Nur wenige Tage nachdem China die Gesetze gegen Kryptowährungen verschärft hat, reagierte der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell. Er sagte, dass er nicht die Absicht habe, Kryptowährungen zu verbieten. Er machte diese Aussage während einer Rede im Kongress. Das ließ viele im Bereich der digitalen Vermögenswerte erfreut, aber nicht überrascht zurück.
Bobby Zagotta, US-CEO der Kryptobörse Bitstamp, sagte:
Es ist schwer für mich zu glauben, dass die US-Regulierungsbehörden angesichts der Rolle, die Kryptowährungen im Leben so vieler Bürger spielen, sich für einen Verbot entscheiden. Ich denke, das wäre unglaublich störend und würde die USA und die Wirtschaft wirklich in eine gefährliche Situation bringen.
Ein Verbot von Kryptowährungen würde auch technologische und finanzielle Innovationen aus den USA in andere Länder treiben. Stattdessen fordern die Krypto-Akteure ein Engagement der Interessengruppen und eine klare Regulierung.
Charlie Silver, CEO des auf Kryptowährungen fokussierten Werbeunternehmens Permission.io, sagte:
Die USA sind das Finanzzentrum der Welt – der Kapitalfluss ist hier. Ich war immer der Meinung, dass die USA Krypto regulieren werden, aber mit einer leichten Hand.
Regulierung der Kryptowährungen: Dialog statt Verbote
Die US-Regulierungsbehörden, einschließlich der SEC, haben darüber debattiert, wie sie den Krypto-Raum beaufsichtigen sollen. Der Chef der SEC Gary Gensler hat in der Vergangenheit digitale Vermögenswerte kritisiert. Diesen Monat sagte er, dass die Plattformen mittlerweile zu groß und dass Stablecoins „gleichbedeutend mit Pokerchips“ sind. Er ist auch der Meinung, dass Krypto keine lebensfähige, langfristige Form von privatem Geld ist.
Die Kommentare von Gensler geben nur Hinweise auf die Richtung, die die SEC bei der Regulierung von Kryptowährungen einschlagen könnte. Das hat den Markt im Unklaren darüber gelassen, was sie tun müssen, um die zukünftigen Regeln zu erfüllen.
Zagotta hofft, dass die US-Regulierungsbehörden einen „konstruktiven, partnerschaftlichen Ansatz“ einnehmen. Bei diesem Ansatz diskutieren die Interessengruppen mit den Regulierungsbehörden über die zu ergreifenden Maßnahmen. Und nicht nicht etwa über eine Regulierung durch Verbote. Die letztere Option würde bedeuten, dass man vor Jahren erlassene Vorschriften zur Bekämpfung aktueller Trends heranziehen könnte.
Zagotta sagte weiter:
Wir glauben, dass es für eine wirklich breite Akzeptanz einige Regeln geben muss. Einige der Krypto-Akteure haben eine Art anarchistische Neigung. Sie sind der Meinung, dass keine Regeln in irgendeiner Gerichtsbarkeit gelten. Diese Haltung kann die Akzeptanz von Kryptowährungen verlangsamen.
Anfang dieser Woche sagte Gensler, dass Krypto-Investoren einem hohen Risiko ausgesetzt sind. Das liegt daran, dass der Bereich der digitalen Vermögenswerte nicht über ein hohes Maß an Sicherheit und Schutz verfügt. Er schlug vor, dass das Schutzniveau im Bereich der Kryptowährungen ähnlich wie bei Bankeinlagen und Versicherungen sein sollte.
Die Frage, was die Regulierungsbehörden letztendlich vorschlagen, bleibt bestehen.