Laut einem Bericht vom Sonderausschuss der australischen Parlamentes sollte in dem Land ein neues Regulierungssystem für Kryptowährungen geschaffen werden. Dadurch könnten die lokalen Unternehmen und das Land insgesamt besser mit Großbritannien und Singapur konkurrieren.
Diesbezüglich wurde am Mittwoch eine umfangreiche Studie veröffentlicht. Darin hat man die Gesetzgeber aufgefordert, weitreichende Änderungen vorzunehmen, um mehr Krypto-Geschäfte im Land zu fördern und die bestehenden rechtlichen Wege zu ebnen. Derzeit hindern sie die Unternehmen daran, den Zugang zu normalen Bankdienstleistungen zu erhalten.
Der Bericht unterstreicht die Spannungen zwischen politischen Entscheidungsträgern auf der ganzen Welt, da die Behörden für Krypto-Regulierung versuchen, ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz von Investoren und der Nutzung des schnell wachsenden Krypto-Marktes herzustellen.
Zu den im Bericht empfohlenen Änderungen gehören eine neue Art von Marktlizenz für Kryptobörsen, ein klarer Rahmen für die Verwahrung von Vermögenswerten und eine Reihe von neuen Regeln für Unternehmen. Die Regeln konzentrieren sich auf neue DeFi-Projekte und sollen im nächsten Jahr in Kraft treten, nachdem in Australien Wahlen stattfinden.
Andrew Bragg, Senator für New South Wales, sagte in dem Bericht:
Wir wollen nicht, dass ein neuer Mantel auf den alten Haken gehängt wird. Es gibt ein starkes wettbewerbsfeindliches Element in Australien. Etablierte Unternehmen mögen Innovationen nicht. Ihre Lösung besteht darin, dass neue Ideen in alte Regelwerke gepresst werden. Diese wurden aber für etwas anderes konzipiert.
Australien will besser als Großbritannien und Singapur sein
Nach Ansicht von Bragg sollte Australien gegen Länder wie zum Beispiel Singapur oder Großbritannien konkurrieren. Dabei soll ein weltweit führendes Rechtssystem für Kryptowährungen geschaffen werden. Bragg fügte hinzu, dass er zuversichtlich sei, Unterstützung für seine Empfehlungen zu erhalten.
Der steigende Wert von Kryptowährungen in den letzten Jahren hat das Vertrauen der australischen Investoren erhöht. Eine von YouGov im letzten Monat veröffentlichte Studie ergab, dass mehr als ein Drittel aller australischen Bürger unter 50 Jahren entweder digitale Vermögenswerte besitzen oder besessen haben. Damit gehören sie zu den größten Nutzern von Kryptowährungen in der OECD-Gruppe.
Australische Behörden besorgt über Kryptowährugnen
Doch der Anstieg von Kryptowährungen hat bei den australischen Behörden Besorgnis ausgelöst. Die größte Sorge besteht darin, dass viele Krypto-Unternehmen in ausländischen Gerichtsbarkeiten operieren.
Bragg sagte dazu:
Je mehr im Ausland passiert, desto mehr Unternehmer werden ins Ausland abwandern… Vor allem, wenn sie in Australien keine Anreize mehr bekommen. Es ist strategisch sehr wichtig für uns, diese Fähigkeit an Land zu haben und eine starke digitale Wirtschaft zu sein.
Die von Bragg empfohlene neue Art der Marktzulassung würde Tests zur angemessenen Kapitalausstattung sowie Regeln für dezentralisierte autonome Organisationen (DAOs) umfassen.
In dem Bericht heißt es:
DAOs fallen nicht unter eine der bestehenden australischen Unternehmensstrukturen. Die rechtliche Haftung für diese Organisationen ist derzeit unklar. Diese regulatorische Unsicherheit verhindert die Einrichtung von Projekten in signifikantem Umfang in Australien.
Der Bericht schlug vor, dass die Standards des US-Bundesstaates Wyoming als mögliche Vorlage für die neuen Regeln verwendet werden.