Laut Zach Pandl, Co-Leiter der Devisenstrategie bei Goldman Sachs, kann Bitcoin den Marktanteil von Gold als Wertaufbewahrungsmittel wegnehmen, wenn man das Potenzial von Skalierungslösungen für die bekannteste Kryptowährung hinzunimmt. In einer Forschungsnotiz für Kunden schrieb Pandl, zitiert von CoinDesk:
Wenn der Anteil von Bitcoin am Markt für Wertaufbewahrungsmittel in den nächsten fünf Jahren hypothetisch auf 50 % ansteigen würde (ohne Wachstum der Gesamtnachfrage nach solche Mitteln), würde sein Preis auf knapp über 100.000 US-Dollar steigen. Das würde einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 17-18 % entsprechen.
Nach Schätzungen von Goldman Sachs halten die Menschen etwa 2,6 Billionen US-Dollar an Gold zu Anlagezwecken. Die Marktkapitalisierung von BTC beträgt dagegen knapp 700 Milliarden US-Dollar. Wenn man die beiden Anlageklassen als einen Wertaufbewahrungsmarkt sieht, hat Bitcoin einen Anteil von etwa 20 % daran.
Rolle von Bitcoin in der Finanzbranche wächst
Letzten Monat sagte Goldman Sachs, dass die nächste wichtige Entwicklung für Kryptowährungen liquidere Optionsmärkte sein werden. Das ist darauf zurückzuführen, dass mehr und mehr konventionelle Finanzunternehmen in die schnell wachsende Anlageklasse einsteigen.
Andrei Kazantsev, globaler Leiter von Krypto-Trading bei Goldman, sagte bei einer Podiumsdiskussion:
Wir sehen eine große Nachfrage nach einer stärkeren Absicherung durch Derivate. Der nächste große Schritt, den wir uns vorstellen können, ist die Entwicklung von Optionsmärkten.
Seiner Meinung nach stecken die Krypto-Derivate im Vergleich zu Devisen, Aktien und anderen traditionelleren Märkten noch in den Kinderschuhen.
Der Markt für Bitcoin-Optionen entwickelt sich jedoch sehr dynamisch. Anfang Dezember 2021 lag der Gesamtwert der ausstehenden Bitcoin-Optionskontrakte laut Daten zu Krypto-Derivaten von Skew bei rund 12 Milliarden US-Dollar.
Investitionen in Krypto zur Risikoabsicherung
Anleger nutzen Kryptowährungen, um ihr Investitionsportfolio zu erweitern oder sich gegen bestehende Risiken abzusichern. Es ist aber nicht unbedingt erforderlich, Coins direkt zu kaufen. Es werden auch Finanzinstrumente wie CFD-Trading, ETF-Fonds oder Optionen genutzt. Dabei nutzt man den Preis eines anderen Vermögenswerts, in diesem Fall der zugrunde liegenden Kryptowährung. Kazantsev fügte hinzu:
Es kann Aktienfonds geben, die in einer Aktie engagiert sind, die Bitcoin-Bestände enthält. Um dieses Engagement abzusichern, könnten sie mit Futures auf diese Aktie handeln. Anstatt das Portfolio dynamisch umzuschichten, wollen sie sich lieber längerfristig absichern und wissen, wie hoch das Risiko ist, das sie bei der Absicherung eingehen können. An dieser Stelle werden Optionen wirklich wichtig.