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Bitmain, der Bitcoin-Mining-Giant, stellt Antrag auf Börsengang

Marius Kramer
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Marius Kramer
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27. September 2018

Bitmain, das in Peking ansässige Bitcoin-Mining-Unternehmen, hat offiziell einen Antrag auf einen Börsengang an der Hong Kong Stock Exchange (HKEX) gestellt. Daten aus dem Prospekt zeigen einen interessanten Einblick in das Unternehmen.

Das lang erwartete Prospekt von Bitmain Technologies, Ltd zum Börsengang (IPO) wurde am Mittwoch, den 26.09. herausgegeben.

Der Antrag befindet sich noch im Entwurf und weitere Listenanhörungen an der Hong Kong Stock Exchange (HKEX) stehen noch aus. Deshalb bleibt unklar, in welcher Höhe das Unternehmen letztendlich bewertet wird. Eine Reihe von Details sind geschwärzt, darunter die Anzahl der angebotenen Aktien und der Zeitplan.

Bitmain strebte angeblich eine Finanzierung von 3 Milliarden US-Dollar durch den Börsengang an, mit einem Marktkapitalisierungsziel von etwa 40 bis 50 Milliarden US-Dollar an der Hong Kong Stock Exchange.

Zwei chinesische Bitcoin-Mining-Hersteller stellten bereits einen Antrag auf Börsengang

Wie Base58 berichtete, stellte Zhejian Ebang Communication Technology Co. Ltd Ende Juni einen Antrag auf einen Börsengang an der Hong Kong Stock Exchange. Zhejian Ebang ist der drittgrößte Hersteller von Crypto-Mining-Hardware.

Der Konkurrenz Canaan Creative, zweitgrößter Bitcoin-Mining-Hardwarehersteller nach Bitmain, hatte bereits einen Monat zuvor, im Mai 2018, einen Börsengang im Wert von 1 Milliarde US-Dollar an der HEX beantragt, berichtete Bloomberg.

Die finanzielle Lage des Bitcoin-Mining-Giganten

Der Prospekt gibt einen bemerkenswerten Einblick in die finanzielle Lage von Bitmain. Außerdem zeigt es Details über die Struktur und das Innenleben des Unternehmens.

Laut dem Antrag erzielte Bitmain allein im Jahr 2017 einen Umsatz von insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar. Dies war ein deutlichen Anstieg gegenüber 2016, in dem Jahr erzielte das Unternehmen 277 Millionen US-Dollar.

Der Bruttogewinn betrug 2017 1,2 Milliarden US-Dollar. Im ersten Halbjahr 2018 nahm Bitmain bereits 1 Milliarde US-Dollar Bruttogewinn ein. Bis zum Jahresende 2018 wird ein Gewinn von 2 Milliarden US-Dollar erwartet.

Dem Prospekt zufolge wies Bitmain zum 30. Juni 2018 einen Saldo aus Kryptowährungen (Bitcoin, Bitcoin-Cash, Ether, Litecoin und Dash) von 886,9 Millionen US-Dollar aus. Dies entspricht 28 Prozent der damaligen Bilanzsumme, heißt es in dem Dokument.

Bitmain hält über 5 % aller Bitcoin Cash, die im Umlauf sind. Aus den Unterlagen geht außerdem hervor, dass Bitmain seinen Bestand an Bitcoin nach und nach reduziert hat. Dies wurde Ende 2017 bereits offiziell angekündigt. Es wird davon ausgegangen, dass Bitmain die Mittel direkt in Bitcoin Cash umgesetzt hat. Base58 berichtet darüber.

Mining-Hardware-Verkaufsboom

Das Prospekt gliedert diese Umsatzzahlen weiter nach Geschäftsbereichen.

So konnte Bitmain beispielsweise zwischen 2015 und der ersten Jahreshälfte 2018 seine hardwarebezogenen Umsätze deutlich steigern. Im Jahr 2015 erzielte Bitmain einen Umsatz von rund 107,8 Millionen US-Dollar. Im ersten Halbjahr 2018 erwirtschaftete Bitmain rund 2,6 Milliarden US-Dollar.

