Die Mozilla Foundation – ein Unternehmen, das den Open Source Browser Firefox entwickelt und kollektiv leitet – ist auf den Krypto-Zug aufgesprungen. Aber der Entwickler, der vor über 20 Jahren an der Mozilla-Software gearbeitet hat, kritisiert die Firma für diesen Schritt.
Am Silvesterabend kündigte Mozilla auf Twitter an, dass die Firma Spenden in Dogecoin, Bitcoin und Ethereum über einen Krypto-Zahlungsdienst BitPay annimmt.
Jamie Zawinski, der für die Prägung des Begriffs „Mozilla“ bekannt ist, nahm kein Blatt vor den Mund und kritisierte diesen Schritt scharf, da er das Krypto-Mining fördert. Was schlecht für die Umwelt ist.
Sichtlich verärgert, fuhr Zawinski fort, weitere Schläge zu verteilen: „Jeder, der in das Projekt involviert ist, sollte sich zutiefst für diese Entscheidung schämen.“
Bedenken über Energieverbrauch beim Krypto-Mining
Bedenken bezüglich des Energieverbrauchs von Kryptowährungen sind nicht neu. Und sie sind in den letzten Jahren lauter geworden.
Laut einer aktuellen Analyse verbraucht das Mining von Kryptowährungen fast 0,5 % der weltweiten Energie, was fast siebenmal mehr ist als der jährliche Energieverbrauch von Google. Letztes Jahr sagte Elon Musk, dass Tesla deswegen keine Krypto-Zahlungen für Fahrzeuge mehr akzeptiert.
Zawinski war nicht der einzige, der über Mozillas Schritt verärgert war. Peter Linss, der Gründer von Gecko (der Engine, die den Mozilla-Browser antreibt), äußerte seine Kritik auf Twitter und schloss sich Zawinskis früheren Äußerungen an.
„Hey Mozilla, ich nehme an, du kennst mich auch nicht, aber ich habe Gecko entwickelt, die Engine, auf der der Browser aufbaut. Ich stimme Zawinski in dieser Sache zu 100% zu.“
Kryptowährungen tragen zur Demokratisierung des Finanzwesens bei
Es ist nicht das erste Mal, dass Kryptowährungen kritisiert werden. Die Befürworter von Kryptowährungen sagen jedoch, dass der offene, öffentliche Charakter digitaler Währungen wie Bitcoin zur Demokratisierung des Finanzwesens beitragen wird.
Immer mehr Organisationen nehmen Spenden in Kryptowährungen an. Sie werden inzwischen sogar für politische Spenden akzeptiert.
Zawinski war Mitbegründer des Mozilla-Projekts (das als Open Source Projekt für die breite Masse gedacht war). Davor war er auch an der Entwicklung von Netscape beteiligt. Er ist aber seit dem Jahr 1999 nicht mehr an der Weiterentwicklung des Browsers beteiligt gewesen.