- Bitcoin hat in den letzten drei Monaten aufgrund der Angst vor einer Zinserhöhung der Fed 40% seines Wertes verloren.
- Ölpreis (Brent) hat zum ersten Mal seit 7 Jahren 100 US-Dollar überschritten.
Heute Morgen schickte Putins Krieg gegen die Ukraine den Krypto-Markt auf eine Talfahrt. Man konnte Bitcoin zwischenzeitlich für weniger als 35.000 US-Dollar kaufen. Aber mittlerweile erholte sich die Kryptowährung, derzeit kostet 1 BTC etwa 38.500 US-Dollar.
Auch S&P 500-Futures fielen um 730 Punkte. Gleichzeitig kündigte der Vorsitzende der US-Notenbank Powell die Absage der geplanten Zinserhöhung im März an.
Krypto-Trader hoffen auf einen Sinneswandel der Fed
Die Händler auf dem Kryptomarkt hoffen, dass die Instabilität der Vermögensmärkte und die geopolitische Unsicherheit die US-Notenbank dazu bewegen, ihre Pläne zur Verlangsamung der liquiditätssteigernden Maßnahmen aufzugeben. Das könnte eine gute Nachricht für die nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung sein. Bitcoin hat in den letzten drei Monaten 40% seines Wertes verloren hat, hauptsächlich aufgrund der Befürchtungen einer Zinserhöhung durch die Fed.
Das ist jedoch nach Ansicht von Experten unwahrscheinlich. Matthew Dibb, COO und Mitbegründer von Stack Funds, sagte dazu:
Es ist schwer vorstellbar, dass die Fed ihre Pläne für eine Zinserhöhung im März komplett aufgibt. Es besteht kein Zweifel, dass der Inflationsdruck auch von einem Anstieg der Rohstoffpreise herrühren wird. Russland und die Ukraine gehören nach wie vor zu den größten Exporteuren von verschiedenen Edelmetallen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
Die Fed befindet sich in einer Art „Catch 22“-Situation. Die geopolitische Unsicherheit bedroht zweifellos die Stabilität der Finanzmärkte und der Wirtschaft. Sie trägt auch zu einem erhöhten Inflationsdruck weltweit bei, was eine Zinserhöhung unmöglich macht.
Brent-Öl hat zum ersten Mal seit 7 Jahren den Preis von 100 US-Dollar überschritten. Goldman Sachs stellte fest, dass die Bedingungen für einen Superanstieg der Rohstoffpreise gegeben sind.
Weniger Zinserhöhungen als erwartet
Nach Ansicht von Marktanalysten wird die Straffung der Geldpolitik geringer sein und es wird weniger Zinserhöhungen geben als erwartet. Jeff Dorman ist CIO bei Arca – einer Firma, die sich mit der Verwaltung von digitalen Vermögenswerten wie Krypto beschäftigt. Er sagte in einem Interview mit Coindesk:
Die geplanten Zinserhöhungen werden immer noch stattfinden… höchstwahrscheinlich 2-3 Erhöhungen. Aber die Markterwartungen von 6-9 Erhöhungen haben kaum eine Chance, sich zu erfüllen.
Gestern waren die Märkte auf sechs Prozentpunkte Zinserhöhung für das erste Quartal 2022 eingestellt. Als Putin der Ukraine den Krieg erklärte, schienen die Zinshändler die sechste Anhebung auszupreisen, wie die Daten der Fed-Futures zeigen. Darüber hinaus ist der Markt auf eine Zinssenkung im Jahr 2024 eingestellt.
Ben Lilly, Ökonom bei Jarvis Labs, findet, dass die geopolitischen Turbulenzen eine willkommene Ablenkung für die US-Zentralbank sind:
Von einem Tag auf den anderen sind weniger Augen auf die Inflationssorgen gerichtet. Auch könnte die Unsicherheit der Geopolitik im Allgemeinen die Ausgaben bis zu einem gewissen Grad einschränken. Der Konflikt könnte der US-Notenbank tatsächlich einen kleinen Grund für die Inflation liefern, die heiß läuft.