Der ICO-Boom im Jahr 2017 wurde mitunter von einem massiven Anstieg beim Ethereum Kurs ausgelöst. Sowohl Visionäre wie auch Betrüger machten sich das Ethereum-Protokoll zu Nutze, um ihre Token auszugeben und aus der blinden Investitionsraserei Beträge in Millionenhöhe zu schöpfen.
Zu dieser Zeit waren die derzeit erhältlichen Stablecoins entweder nicht populär oder existierten nicht, was bedeutete, dass die Token-Inhaber ihre Altcoin-Bestände entweder in ETH oder BTC verkauften, wenn sie diese in USD konvertieren mussten, um sich vollständig auszahlen zu lassen. Insbesondere auf ersteres wurde als Brückenwährung zurückgegriffen, da die Transaktionsgebühren deutlich erschwinglicher waren als bei Bitcoin.
Doch auch vice versa funktionierte das Ganze, denn alle ICO-Investoren hatten stets ein paar ETH bereitlegen, um sie für Investitionen in die nächste „10x-ICO“ in einem Smart Contract zu hinterlegen.
Neben anderen Gründen ist das mitunter ein Grund dafür, warum Stablecoins die Narrative von Ethereum als Währung in Frage stellen.
Stablecoins töten die ETH-Narrative
Messari-Analyst Ryan Watkins sagte am Mittwoch, dass es keinen „direkten Grund“ gebe, warum der Ethereum Kurs mit dem Anstieg der DeFi-Token korrelieren müsse. Letztere zeige in jeder Hinsicht bereits Anzeichen von ICO-ähnlichen Investitionsverhalten, wobei einige eher unbekannte Tokens in der vergangenen Woche um bis zu 10.000 Prozent angestiegen sind.
Watkins zitierte Qiao Wang, einen ehemaligen Lead-Investor von Messari-Produkten, der bereits 2019 sagte, dass Stablecoins „die Chance zunichte gemacht“ hätten, dass einige Plattformen für Profit-Suchende von Bedeutung sein könnten:
DeFi is mooning.
Why isn’t ETH?
The short story is that there’s no direct reason why ETH needs to rise with DeFi.
The long story is that it may do so anyways.
— Ryan Watkins (@RyanWatkins_) June 24, 2020