- Sam Bankman-Fried wurde in sieben Punkten angeklagt.
- Die Anklagepunkte für Drahtbetrug und Geldwäsche tragen jeweils eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren.
Der ehemalige CEO der bankrotten Kryptobörse FTX Sam Bankman-Fried, der auch als SBF bekannt ist, wird voraussichtlich drei Wochen lang vor Gericht stehen, vom 4. Oktober bis zum 9. November. Der US-Bundesrichter Lewis Kaplan, der den Fall leitet, lehnte einen Antrag auf Kaution ab.
Die Begründung des Richters lautet: Der ehemalige Krypto-Milliardär könnte fliehen. SBF sieht schwerwiegenden Anklagen und einer langen Haftstrafe entgegen, wenn er verurteilt wird.
Angeklagt in sieben Punkten
Es sind sieben Anklagepunkte, die die US-Staatsanwälte gegen Bankman-Fried gebracht haben: Wertpapierbetrug, Verschwörung zur Begehung von Warenbetrug, zwei Anklagepunkte wegen Verschwörung zum Drahtbetrug, eine Anklage wegen Verschwörung zur Geldwäsche und zwei Anklagepunkte wegen Drahtbetrug.
Das US-amerikanische Justizministerium wird für den Prozess eine Reihe von Zeugen aufrufen, darunter ehemalige FTX-Kunden, Investoren und Mitarbeiter. Zu den ehemaligen Mitarbeitern, die auftreten werden, gehören Bankman-Frieds Ex-Freundin und die ehemalige CEO von Alameda Research, Caroline Ellison, sowie der ehemalige technische Leiter der Kryptobörse, Nishad Singh.
SBF droht lange Haftstrafe
Im Falle einer Verurteilung sieht Bankman-Fried erhebliche Gefängnisstrafen vor. Die Anklagepunkte für Drahtbetrug und Geldwäsche tragen jeweils eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren.
CNN berichtet, dass ihm mehr als 100 Jahre Gefängnis drohen, wenn er für alle Anklagen, die die Bundesregierung gegen ihn erhoben hat, schuldig befunden wird. Das es aber tatsächlich kommt schätzen die Experten als höchst unwahrscheinlich ein.
Bankman-Fried war auch in der US-Politik aktiv. Im Jahr 2022 spendete er über 40 Millionen US-Dollar an Kandidaten und Amtsträger der beiden Parteien, wobei der Großteil auf die Politiker der Demokratischen Partei entfiel. Sie stehen deswegen nun in heftiger Kritik. Während einige der Politiker das Geld von SBF für wohltätige Zwecke spendeten, haben andere es behalten.
Der ehemalige CEO und Gründer der einst florierenden Kryptobörse plädierte im August dieses Jahres auf nicht schuldig für alle gegen ihn erhobenen Anklagen.
Zweitgrößter Fall nach Bernie Madoff
Nach Ansicht von Rechtsexperten stellt das Handeln von Bankman-Fried einen der bemerkenswertesten Fälle von Betrug in der US-Geschichte dar. Als FTX zusammenbrach, verloren Kunden und Investoren insgesamt 8,9 Milliarden US-Dollar.
Dennoch steht SBF immer noch an zweiter Stelle hinter Bernie Madoff, dem größten Finanzbetrüger. Der New Yorker betrieb über Jahrzehnte hinweg ein Schneeballsystem, bei dem die Anleger 19 Milliarden US-Dollar verloren haben.