Der Bitcoin-Miner Bitmain möchte in Zukunft regelmäßig Berichte über seine Aktivitäten und die Größe seines Mining veröffentlichen. Mit der Transparenz-Offensive geht Bitmain gegen Kritik vor und bereitet sich auf den kommenden Börsengang vor.
Bitmain veröffentlicht In-House Bitcoin-Mining-Statistiken
Die Statistiken sind seit dem 22. Juli öffentlich bekannt. Bitmain erklärt auf seiner Seite, dass seine firmeneigene Hardware drei Algorithmen abbaut: SHA256 (1.692 PH/s), Ethash (339,7 GH/s) und Scrypt (44,2 GH/s). Welche Coins die Firma schürft, und wie diese Hashrate verteilt sind, gibt Bitmain nicht bekannt. Selbst wenn die gesamte Palette der SHA256 ASICs des Unternehmens auf BTC ausgerichtet wäre, würde sie laut BitInfoCharts nur vier Prozent der Hashrate des Netzwerks ausmachen, die derzeit bei 41,83 EH/s liegt.
Allerdings sind diese Zahlen ungeprüft, und die heftigsten Kritiker des Unternehmens haben die Firma bereits beschuldigt, verbergen zu wollen, dass sie die Mehrheit über das Bitcoin-Netzwerk und vielleicht auch über andere Blockchains verfügt.
In einem Tweet beschwert sich ein User: ,,BITMAIN behauptet, dass sie 3% der gesamten SHA256-Hashing-Leistung kontrollieren. Sie schämen sich nicht, uns zu verarschen.“
Bitmain reagierte auf die Anschuldigung: Wir haben gerade unsere Transparenzpolitik für Transport und Mining veröffentlicht. Es beinhaltet unsere Offenlegung von „Self-Mining“-Hashraten für alle Blockchains, die wir abbauen, die Verpflichtung zu mehr Transparenz und eine Null-Toleranz-Politik für „geheimes Mining“. Weiterlesen hier .
BITMAIN claims they only control ~3% of total SHA256 hashing power. They have absolutely no shame in bullshitting us do they. https://t.co/pHCwMD6wKm
— Cøbra (@CobraBitcoin) July 25, 2018
Bitmain startet Transparenz-Offensive
Wie CCN berichtete, machen die Mining-Tochtergesellschaften von Bitmain fast die Hälfte der BTC-Hashrate aus, obwohl sie als Pool-Betreiber diese Rechenleistung nur in dem Sinne „steuert“, dass sie bestimmen kann, welche Blockvorlagen die an ihren Pool angeschlossenen Miner verwenden müssen.
Bitmain streitet Vorwürfe des Secret Minings und der Empty Block-Strategie ab
Der Transparenz-Bericht soll alle 30 Tage erscheinen. In ihrem letzten Bericht wehrt sich Bitmain gegen mehrere Vorwürfe, u.a. zum Secret Mining und zu einer Empty Block-Strategie.
,,Secret Mining“ ist eine Praxis, bei der ein ASIC-Hersteller mit neu entwickelter Ausrüstung Mining betreibt, bevor er die Geräte Kunden vertreibt. Dies verschafft ASIC-Herstellern einen unfairen Marktvorteil gegenüber einzelnen Community-Mitgliedern. Bitmain wurde des Secret Mining beschuldigt, streitet diese Vorwürfe aber ab: Bitmain habe eine ,,Null-Toleranz-Politik“ gegen das Mining mit Geräten, die noch nicht für die breite Öffentlichkeit freigegeben worden seien, heißt es in der Mitteilung.
Die Firma reagiert auch auf Anschuldigungen, dass sie Empty Blocks für unlautere Zwecke wie z.B. eine zunehmende Netzwerküberlastung minen würden. Das Unternehmen sagte, dass es alle Fälle untersuchen wird, in denen es den Anschein hat, dass seine Miningpools eine übermäßige Rate von leeren Blöcken erzeugen und die Gründe öffentlich bekannt geben.
Dieser Bericht ist Teil eines breiteren Vorstoßes von Bitmain in Richtung mehr Transparenz, was dazu geführt hat, dass sein zurückhaltender CEO mehr öffentliche Auftritte wahrnimmt und mehr Interviews führt.
Transparenz-Initiative zur Vorbereitung auf den Börsengang
Diese Transparenz-Initiative findet nicht in einem Vakuum statt. Bitmain, dass kürzlich 400 Millionen US-Dollar (bei einer Bewertung von 12 Milliarden US-Dollar) gesammelt hat, bereitet sich darauf vor, noch in diesem Jahr an der Hong Kong Stock Exchange (HKEX) an die Börse zu gehen. Die Firma hofft, weitere 1 Milliarde US-Dollar (bei einer Bewertung von 15 Milliarden US-Dollar) einzunehmen. Das würde sie auf dieselbe Stufe wie den Halbleiterriesen AMD stellen, bevor sie seine IPO-Anmeldeunterlagen einreicht.
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