- Es ist das erste Mal, dass eine Anklage wegen Insiderhandels mit digitalen Vermögenswerten erhoben wird.
- Chastain verkaufte zwischen Juni 2021 und September 2021 mit Dutzende von NFTs.
Nathaniel Chastain, der frühere Produktchef beim größten NFT-Marktplatz der Welt OpenSea, wurde vom US-Justizministerium in einem Fall von Drahtbetrug und in einem Fall von Geldwäsche angeklagt.
Nach Angaben des Justizministeriums hat Chastain vertrauliche Informationen darüber, welche NFTs auf der Homepage von OpenSea erscheinen sollten, zu seinem persönlichen finanziellen Vorteil genutzt. Er wurde daraufhin verhaftet.
US-Staatsanwalt Damian WilliamsNFTs mögen neu sein, aber diese Art von kriminellen Machenschaften sind es nicht. Wie behauptet, hat Nathaniel Chastain OpenSea hintergangen, indem er vertrauliche Geschäftsinformationen nutzte, um Geld für sich selbst zu verdienen. Die heutigen Anklagen zeigen das Engagement dieses Amtes, den Insiderhandel zu unterbinden – egal, ob er an der Börse oder in der Blockchain stattfindet.
Chastain verkaufte Dutzende von NFTs mit Vorwissen
Von Juni 2021 bis September 2021 nutzte Chastain vertrauliche Geschäftsinformationen von OpenSea darüber, welche NFTs auf der Homepage vorgestellt werden sollten. Daraufhin hat er die NFTs heimlich gekauft, kurz bevor ihre Preise in die Höhe schossen.
Anschließend verkaufte er sie mit dem zwei- bis fünffachen Gewinn des ursprünglichen Kaufpreises über anonyme Krypto-Wallets und anonyme Konten auf OpenSea.
Der stellvertretende FBI-Direktor Michael J. Driscoll sagte, dass Chastain angeblich ein sehr altes Schema des Insiderhandels verfolgte. Er nutzte sein Wissen über vertrauliche Informationen, um Profit daraus zu schlagen.
FBI-Vizedirektor Michael J. DriscollBei jedem neuen Anlageinstrument, wie zum Beispiel Blockchain-gestützten nicht-fungiblen Token, gibt es diejenigen, die Schwachstellen zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen wollen. Das FBI wird weiterhin aggressiv gegen Akteure vorgehen, die den Markt auf diese Weise manipulieren wollen.
Jede der Anklagen kann mit einer Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis geahndet werden.
OpenSea-CEO räumt Betrug ein
OpenSea hatte recht schnell zugegeben, dass ein Mitarbeiter des Marktplatzes Insiderwissen genutzt hat, als die ersten Anschuldigen aufkamen. Der CEO des Unternehmens, Devin Finzer, hat in einem Blogbeitrag öffentlich den Rücktritt von Chastain akzeptiert.
Damals behauptete Finzer, dass OpenSea neue Regeln eingeführt habe, um sich dagegen zu schützen.