Einer der wichtigsten Faktoren für den Bitcoin Kurs in den letzten Monaten war Elon Musk. Zunächst mit Lobeshymnen überschüttet, musste der Bitcoin (BTC) immer wieder Kritik von Musk einstecken. Der Kurs litt nach Erreichen des Allzeithochs extrem darunter und liegt mit 36.500 USD aktuell rund 45 Prozent unter dem bisher höchsten erreichten Wert.
Lange Zeit war die Kryptogemeinde angetan von Elon Musks Äußerungen über den Bitcoin und anderen Kryptowährungen wie den Dogecoin (DOGE). Nachdem einfache Tweets über die Vorteile von Kryptowährungen den Bitcoin Kurs in die Höhe trieben und den erneut entfachten Kryptohype weiter befeuerten, akzeptierte im März auch Tesla Zahlungen in Form von Bitcoins.
Ein zunächst großer Schritt für den Bitcoin, der leider nicht lange anhielt. In den letzten Wochen äußerte sich Musk zunehmend negativ über den Bitcoin und dessen Energiebilanz. Der Proof of Work Algorithmus sei nicht gut für die Umwelt – das sei auch der Grund, wieso sich Musk dazu entschied, den Bitcoin als Zahlungsmittel bei Tesla nicht mehr zu akzeptieren.
Was brachte Musk zum Sinneswandel?
Es häuften sich Diskussionen um die Investition, ohne sich vorher ausreichend mit dem Bitcoin auseinandergesetzt zu haben. Der Energieverbrauch für das Bitcoin Mining ist nämlich kein Geheimnis. Hat ein Unternehmen mit der Größenordnung von Tesla tatsächlich 1,5 Milliarden USD in ein Produkt investiert, das es nicht kennt?
Viele zweifelten daher daran, dass Musk dies vor dem Einführung des Bitcoins als Zahlungsmöglichkeit nicht bedacht hätte. Dass der Energieverbrauch auch ganze Staaten dazu bringen, gegen das Bitcoin Mining vorzugehen, konnte zuletzt in China beobachtet werden. Hat sich Musk aus diesem Grund dazu entschieden, seinen Bitcoin Kurs zu verändern?
Von Aktionären zum geänderten Bitcoin Kurs gezwungen?
Die eine Theorie besagt, dass Aktionäre von Tesla Musk umgestimmt hätten. Wie Kevin O’Leary gegenüber cryptopotato erklärte, sei er sich sicher, dass Musk diesen Sinneswandel nicht von sich aus vollzogen hat. Viel eher vermutet der Poltiker und Geschäftsmann, dass Musk von Tesla Aktionären dazu gedrängt worden ist.
Das Unternehmen argumentierte, dass es zu dieser Entscheidung gekommen sei, nachdem es sich Sorgen über die „rapide zunehmende Nutzung von fossilen Brennstoffen für Bitcoin Mining und Transaktionen gemacht hatte, insbesondere Kohle, die die schlimmsten Emissionen aller Brennstoffe hat.“ Ein absolutes No-Go für ein Unternehmen wie Tesla, das hofft in Zukunft Gewinne mit dem Verkauf der eigenen Elektroautos zu erzielen.
Keiser vermutet staatlichen Hintergrund
Mittlerweile wurde mehrfach versucht, die negative Energiebilanz für das Schürfen von BTC zu relativieren. Ein Großteil der Bitcoin Mining Zentren würden auf erneuerbare Energie zurückgreifen, heißt es in dieser Argumentation.
Auch Max Keiser vermutet den Druck von Außen für den Sinneswandel von Musk. Allerdings sieht er die Ursache hierfür nicht bei den Aktionären von Tesla, sondern politisch motiviert. Teslas Autogeschäft ist weiterhin nicht profitabel. Größtenteils finanziert sich Tesla mit dem Verkauf von CO2 Zertifikaten. Zudem erhält Tesla Subventionen von verschiedenen Staaten. Unter anderem aus China und den USA.
Kryptos haben hier einen immer schwereren Stand. China greift gegen das Bitcoin Mining komplett durch, weitere Einschränkungen werden in naher Zukunft erwartet.
Bitcoin Kurs zuletzt weniger von Musk beeinflusst
Zuletzt erwies sich der Einfluss von Musk auf den Bitcoin Kurs als deutlich geringer als in den Vormonaten. Nach einem Tweet in der vergangenen Wochen (ein Meme über das Beziehungsende mit dem Bitcoin) ging es für den Bitcoin um 5 Prozentpunkte runter. In den Wochen und Monaten zuvor hatten Tweets von Musk immer Kursveränderungen im zweistelligen Prozentbereich zur Folge.