Es wurde schon viel über Bitcoin (BTC) und seinen hohen Energiebedarf gesprochen. Tatsächlich verbraucht die Krypto-Industrie jedes Jahr so viel Energie wie die gesamten Niederlande. Einige Branchenexperten sind jedoch der Meinung, dass sich Bitcoin-Mining für den Energiesektor als positiv erweisen könnte.
Der Analyst und Gründer von Adamant Capital, Tuur Demeester schrieb in seinem privaten Twitter-Account:
Bitcoin-Mining kann die gesamte Stromerzeugungskapazität der Länder erhöhen, so dass der Markt in Zeiten der Spitzennachfrage mehr überschüssigen Strom hat, den er an die Haushalte weiterleiten kann, die ihn benötigen.
Das Thema von Ökostrom-Nutzung beim Schürfen von Bitcoin-Token diskutiert man in letzter Zeit immer öfter.
Demeesters Behauptung wird eigentlich nicht durch viele Daten untermauert. Aber der Analyst ist der Meinung, dass durch weiteren Preisanstieg von Bitcoin auch mehr Kraftwerke entstehen könnten. Die überschüssige Energie aus diesen Kraftwerken kann man für den heimischen Verbrauch nutzen.
Steigt die Energieproduktion durch Bitcoin-Mining?
Kryptowährungen zum Energieverbrauch haben ein schwieriges Verhältnis zueinander. CEO und Präsident von Cleanspark Zach Bradford spricht von einigen vereinzelte Mining-Anlagen, die an heimische Energienetze angeschlossen sind:
Für eine neue Mining-Anlage, die wir in der Nähe von Atlanta, Georgia, in Betrieb nehmen, haben wir uns beispielsweise mit dem Versorgungsunternehmen zusammengetan. Damit wollen wir in neue Übertragungsleitungen investieren – wovon nicht nur unsere eigene Anlage profitiert, sondern jeder, der entlang dieser verbesserten Leitungen lebt.
Laut Bradford will Cleanspark auch an einem lokalen Programm teilnehmen. Es ermöglicht dem Unternehmen, Gutschriften für erneuerbare Energien zu erwerben, um fossile Brennstoffe im lokalen Energiemix auszugleichen. Das Geld für dieses Programm dient den Investitionen in die Erhöhung der Solarenergieproduktion in der Region. Das kommt auch anderen Energieverbrauchern in der Region zugute.
Cleanspark ist nicht die einzige Bitcoin Mining Firma, die grüne Initiativen ergreift. Andere Unternehmen in der Bergbauindustrie haben kohlebasierte Anlagen für fossile Brennstoffe renoviert und in Erdgasanlagen umgewandelt. Dieser Schritt ist zwar nicht ganz umweltfreundlich, erhöht aber die Gesamtkapazität.
Igor Runets, Gründer und CEO von BitRiver, erklärt:
Bitcoin-Mining ermöglicht eine schnellere Amortisation von Projekten für erneuerbare Energien wie Solar-, Wind- oder Wasserkraftanlagen. Dadurch baut man mehr davon in Regionen, in denen es sonst wirtschaftlich nicht attraktiv wäre.
Zusätzliche Kapazitäten dienen fast ausschließlich dem Mining
Die Erzeugung größerer Kapazitäten hat zwar viel Potenzial für Wirtschaft, aber nach Ansicht vieler Experten dienen die zusätzlichen Kapazitäten fast ausschließlich dem weiteren Schürfen von Kryptowährungen. Kaum etwas von dieser Energie gelangt an anderen Stellen.
Einige Mining Firmen sind jedoch dazu übergegangen, ihre überschüssige Energie den lokalen Gemeinden zu bieten. Laut Bradford sind die Teilnehmer an diesen Programmen in der Lage, sich bei Bedarf abzuschalten und überschüssige Energie an andere Bereiche außerhalb der Mining-Einrichtung zu senden. Bradford erklärte, dass es vor allem in Zeiten von Naturkatastrophen geschieht.
Angesichts der Tatsache, dass man jeden Tag mehr Mining-Anlagen baut, könnte es sein, dass auch mehr Haushalte ihr Strom durch Kryptowährungen bekommen?