Krypto-Börsen, Zahlungsdienstleister und Wallet-Anbieter – über 16 Teilnehmer zählte die Veranstaltung von Europol zum Thema Anti-Geldwäsche. Das dreitätigige Event in Den Haag nahm besonders Kryptowährungen in den Fokus.
Regulatoren
Laut einer Information der Financial Times soll sich das Treffen zwischen Mitgliedern des Krypto-Sektors und Strafverfolgungsbehörden um Klarstellungen und Lösungsansätze drehen. So soll erforscht werden, wie Kryptowährungen für illegale Aktionen missbraucht werden können und welche Schritte existieren, um dies zu verhindern.
Eine stärkere Regulierung und Verfolgung ist nicht nur hier in Europa zu erkennen. So forderte der stellvertretende Direktor des US Secret Service’s Office of Investigations, Robert Novy, vor dem Kongress private Coins, wie Monero und Zcash, besser zu regulieren.
Aufbauend auf einem Bericht von Europol argumentierte Novy, dass Monero und Zcash besonders auf Darknet-Marktplätzen gefragt sind und Mitschuld an wachsender digitaler Kriminalität tragen. Ihre schwere oder unmögliche Rückverfolgbarkeit würde die Arbeit der Strafverfolgungsbehörden immens erschweren und digitale Kriminalität damit stärken.
Europol und Überwachung
Kryptowährungen, die Anonymität bereitstellen, scheinen bei dem Ereignis in Den Haag ausgelassen worden zu sein. Vielmehr galt es hier einer zentralisierten Lösung, nämlich ein Register mit Adressen zu konzipieren, womit potenzielle Geldwäscher keinen Zugang mehr auf Börsen haben würden. Was vielleicht wie eine neue Idee klingt, wird inoffiziell bereits in der Krypto-Industrie praktiziert. Der CEO von Bitpanda, Eric Demuth, erklärte dahingehend:
„Man hat eine Vogelperspektive und kann damit jede jemals getätigte Transaktion sehen. Jede Börse hat so etwas, das ist selbstverständlich. Leute, die mit Bitcoin Geld waschen wollen sind drei Jahre zu spät.“
Doch selbst ohne zentralisiertes Register ist Europol bereits erfolgreich in seinem Kampf gegen das Krypto-Online-Verbrechen gewesen. Im März überwältigte Europol eine internationale Gruppe aus Bank-Hackern. Ihr erbeutetes Geld aus Bankautomaten transferierten sie auf Krypto-Prepaid-Karten und kauften sich damit Luxusgüter, wie teure Autos.
Auch im Zuge gehackter Börsen sind offizielle Organe immer mehr gezwungen einen regulatorischen Schritt zu gehen. So wurde unlängst die südkoreanische Krypto-Börse Bithumb Opfer eines Hackerangriffs, bei dem Werte um die 30 Millionen US-Dollar entwendet wurden.
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