Der Euro könnte schon bald erhebliche Risiken durch Donald Trumps Vorstoß in Richtung Kryptowährungen erleben. Der ehemalige Präsident und der aktuelle republikanische Präsidentschaftskandidat versprach auf der Bitcoin 2024 Konferenz, die USA zur weltweiten Bitcoin-Supermacht zu machen. Unter anderem plant er, einen strategischen Bitcoin-Reservefonds für die US-Regierung einzurichten und den aktuellen Vorsitzenden der US-Börsenaufsicht, Gary Gensler, abzulösen, da Gensler angeblich die Zukunft blockiere, anstatt sie zu fördern.
Trump ist zudem der erste Präsidentschaftskandidat, der Wahlkampfspenden in Kryptowährungen akzeptiert. Berichten zufolge hat er bereits 4 Millionen US-Dollar in Krypto für seine Kampagne gesammelt.
Risiken für den Euro und europäische Politik
Die europäische Gemeinschaftswährung, der Euro, sowie europäische Politiker stehen damit vor erneuten Risiken. Stablecoins, die meist in US-Dollar denominiert sind, haben eine marktbeherrschende Stellung erreicht. Dies könnte den Euro, die zweitgrößte Reservewährung der Welt, bedrohen.
Sollte Trump erneut US-Präsident werden, was zunehmend wahrscheinlicher erscheint, könnten seine Ankündigungen auf der Bitcoin 2024-Konferenz am 27. Juli einen noch beeindruckenderen Bull Run auslösen als den derzeitigen Markt. Diese Veränderungen könnten europäische Politiker dazu zwingen, das aktuelle regulatorische Regime zu überdenken.
Steigende Nachfrage nach Stablecoins stärkt den Dollar
Der gesamte Stablecoin-Markt hat aktuell eine Marktkapitalisierung von 172,4 Milliarden US-Dollar, laut CoinMarketCap. Trotz eines Handelsvolumenrückgangs um 21 % bleibt der Markt stabil. Die Tatsache, dass Stablecoins in den meisten Fällen durch den US-Dollar gedeckt werden, verleiht ihnen zusätzliche Preisstabilität.
Investoren halten diese oft auf Kryptobörsen, um mit Kryptowährungen wie Bitcoin zu handeln, ähnlich wie der US-Dollar in den Rohstoffmärkten dominiert, wo der Wert von Gold, Silber, Rohöl und anderen Gütern ebenfalls in US-Dollar angegeben wird.
Stablecoin-Unternehmen und Kryptobörsen sichern ihre Stablecoins, indem sie einen entsprechenden Betrag in US-Dollar in Reserve halten. Eine steigende Nachfrage nach Stablecoins neigt dazu, den Dollar zu stärken und den Euro zu schwächen.
Kapitalflüsse stellen ein Problem für den Euro dar
Sollte die Bedeutung von Bitcoin in den USA weiter zunehmen, könnte die Ausgabe von Stablecoins entsprechend ansteigen und Währungen wie den Euro unter Druck setzen. Die Eurozone könnte Kapitalverschiebungen erleben, die die Stabilität des Euros beeinträchtigen.
Wenn die Nachfrage der Investoren nach US-Dollar-unterstützten Stablecoins steigt, konvertieren diese ihre Bestände von lokalen Währungen in US-Dollar. Dies kann zu erheblichen Kapitalabflüssen aus diesen lokalen Währungen führen. Die Auswirkungen werden besonders stark sein, wenn es sich um große Kapitalbeträge handelt. In einem solchen Fall würde auch die Nachfrage nach dem Euro sinken.