Die Entscheidung der US-Börsenaufsicht, Ethereum Spot ETFs zu genehmigen, gilt als das bedeutendste Ereignis in der Kryptoindustrie dieses Jahres. Die SEC betrachtet Bitcoin und Ethereum als unterschiedliche Vermögenswerte: BTC wird als digitales Rohstoff (Commodity) betrachtet, während Ether aufgrund seiner Staking-Funktion als nicht registriertes Wertpapier eingestuft wird.
Voraussetzungen für potenzielle ETFs: Größe und Liquidität
Die Genehmigung des Ethereum-ETFs hat den Weg für andere Exchange-Traded Funds geebnet. Wie wir kürzlich berichtet haben, könnten Avalanche und Solana vielversprechende Kandidaten seien. ETF-Analyst James Seyffart von Bloomberg äußerte sich ebenfalls zu einem Solana-ETF.
Unternehmen wie BlackRock, VanEck und Ark Invest könnten für weitere Krypto-ETFs Anträge einreichen. Angesichts der Vielzahl von Token in der Kryptoindustrie müssen potenzielle ETFs bestimmte Kriterien erfüllen.
Zum einen muss die Kryptowährung in Bezug auf die Marktkapitalisierung groß sein. Der BNB-Token zum Beispiel hat eine Marktkapitalisierung von über 89 Milliarden US-Dollar. Ripple, Dogecoin und Cardano verfügen über eine Marktkapitalisierung von entsprechend über 29 Milliarden US-Dollar, 24 Milliarden US-Dollar bzw. 16 Milliarden US-Dollar.
Zum anderen muss der potenzielle Krypto-ETF hochliquide sein. Bitcoin und Ethereum sind äußerst liquide Vermögenswerte mit einem täglichen Handelsvolumen von über 16 Milliarden US-Dollar. Diese vier Tokens haben ein tägliches Handelsvolumen von über 500 Millionen US-Dollar, was ihre Eignung für ETFs unterstreicht.
Commodity oder Wertpapier?
Außerdem muss die Securities and Exchange Commission (SEC) sie als digitale Vermögenswerte und nicht als Wertpapiere betrachten. Ein US-Gericht entschied, dass XRP im Fall SEC vs. Ripple kein finanzielles Wertpapier ist. Dogecoin, ein Proof-of-Work (PoW) Blockchain-Netzwerk, könnte ebenfalls als digitales Rohstoff betrachtet werden und damit leichter als ETF genehmigt werden.
Die Herausforderung bei BNB und Cardano besteht darin, dass die SEC aufgrund ihrer Staking-Funktionen argumentieren könnte, dass sie Wertpapiere sind. Zudem könnte die SEC aufgrund vergangener Auseinandersetzungen mit Binance eine BNB-ETF-Antrag ablehnen.
Wenn die SEC jedoch einen Solana-ETF genehmigt, wird es schwierig sein, einen Cardano-Fund abzulehnen, da die beiden Vermögenswerte ähnliche Merkmale aufweisen. Darüber hinaus muss die Kryptowährung klare Tokenomics haben. Dogecoin hat eine Gesamtmenge von über 144,45 Milliarden Token, während Cardano eine maximale Menge von 45 Milliarden ADA-Token hat und 36,9 Milliarden davon im Umlauf sind.
Der BNB-Token hat 147,58 Millionen Token im Umlauf und keine maximale Menge. Die Tokenomics von Ripple (XRP) unterscheiden sich, da die Entwickler monatlich 1 Milliarde Token aus dem Treuhandkonto freigeben. Diese Token werden über 55 Monate freigegeben.
Auswirkungen nach der Genehmigung der Ethereum-ETFs
Laut Nate Geraci, Mitbegründer des ETF Institute, hat die Genehmigung der Ethereum-ETFs die Marktstimmung verändert. Vor kurzem herrschte die Meinung vor, dass die SEC alle Ethereum-ETF-Anträge ablehnen würde. Innerhalb einer Woche hat sich die Diskussion auf XRP- und Solana-ETFs verlagert.
Nach der Genehmigung der Ethereum-ETFs wird die Debatte darüber geführt, welche Kryptoassets als nächstes für einen ETF in Frage kommen, wobei XRP (Ripple) ganz oben auf der Liste steht. Geoffrey Kendrick von Standard Chartered prognostiziert die Genehmigung von Solana- und XRP-ETFs im Jahr 2025 und betont, dass die SEC Ethereum nicht als Wertpapier betrachtet, was auch für XRP gelten könnte.
JPMorgan skeptisch über weitere Krypto-ETFs
JPMorgan hingegen äußert Skepsis gegenüber einer SEC-Genehmigung für Solana und andere Krypto-ETFs. Nikolaos Panigirtzoglou von JPMorgan bezweifelt, dass die SEC angesichts ihrer Ansicht, dass die meisten Kryptowährungen Wertpapiere sind, solche Fonds genehmigt.
Die Genehmigung der Ethereum-ETFs könnte politisch motiviert gewesen sein, da die SEC nach monatelangen stockenden Gesprächen plötzlich mehrere 19b-4-Anträge genehmigte. Analysten erwarten, dass der Handel in den kommenden Wochen beginnen könnte.
Abschließend bleibt abzuwarten, welche Entwicklung die Genehmigung neuer Krypto-ETFs, insbesondere für Token wie Solana, Ripple, BNB und Cardano, nehmen wird. Der Erfolg der Spot-Ethereum-ETFs gibt Anlass zur Hoffnung, dass Krypto-ETFs, die auf diversen anderen Kryptowährungen basieren, bald folgen könnten.
