- Die Krise im Nahen Osten setzt sich fort, als die Houthi-Rebellen weitere Schiffe im Roten Meer angreifen.
- Das hat in letzter Zeit zu einer risikoaversen Stimmung auf den Finanzmärkten geführt.
- Die Inflation steigt ebenfalls, was die Krypto-Preise beeinträchtigen könnte.
Die Preise von Kryptowährungen und Aktien haben in dieser Woche rückläufig entwickelt, als Anleger auf die laufenden geopolitischen Probleme reagierten.
Die Aktienindizes Dow Jones, Nasdaq 100, S&P 500 und DAX fielen in den letzten Tagen um etwa 1 %, während die Preise von Bitcoin und Altcoins in einer engen Spanne verharrten.
Risikoaverse Stimmung
Der Nahe Osten lieferte in letzter Zeit so einige Herausforderungen für die Weltmärkte. Die Huthi-Rebellen im Jemen setzen ihre Angriffe auf Schiffe in einer der wichtigsten Handelsstraßen der Welt fort. Am Montag griffen sie ein weiteres amerikanisches Handelsschiff an, gefolgt von einem griechischen Schiff am Dienstag.
In der Folge haben die USA und das Vereinigte Königreich weiterhin Ziele im Jemen angegriffen. Gleichzeitig übernahm der Iran die Verantwortung für Angriffe in der Nähe einer US-Basis im Irak. Die Auswirkung all dessen ist, dass die Krise in den kommenden Monaten wahrscheinlich weiter eskalieren wird.
Dies wird wiederum zu einer risikoaversen Stimmung der Investoren und ihrer Flucht zu sicheren Anlagen führen. Es hat bereits begonnen, was man unter anderem am Anstieg des U.S. Dollar Index (DXY) auf über 103 erkennen kann.
Andere sichere Häfen wie Gold, der Schweizer Franken und kurzfristige Staatsanleihen haben begonnen zu steigen. Der Fear & Greed Index für Bitcoin befindet sich zwar noch im Gier-Bereich, aber ist in den letzten Tagen gesunken.
In den meisten Fällen neigen Kryptowährungen und Aktien dazu, unterdurchschnittlich abzuschneiden, wenn Trader eine risikoaverse Stimmung annehmen. Zum Beispiel fielen die meisten von ihnen stark im Jahr 2022, nachdem Russland die Ukraine angegriffen hatte. Die Preise fielen auch 2019, als Donald Trump einen Handelskrieg mit China begann.
Zinssenkungen werden verschoben
Die andere wichtige Implikation dieser Krise ist, dass die Inflation in den kommenden Wochen und Monaten wahrscheinlich doch nicht so schnell sinken wir, wie die Zentralbanken es sich gewünscht hätten.
Es gibt Anzeichen dafür, dass es bereits geschieht. Zum einen sind die Ölpreise auf einem erhöhten Niveau geblieben – Brent und West Texas Intermediate (WTI) legten in den letzten Tagen zu.
Diese Preise werden wahrscheinlich hoch bleiben, nachdem Shell und andere Reedereien angekündigt haben, die Route durch das Rote Meer vorerst zu meiden. Außerdem zeigen die aktuellsten Daten, dass der World Container Index (WCI) von 1.300 US-Dollar im Dezember auf über 3.000 US-Dollar jetzt gestiegen ist.
Die Auswirkung all dessen könnte sein, dass die Inflation für längere Zeit auf einem erhöhten Niveau bleibt. US-Daten der letzten Woche zeigten, dass die Inflation in dem Land von 3,2 % im November auf 3,4 % im Dezember gestiegen ist. Die Kerninflation lag bei 3,8 %.
Der Großteil dieser Inflation wurde vom Wohnungsbausektor getrieben. Nun wird die Krise im Nahen Osten zu einer höheren Inflation im Energiesektor und in anderen Branchen führen.
Daher werden die Federal Reserve und andere Zentralbanken voraussichtlich in den kommenden Monaten einen hawkischen Ton beibehalten. Einige Analysten glauben, dass die Fed sogar im Januar oder März die Zinsen erhöhen könnte. Das erklärt, warum die Anleiherenditen gestiegen sind.
Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder XRP neigen dazu, unterdurchschnittlich abzuschneiden, wenn die Fed hawkisch ist. Außerdem war die Aussicht auf eine Zinssenkung im März einer der Gründe, warum diese Coins kürzlich zulegten.
Daher besteht zusammen mit der schlechten Aufnahme von Bitcoin-ETFs die Möglichkeit, dass der Kryptomarkt in den kommenden Wochen schlechter abschneiden wird.