In den asiatischen Stunden heute Morgen fiel BTC auf einen Preis von unter 43.000 US-Dollar, nachdem er gestern noch über 47.000 US-Dollar gehandelt wurde. Händler mussten dadurch heftige Verluste hinnehmen, allein bei den Bitcoin-Futures waren es etwa 317 Millionen US-Dollar. 87 % dieser Positionen waren Wetten auf steigende Preise.
Als Ergebnis der Absturzes wurden auf dem Kryptomarkt Positionen im Wert von etwa 800 Millionen US-Dollar liquidiert. Liquidationen finden statt, wenn eine Börse eine gehebelte Position als Sicherheitsmechanismus automatisch schließt, wenn der Händler einen Teil oder seine gesamte Einschusszahlung verliert. Das geschieht selten beim Kassahandel, wo die Händler die eigentlichen Vermögenswerte besitzen. Beim Futures-Handel, bei dem nur die Preise der Vermögenswerte verfolgt werden, ist es üblich.
Auch Altcoins stürzen ab
Der Rückgang von Bitcoin hat sich auch auf Altcoins ausgewirkt. In den letzten 24 Stunden wurden mehr als 200.000 Positionen aufgelöst. Die meisten Verluste gab es während der US-Stunden.
Long-Positionen, bei denen Händler auf einen Preisanstieg setzten, waren für mehr als 87 % der 800 Millionen US-Dollar an Liquidationen verantwortlich. Die größten Liquidationen wurden bei der Kryptobörse OKEx mit 241 Millionen US-Dollar registriert, gefolgt von Binance mit 236 Millionen US-Dollar.
Bei Futures auf die Kryptowährung Ethereum wurden Liquidationen im Wert von über 164 Millionen US-Dollar verzeichnet. Die Verluste für andere Altcoins fielen im Vergleich dazu relativ gering aus. Händler von XRP und Solana verloren entsprechend 16 Millionen bzw. 18 Millionen US-Dollar.
Das offene Interesse an Krypto-Futures fiel um 8 %, was darauf hindeutet, dass Händler ihre Positionen im Hinblick auf fallende Märkte aufgaben. Das offene Interesse ist die Gesamtzahl der nicht abgewickelten Futures oder Derivate.
Was waren die Gründe für den Bitcoin-Absturz?
Der Absturz erfolgte kurz nach der Veröffentlichung des Protokolls der Dezember-Sitzung der US-Notenbank (Fed). Die Fed hatte bei Ausbruch der Pandemie ein rekordverdächtiges Programm zum Ankauf von Vermögenswerten im Jahr 2020 angekündigt. Am Mittwoch gab sie Pläne bekannt, die 8,3 Billionen Dollar schwere Bilanz ab 2022 schrittweise zu reduzieren. Daraufhin stürzte das Flaggschiff der Kryptowährungen auf den tiefsten Stand seit einem Monat.
Auch die Ereignisse in Kasachstan konnten dazu beigetragen haben. Die Regierung hat nach seit einigen Tagen andauernden heftigen Protesten das Internet abgeschaltet, um die Kommunikationen unter den Protestierenden zu erschweren. Aber da Krypto-Schürfer in Kasachstan einen erheblichen Beitrag zum Bitcoin-Mining leisten, konnten keine Coins mehr geschürft werden. Die Bitcoin-Hashrate brach gestern um mindestens 12% ein.
Die Auswirkungen von Inflationsängsten
Die US-Notenbank hatte mehr als 4 Billionen US-Dollar zur Stützung der angeschlagenen Wirtschaft und Märkte gedruckt. Genau das führte zu höheren Inflationsraten. Und auch wenn viele Anleger in Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel investieren, führte die erhöhte Geldmenge auch dazu, dass mehr Coins gekauft wurden und der Preis stieg. Jetzt steht Bitcoin unter Abwärtsdruck durch die Bemühungen, die Bilanz zu verkleinern. Laut dem Protokoll der Sitzung:
Einige Teilnehmer waren der Meinung, dass ein erhebliches Maß an Bilanzverkürzung im Laufe des Normalisierungsprozesses angemessen sein könnte, insbesondere angesichts der reichlich vorhandenen Liquidität auf den Geldmärkten.