So neuartig und dadurch vielversprechend Bitcoin als Asset ist, so schade ist es, dass Kriminelle immer wieder versuchen sich an der Unwissenheit der breiten Masse in diesem Punkt zu bereichern. Eines der extremsten Beispiele für solch einen Crypto Scam ist der Twitter Hack von letzter Woche, bei dem Kriminelle eine Vielzahl an Twitter Accounts von hochkarätigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens hackten. Diesen Vorgang unternahmen die Kriminellen, um einen Bitcoin Scam zu verbreiten. Das Versprechen dabei: wer seine Coins an einen bestimmte Adresse sendet, solle die doppelte Menge zurück erhalten.
Dass es sich hierbei um einen Betrug handeln muss, ist eigentlich leicht zu erkennen. Trotzdem ergaunerten die Hacker über 100.000 USD von Leichtgläubigen. Wie nun bekannt wurde verhinderte die bekannte Crypto-Börse Coinbase dabei Schlimmeres. Gleichzeitig wirft das aber auch die Frage auf, wie vertrauenswürdig zentrale Börsen sind und ob diese nicht sogar den Use Case von Bitcoin zerstören.
Coinbase handelte schnell und begrenzte den Schaden
Das Ausmaß des Twitter Hacks ist eigentlich kaum vorstellbar, wenn man bedenkt, wie viele Accounts von wirklich sehr bekannten Persönlichkeiten wie Elon Musk, Jeff Bezos oder Barack Obama die Hacker gleichzeitig angriffen. Alleine Elon Musk hat dabei 37 Millionen Follower bei Twitter, die den Scam potentiell gesehen haben könnten.
Gleichzeitig ergaunerten die Hacker so nach aktuellen Erkenntnissen 121.000 USD in Form von Bitcoin, die die Opfer des Scams in mehr als 400 einzelnen Transaktionen sendeten. Da einige Menschen vermutlich mehrere Transaktionen gesendet haben, ist davon auszugehen, dass weniger als 400 Menschen dem Scam zum Opfer fielen. So schade das ist, so gering erscheint diese Zahl gemessen an den Millionen oder hunderten von Millionen Menschen, die die Posts potentiell gesehen haben könnten. Wie passt das zusammen?
Einen Teil dazu beigetragen, den Schaden des Twitter Hacks und Scams einzugrenzen hat dabei Coinbase. Wie nun bekannt wurde hat die bekannte Crypto-Börse die Adresse der Wallet der Kriminellen kurze Zeit nach den Posts für Coinbase User sperren lassen. Dies hatte zur Folge, dass Nutzer von Coinbase ihre Bitcoin nicht mehr über die Exchange an die Drahtzieher des Scams schicken konnten.
Dadurch bewahrte die Börse 1.100 Nutzer davor insgesamt 30.4 Bitcoin im Wert von knapp 285.000 USD an die Adresse der Wallet des Scams zu schicken. Ungünstigerweise schickten zuvor trotzdem 14 Nutzer von Coinbase insgesamt 3.000 USD an die Adresse, bevor die Exchange sie sperren konnte.
Zerstört Coinbase so den Use Case von Bitcoin?
Die 1.100 Nutzer, die durch das schnelle Handeln von Coinbase ihren Bestand an Bitcoin behalten konnten, werden der Börse wahrscheinlich sehr dankbar sein. Trotzdem wirft das Handeln von Coinbase auch Fragen und Kritik auf, die für BTC in der Theorie sehr gefährlich sein könnte.
Bitcoin wurde als digitales Bargeld von Satoshi Nakamoto erfunden, dass es ermöglicht über ein dezentrales Netzwerk ohne Mittelsmänner Transaktionen zu versenden. Dadurch ist BTC unabhängig von Staaten, Banken oder anderen Intermediären und so nicht konfiszierbar. Ferner sind Transaktionen im Netzwerk irreversibel, sodass man keine Zahlung wie bei einer Bank zurückholen kann. Diese Eigenschaften sind zentral für BTC und definieren seinen Use Case als digitales Bargeld bzw. digitales Gold.
Das Eingreifen und zensieren von Transaktionen durch zentrale Exchanges kann natürlich im Einzelfall wie dem Twitter Hack sehr hilfreich sein, zeigt aber auch wieder einmal, dass man sich seiner Bitcoin nur wirklich sicher sein kann, wenn man sie selbst verwaltet. Genau aus diesem Grund weisen wir in unseren Artikeln immer wieder darauf hin, wie wichtig eine Cold Wallet ist, falls du für deine Verhältnisse eine größere Summe in BTC oder anderen Kryptowährungen haben solltest. Tue dir also selbst einen Gefallen und sichere deine Coins mit einem Leger. Klick einfach auf den Button!
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Die Ausführungen in diesem Artikel stellen keine Handelsempfehlungen und keine Anlageberatung dar.