Die Deutsche Börse hat eine eigene zentrale Blockchain- und Crypto-Asset-Abteilung eingerichtet, um die Blockchain-Technologie weiter zu erforschen. Außerdem hat sich die Deutsche Börse Anteile an dem Blockchain-Startup HQLAx gesichert.
Deutsche Börse interessiert an Blockchain-Technologie
Das Interesse der Finanzdienstleistungsbranche an der Blockchain-Technologie nimmt weiter zu. Am Montag gab die Deutsche Börse bekannt, dass sie eine eigene Blockchain- und Crypto-Asset-Abteilung eingerichtet hat. Die Abteilung ,,DLT, Crypto Assets and New Market Structures“ wird von Jens Hachmeister geleitet, der seit April dieses Jahres die Blockchain-Initiativen der Deutsche Börse führt. Nach Angaben der Deutschen Börse wird Hachmeister ein Team von 24 Personen leiten.
Die neue Blockchain-Abteilung ist Teil des Wachstumsprogramm „Roadmap 2020“ der Deutschen Börse. Vorangetrieben werden sollen Innovationen mit Investitionen in vier neue Schlüsseltechnologien: Cloud, Big Data & Analytics, Robotik & Künstliche Intelligenz sowie DLT/Blockchain. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde im Juni dieses Jahres bekannt, dass die Deutsche Börse massiv Stellen abbauen und 270 Millionen US-Dollar in die neuen Technologien investieren wird. Base58 berichtete über die Pläne der Deutschen Börse.
Seit einiger Zeit beschäftigt sich die Deutsche Börse aktiv mit den Möglichkeiten der Blockchain-Technologie. Neben der Kryptowährung hat sich das Unternehmen auch mit der Frage beschäftigt, wie Blockchain für Smart Contracts, Wertpapierabrechnungen und ,,die Zusammenarbeit mit internationalen Wertpapierverwahrstellen“ genutzt werden kann. Bisher waren die Blockchain-Teams an der Deutschen Börse bisher verstreut. In einer Erklärung vom Dienstag sagte Hachmeister: ,,Explorativen Schritte wurden bisher jedoch nicht gruppenweit koordiniert. Um das volle Potenzial der Technologie für unsere Geschäfte auszuschöpfen, Effizienzsteigerungen und Erträge zu erzielen, wird ein über alle Geschäftsbereiche koordinierter Ansatz eine größere Wirkung haben.“
Deutsche Börse – Blockchain Adopter
Diese „Wirkung“ soll in allen Geschäftsbereichen der Deutschen Börse zu spüren sein. Die Deutsche Börse möchte die Blockchain-Technologie in den Bereichen Handel, Clearing, Pre-IPO/Listing, Abwicklung und Verwahrung und im Daten- und Analytics-Geschäft einsetzen. ,,Natürlich sind die Erwartungen hoch und nicht alle können erfüllt werden“, erklärt Hachmeister: ,,Aus Sicht der Deutschen Börse bildet die DLT/Blockchain-Technologie eine wichtige Gelegenheit, um neue Marktstrukturen zu schaffen, neue Produkte in unsere bestehenden Strukturen einzubauen und unsere bisherigen Angebote zu verbessern.“
Deutsche Börse sichert sich Anteile an Blockchain-Startup HQLAx
Ein Weg, den die Deutsche Börse mit Sicherheit einschlagen wird, ist die Wertpapierleihe. Wie letzte Woche auf Base58 berichtet, investierte die Deutsche Börse in Blockchain und beteiligte sich an HQLAx
Das im Jahr 2016 gegründete Start-up HQLAx ist ein Anbieter von Liquiditätslösungen für institutionelle Investoren. Zusammen mit der Deutschen Börse wollen sie auf Basis der R3 Corda-Blockchain einen Marktplatz für Wertpapierleihe schaffen. Die Firma behauptet, dass ihre Technologie die operative Effizienz verbessern und die Liquidität für die Wertpapierleihe erhöhen wird.
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