die Fed mit?

Lindners Vorschlag folgt den Entwicklungen in den USA, wo die kommende Trump-Administration eine „Strategische Bitcoin-Reserve“ plant. Donald Trump hat erklärt, dass die USA Bitcoin neben Gold als Vermögenswert in den staatlichen Reserven aufnehmen wollen. Ziel ist es, die wirtschaftliche Stabilität zu sichern, die nationale Verschuldung zu reduzieren und eine Führungsrolle in der globalen Finanzwelt zu übernehmen.

Die USA besitzen bereits rund 200.000 Bitcoins im Wert von etwa 21 Milliarden ÙS-Dollar, die hauptsächlich aus Beschlagnahmungen stammen. Die Federal Reserve prüft derzeit, ob Kryptowährungen offiziell in die staatlichen Reserven integriert werden sollen.

Kritiker warnen vor der Volatilität von Bitcoin, während Befürworter die Diversifikation und Inflationsabsicherung hervorheben. Der von Donald Trump unterstützte „BITCOIN Act 2024“ könnte diesen Prozess beschleunigen.

Aber nach der anfänglichen Euphorie unter den Bitcoin-Maximalisten, die unmittelbar auf den Wahlsieg Trumps folgte, wächst inzwischen die Skepsis. So zeigen die Daten der Online-Wettplattform Polymarket, dass die Chancen auf deine staatliche Bitcoin-Reserve in den USA geschrumpft sind – von 60 % im November auf nur noch 29 % heute.

Mehr zum Thema: Bitcoin News: Chancen auf strategische BTC Reserve der USA sinken

Lindners frühere Kritik an Deutschlands Bitcoin-Haltung

Christian Lindner hatte bereits in der Vergangenheit die Bundesregierung und die Opposition scharf kritisiert. Er warf Olaf Scholz, Robert Habeck und Friedrich Merz vor, die Chancen von Bitcoin zu ignorieren, während andere Länder wie die USA mutige Schritte in Richtung Krypto-Adoption unternähmen. „Die USA wollten neben dem Dollar auch im Bereich Krypto weltweit führend werden“, sagte Lindner laut dpa.

Mit Blick auf die EZB und die Bundesbank betonte Lindner, dass beide Institutionen unabhängig seien, doch „Deutschland und Europa dürfen sich hier nicht wieder abhängen lassen. In Frankfurt sollte also geprüft werden, ob Krypto-Assets nicht auch Teil der Reserven der Notenbanken werden sollten“ (dpa).

Angesprochen auf die Risiken von Kryptowährungen, deren Kurse immer wieder stark schwanken, sagte Lindner, dass diese Vorbehalte bekannt seien: „Niemand würde auch klugerweise alles in diesen anlegen. Als dezentrales System, in dem niemand allein Macht hat, sind politische Risiken aber kalkulierbar. Und auch bei klassischen Vermögenswerten wie Edelmetallen gibt es Schwankungen“.

Debatte über Kryptowährungen hält an

Mit seinem aktuellen Vorschlag möchte Lindner eine Debatte über die Rolle von Kryptowährungen in Europa anstoßen und die wirtschaftspolitische Zukunft Deutschlands absichern. Bereits in einer Bundestagsitzung zur Vertrauensfrage hatte Lindner die Regierung für ihre Untätigkeit in Bezug auf Kryptowährungen kritisiert: „Ich höre nichts darüber in einer zentralen Debatte im Deutschen Bundestag. Welch Versäumnis, welche Chancen gehen uns verloren“.

Obwohl in Lindners Strategiepapier „Wirtschaftswende Deutschland – Konzept für Wachstum und Generationengerechtigkeit“ keine konkreten Hinweise auf Kryptowährungen enthalten sind, verdeutlichen seine jüngsten Äußerungen die Relevanz, die er digitalen Vermögenswerten in der zukünftigen Finanzpolitik beimisst.

Mehr zum Thema: Bitcoin-Käufe: Institutionelle Anleger setzen trotz Marktkorrektur auf Wachstum

Mitwirkende

Sebastian Köhler
Sebastian Köhler ist ein Trader aus Berlin der hauptsächlich in den Bereichen Kryptowährungen und Emerging Markets tätig ist. Er hat in Bayern studiert, wo er seine Leidenschaft für dezentralisierte Finanzen entwickelte. Während er seinen Lebensunterhalt mit dem Handel von Altcoins verdient, ergänzt er sein Einkommen durch das Schreiben von Analysen und Meinungsbeiträgen für CryptoMonday. Sebastian träumt davon, sein eigenes Blockchain-Startup aufzubauen.