Entsprechend dem Umsatz stieg auch die Anzahl der tatsächlich verkauften Hardwareprodukte. Bitmain verkaufte im Jahr 2015 230.000 Miner, 2016 260.000 Miner und 2017 stieg die Anzahl auf 1,62 Millionen Miner. Allein in den ersten zwei Quartalen 2018 verkaufte Bitmain 2,56 Millionen Miner.

Über 70 % der Hardware wird für Bitcoin-Mining eingesetzt

Im Jahr 2015 war die gesamte Hardware auf Bitcoin ausgerichtet. Mit der Einführung neuer Miner-Modelle stieg der Anteil bei anderen Kryptowährungen. Bis zum ersten 2018 wurden 73,2 Prozent der verkauften Miner für die Gewinnung von Bitcoin oder Bitcoin Cash verwendet.

Trotzdem ist im Hardwarebereich nicht alles rosig.

Bitmain schrieb, dass aufgrund der Erwartung eines  „starken Marktwachstums für Kryptowährungs-Mining-Hardware“ im Jahr 2018 einen Großauftrag an die Bitmain-Produktionspartner vergeben wurde. Allerdings, so das Unternehmen,„verlangsamte sich der Absatz unserer Mining-Hardware, was wiederum zu einem Anstieg unserer Lagerbestände und zu einem Rückgang der von unseren Kunden im ersten Halbjahr 2018 erhaltenen Anzahlungen führte“.

Neben den Umsatzzahlen enthält der Prospekt von Bitmain auch eine Reihe von Informationen über die personelle Struktur des Unternehmens.

Im ersten Halbjahr 2018 beschäftigte Bitmain 2.594 Mitarbeiter. Davon sind 840 im Bereich Forschung angestellt, 701 im Produktmanagement, 535 in der Instandhaltung und Verwaltung von Mining-Betrieben. 235 Angestellte arbeiten in der Verwaltung, 209 im Kundenservice und 74 Personen sind für Vertrieb und Marketing zuständig.

Landbesitz in China, neue Standorte in der USA

An zwei Standorten in der Inneren Mongolei besitzt Bitmain zwei Flächen von je 31.045 Quadratmeter bzw. 45.345 Quadratmeter. In den chinesischen Regionen Ningxia und besitzt das Mining-Unternehmen 33.335 Quadratmeter und 9.338 Quadratmeter Land.

Bitmain hat über 15.200 Quadratmeter Land an fünf Standorten geleast hat. Außerdem hat das Unternehmen 50 Immobilien mit einer Gesamtfläche von 99.700 Quadratmetern angemietet.

Bitmain plant laut Prospekt die Einführung weiterer Standorte, diese sollen sich in den US-Bundesstaaten Washington, Tennessee und Texas sowie in der kanadischen Provinz Quebec befinden.

Der Prospekt zeigt, wie wichtig das Mining-Geschäft von Bitmain ist. Im vergangenen Jahr wurden 66,6 Prozent des gesamten Kryptowährungs-Mining von Bitmain-Maschinen betrieben. Bitmain-betriebene Kryptowährungs-Mining-Pools deckten 40 Prozent des gesamten Mining-Netzwerks ab.

Bitmain besitzt BTC.com und AntPool

BTC.com – der größte Mining-Pool der Welt – besitzt über 560.000 Maschinen, die rund 11.200 von 36.000 Bitcoin-Blöcken gemint haben. Das zweitgrößte Mining-Pool AntPool umfasst mehr als 440.000 Maschinen für Bitcoin und andere Kryptowährungen.

Erste letzte Woche, am 21.09 stellte Bitmain den neuen 7nm Bitcoin Mining Chip BM1391 vor.

[Bild: Pitr Swat/Shutterstock]