- Sam Bankman-Fried wird Anwälte von FTX nicht für den Zusammenbruch der Kryptobörse verantwortlich machen können.
- Ein ehemaliger Mitarbeiter macht "effektiven Altruismus" von SBF für den Crash schuldig.
Die US-Bundesanwaltschaft beabsichtigt, ehemalige Kunden und Investoren der insolventen Kryptobörse FTX sowie ehemalige Mitarbeiter in den anstehenden Prozess gegen den ehemaligen CEO und Gründer Sam Bankman-Fried (SBF) zu laden. Das bestätigte das US-amerikanische Justizministerium, schreibt CoinDesk.
Die Investoren, die praktische Anteile an der Kryptobörse besaßen, können darüber diskutieren, was sie erwartet hatten – auch in Bezug darauf, wie FTX mit den Geldern der Kunden umging. Darüber hinaus können Zeugen in dem Fall über ihre Beziehungen zum Angeklagten sprechen, und auch darüber, wie sie einige seiner Aussagen und Handlungen verstanden haben.
SBF kann Anwälte der Börse nicht für ihren Zusammenbruch verantwortlich machen
Richter Lewis Kaplan, der den Fall leitet, entschied, dass Sam Bankman-Fried nicht berechtigt war, Anwälte von FTX für den Zusammenbruch der Börse oder ihre Arbeit davor verantwortlich zu machen. Anfang dieses Jahres hatte das Anwaltsteam des ehemaligen Krypto-Milliardärs dem Justizministerium mitgeteilt, dass FTX-Anwälte an einigen Entscheidungen des Unternehmens „beteiligt“ gewesen seien.
Dazu gehören die Verwendung von Messaging-Diensten mit „selbstlöschenden“ Nachrichten wie Signal, Darlehen an Führungskräfte von FTX und ihrer Schwesterfirma Alameda Research sowie die Geschäftsbeziehung von FTX zur Silvergate Bank, die ebenfalls in Konkurs ging. Nach Ansicht von Richter Kaplan könnte dieses sehr breite Argument eine Jury beeinflussen oder verwirren.
Das Rechtsteam kann jedoch versuchen, das Thema zu einem späteren Zeitpunkt anzusprechen, solange sie das Justizministerium und den Richter im Voraus informieren. Die Geschworenen dürfen nicht im Raum anwesend sein.
„Risikoreiche und lächerliche“ Handlungen
In verwandten Nachrichten sagte ein ehemaliger Software-Entwickler bei Alameda Research, dass „effektiver Altruismus“ – ein Prinzip, dass SBF zu seinem Lebensmotto machte – dazu verwendet wurde, lächerliches und riskantes Verhalten an der Kryptobörse zu rechtfertigen, bevor sie im November 2022 den Geldforderungen ihrer Anleger nicht mehr nachkommen konnte und schließlich Insolvenz in den USA beantragte.
Aditya Baradwaj sagte gegenüber Cointelegraph, dass diese Ideologie, nach der man nach maximalen Gewinnen streben sollte, um das Geld später zu verschenken, eine entscheidende Rolle beim Zusammenbruch des Unternehmens gespielt habe. Effektiver Altruismus ließ Menschen unlogisch handeln und führte die Unternehmensführung zu überhasteten, unvernünftigen Entscheidungen, so Baradwaj.
