In einer gemeinsamen Erklärung hat die schwedische Finanzaufsicht und die schwedische Umweltschutzbehörde ein vollständiges Verbot von Proof-of-Work Mining in der EU gefordert. Der schwedische Energieversorger im staatlichen Besitz – Vattenfall – hat sich jedoch öffentlich für das Schürfen von Kryptowährungen ausgesprochen. Das Unternehmen behauptet, dass Bitcoin-Mining die Belastung der Stromnetze ausgleichen könnte.
Skandinavien ist ein wichtiger Standort der Mining-Branche. Die Schürfer haben hier Zugang zum billigen Strom, der oft aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt wird. Allerdings heißt es in der Erklärung der Behörden, dass Kryptowährungen nicht im Interesse Schwedens sind: „Die zunehmende Nutzung unserer erneuerbaren Energie durch Krypto-Miner bedroht Schwedens Bemühungen, das Pariser Abkommen zu erfüllen.“
In der Erklärung heißt es weiter:
Das energieintensive Mining von Krypto-Assets sollte daher verboten werden.
Auch der angebliche soziale Nutzen von Kryptowährungen wurde als „fragwürdig“ bezeichnet.
In der Erklärung forderte man die EU dazu auf, Proof-of-Work Mining in der gesamten Region zu verbieten. Abschließend heißt es in der Erklärung: „Ein Verbot dieser Mining-Methode in der EU könnte ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu einem weltweiten Einsatz von energieeffizienteren Mitteln sein. Es würde auch bedeuten, dass unsere erneuerbare Energie so effizient wie möglich genutzt wird, um den Übergang zur Klimaneutralität zu unterstützen.“
Unterstützung für Bitcoin-Mining
Vattenfall hat darauf hingewiesen, dass das Mining von Bitcoin und anderen Kryptowährungen nicht unbedingt ein Problem darstellt. Vielmehr hat es das Potenzial, eine Lösung für einige der Herausforderungen zu sein, mit denen Energieerzeuger konfrontiert sind.
Laut Henrik Juhlin, Leiter der Abteilung Physical Power Management bei Vattenfall, ist das Mining ein idealer Weg dafür, die Belastung der Stromnetze auszugleichen. Insbesondere wenn die Stromversorgung schwankt. Das ist derzeit in Schweden und in allen Ländern der Fall, die auf erneuerbare Energie angewiesen sind.
Juhlin sagte dazu:
Die Schürfer können ihren Verbrauch sowohl verringern als auch erhöhen. Sie können sozusagen als Puffer für die Energieerzeugung fungieren.
Er erklärte weiter, dass Schürfer mehr Strom verbrauchen können, wenn es einen Überschuss gibt. Aber sie können auch ihre Anlagen abschalten, wenn ein Strommangel herrscht. Das macht es zu einem effektiven Werkzeug für das Netzmanagement.