Das Filmstudio Miramax verklagte den Filmregisseur Quentin Tarantino im November wegen seinen Plänen, NFTs (nicht-fungible Token) zu prägen und zu verkaufen. Es handelt sich dabei um ein NFT-Projekt, das auf dem Film „Pulp Fiction“ von 1994 basiert. Die Rechte für den Film gehören Miramax.
In der bei einem Bundesgericht in Los Angeles eingereichten Klage wird behauptet, dass der Verkauf der NFTs die Urheberrechte verletzen würde, auch wenn Tarantino den Film gedreht hat.
In der 22-seitigen Klageschrift erklärten die Anwälte von Miramax, dass Tarantinos Verhalten andere zu der Annahme verleiten könnte, Miramax sei an dem NFT-Projekt beteiligt.
Es könnte andere dazu verleiten, zu glauben, dass sie das Recht haben, ähnliche Geschäfte oder Angebote zu verfolgen. Aber in Wirklichkeit besitzt nur Miramax die Rechte, NFTs zu entwickeln, zu vermarkten und zu verkaufen, die sich auf die umfangreiche Filmbibliothek des Studios beziehen.
NFTs sind einzigartige digitale Kunstwerke, die durch die Blockchain-Technologie an einen bestimmten Eigentümer gebunden sind. Aber im Gegensatz zu Bitcoin (oder anderen digitalen Währungen) handelt es sich bei einem NFT um einen Eigentumsnachweis für digitale und ggf. auch reale Kunstwerke.
Tarantino hat Rechte am Drehbuch und damit auch am NFT-Projekt
Laut Bryan Freedman, dem Anwalt von Quentin Tarantin, sei die Klage absurd und dass „Miramax einfach falsch“ liege.
Gestern wurde eine 18-seitige Antwort von Tarantinos Anwälte an Miramax veröffentlicht.
Darin erklärte Freedman, dass dem Unterhaltungskonzern bekannt sei, dass der Regisseur Rechte an der Veröffentlichung des Drehbuchs habe.
Wie Miramax sehr wohl weiß, hat Tarantino jedes Recht, Teile seines handgeschriebenen Original-Drehbuchs für Pulp Fiction zu veröffentlichen. Es handelt sich dabei um einen persönlichen kreativen Schatz, den er jahrzehntelang privat gehalten hat.
Miramax will „das Gericht in die Irre führen“
Freedman versuchte auch, die Vereinbarung zwischen Tarantino und Miramax (damals noch unter der Leitung von den Weinstein-Brüdern) deutlich zu machen. Freedman schrieb, dass Miramax den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.
„Tarantinos Verträge räumen ihm klar und eindeutig die Möglichkeit ein, so etwas zu tun. Diese Rechte wurden sorgfältig identifiziert, ausgehandelt und festgehalten – und Miramax in seiner früheren Inkarnation stimmte freiwillig zu.“
Freedman fuhr fort:
„Aber jetzt versucht die neue Führung von Miramax auf unglaubwürdige Weise, das Konzept der NFTs zu benutzen, um die Öffentlichkeit zu verwirren und dieses Gericht in die Irre zu führen. Sie will dabei Künstlern wie Tarantino ihre hart erarbeiteten und langjährigen Rechte verweigern.“
Der Anwalt erinnerte Miramax daran, dass die Klage seinen Mandanten nicht daran hindern wird, „seine vertraglichen Rechte auszuüben“. Er fügte hinzu, dass die „schlecht durchdachte Klage“ nicht das Licht der Welt erblicken wird, da die Verträge des Films klar und eindeutig definiert sind.
Die Anhörungstermine in diesem Fall stehen noch nicht fest. Die Angelegenheit liegt nun in den Händen des Bezirksrichters Fernando Olguin.