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Tokenisierung: Andy Warhol Kunstwerk auf der Ethereum-Blockchain

Marius Kramer
Marius Kramer
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Autor*in:
Marius Kramer
Writer
08. Juni 2018

Kunst und Blockchain können bald gemeinsame Geschichte schreiben: am 20. Juni wird Andy Warhols 14 Small Electric Chairs mittels Ethereum-Blockchain zur Auktion angeboten. Dies wird das erste Mal sein, dass ein Kunstwerk eines international anerkannten Künstlers durch Blockchain-Technologie versteigert wird.

Tokenisierung

Kunstliebhaber können sich jedoch nur auf Teile des Kunstwerks freuen, denn letztendlich kauft man nicht das Kunstwerk als ganzes, sondern sogenannte digitale Zertifikate, die man sich wie Anteilsscheine am Gesamtwerk vorstellen kann. Hinter diesen digitalen Zertifikaten steckt das Konzept der „Tokenisierung“ (aus engl. tokenization).

Tokenisierung begegnet uns bereits im Alltag: wenn wir ein Auto kaufen, dann bilden bestimmte Papiere die Besitzurkunde zu diesem Auto ab. Wenn wir Immobilien kaufen, können wir im Grundbucheintrag nachlesen, wer die Vorbesitzer waren und wer nun der Besitzer ist. Die genannten Beispiele sind also ebenso Zertifikate, jedoch bisher in den seltensten Fällen „digital“ abgebildet.

Digitale Zertifikate, wie sie bei der Auktion von Warhols Werk zum Einsatz kommen werden, kann man sich also wie Grundbucheinträge oder andere Urkunden vorstellen.

Kunst und Start-ups

Das Projekt wurde von der britischen Kunstgallerie Dadiani Syndicate in Zusammenarbeit mit dem Start-up Maecenas ins Leben gerufen. Der CEO von Maecenas, Marcelo García Casil, betonte, dass dies nur ein erster von vielen Schritten für die Zukunft sei. Maecenas will zukünftig den gesamten Kunstmarkt transformieren und damit Kunst zugänglicher machen. Doch nicht nur das, er zeigt darüber hinaus, dass Blockchain-Technologie geeignet ist, um Probleme aus der echten Welt einfach zu lösen.

Mehr als fünf Jahre harte Arbeit sollen in diesem Projekt bereits stecken. Neben Warhol sollen auch Werke von anderen bekannten Künstlern in Zukunft unterstützt werden.

Ein transparenter Smart Contract auf der Ethereum-Blockchain soll den Auktionsprozess abwickeln. Aktuell beläuft sich der angepeilte Wert für die Auktion auf 4,2 Millionen Euro. Alle potenziellen Käufer müssen sich den Anti-Geldwäsche- (AML) und den Know Your Customer-Prozessen (KYC) unterziehen, um die hierfür erforderlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen einzuhalten. Zahlungsmittel dürfen neben traditionellen Fiat-Währungen auch digitale Währungen sein. Hierzu zählen unter anderem Bitcoin, Ethereum und der ART-Token.

Sollte die Auktion reibungslos verlaufen, wird dies ein weitreichendes positives Beispiel für die Blockchain-Technologie setzen – nicht nur in der Kunstwelt, sondern auch darüber hinaus.

[Bild: Giorgiolo/ Shutterstock]