Es ist wohl kein Geheimnis zu sagen, dass Kryptowährungen noch in den Kinderschuhen stecken. Denn die komplette Industrie rund um Digitale Währungen fand mit Bitcoin ihren Auftakt vor ungefähr zehn Jahren. Innerhalb dieser Dekade ist jedoch aus vielen Perspektiven betrachtet, ein gewaltiger Fortschritt zu konstatieren: nicht nur die Technologie, sondern auch die Bekanntheit, die Adoption und letztendlich auch die Marktkapitalisierung der gesamten Branche sind gestiegen.
Als vor zehn Jahren die Idee eines elektronischen Peer-to-Peer Geldsystems zum ersten Mal im Bitcoin Whitepaper manifestiert wurde, war dies nichts geringeres als der erstmalige Versuch ein elektronisches Pedant zu unserem Geldsystem zu errichten. Daher fragen wir uns heute: Sind Kryptowährungen mittlerweile das bessere Fiat-Geld?
Kryptowährungen und Fiat-Geld – eine Bestandsaufnahme
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Laut CoinMarketCap gibt es aktuell rund 5000 Kryptowährungen, die in Summe eine Marktkapitalisierung von ca. 230 Milliarden Dollar haben. Damit liegt die Marktkapitalisierung deutlich unter der von Edelmetallen wie Gold und Silber. Sie liegt auch deutlich unter der aller DAX30-Werte. Dennoch liegt sie bei fast einer viertel Billion US-Dollar und hat somit binnen dieser Dekade eine signifikante Größe erreicht. Doch sind sie bereits eine Alternative zu Banken und Finanzinstituten?
Grundsätzlich unterscheiden sich Digital- beziehungsweise Kryptowährungen von Fiat-Geld darin, dass Erstere komplett digital sind, wohingegen Fiat-Geld weitestgehend in Form von Scheinen und Münzen besteht. Aber das wissen wir ja bereits. Spannender wird es, wenn wir einen Blick auf die technologische Entwicklung der letzten zehn Jahre werfen und uns den steigenden Trend von mobilen Zahlungsmitteln anschauen.
Ja, in den letzten Jahren geriet die Bankenbranche immer mehr unter Druck. Dies liegt nicht nur an deren eigenem Verschulden, sondern auch an der großen Konkurrenz. So gibt es immer mehr Fintech-Startups und Anbieter für den mobilen Zahlungsverkehr. Daher ist in der Bankenbranche nun auch der sprichwörtliche Groschen gefallen. Den meisten Firmen wurde bewusst, dass ohne die Adoption von technischen Innovationen und der permanenten Weiterentwicklung der eigenen Dienstleistungen, die Zukunft weniger rosig aussehen wird. Kurzum: während Banken über Jahrhunderte lang Monolpolstellungen hatten, ist ihnen nun bewusst geworden, dass die Konkurrenz nicht schläft.
Vergleicht man nun Kryptowährungen mit Fiat-Währungen, so ist das ein bisschen wie bei David gegen Goliath. Cryptos sind jung und relativ klein. Dennoch weisen sie ein extrem schnelles Wachstum auf. Fiat-Währungen hingegen sind bereits lange etabliert. Sie sind ‚groß‘, stark und überall präsent; dafür aber auch ziemlich träge. Welche Möglichkeiten hat unser David also nun, um gegen Goliath zu bestehen?
Kryptowährungen und deren Vorteil
Zunächst möchte ich vier vielsprechende Vorteile von Kryptowährungen nennen. Anschließend betrachten wir das Thema aus einer globalen Perspektive.
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Kryptowährungen sind im Vergleich zu Fiat-Geld dezentralisiert
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Durch Kryptographie können wir sichere Transaktionen gewährleisten
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Die Transaktionskosten sind deutlich geringer als bei Fiat-Geld
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Kryptowährungen sind grenzenlos und weltweit versendbar
Während Fiat-Geld also durch Zentralbanken emittiert und durch Regierungen als gesetzliches Zahlungsmittel ‚legalisiert‘ wird, sind Kryptowährungen dezentral und nicht von einer zentralen Entität kontrolliert. Dies führt wiederum auch zu Vorteil 4.), dass sie weltweit nutzbar sind und versendet werden können.
In einigen Ländern mit schwachen Wirtschaften (und ebenso schwachen Regierungen) wie beispielsweise Simbabwe oder Venezuela konnte man bereits beobachten, dass ein Teil der Bevölkerung zu Bitcoin wechselte. Gerade in Momenten, in denen die Regierungen den Zugang zu Bargeld einschränken, zeigt Bitcoin seine Stärke als dezentrales und nicht pfändbares Asset. Dennoch hat Bitcoin auf diesem Feld eine starke Konkurrenz, denn Währungen wie der US-Dollar oder Euro finden ebenso weltweite Akzeptanz.
Ehrlicherweise muss man jedoch auch auf die aktuellen Herausforderungen hinweisen. So muss Bitcoin auf dem Weg ‚das bessere Fiat-Geld‘ zu sein, noch die ein oder andere Hürde überwinden. Zum einen ist der Zugang zu Bitcoin und das dafür notwendige Verständnis eine Barriere. Auf der anderen Seite müssen technische Aspekte wie die Skalierbarkeit verbessert werden. Volatilitätsrisiken müssen ebenso gemindert werden, um BTC als Zahlungsmittel zu etablieren. Richten wir unsere Aufmerksamkeit zum Schluss nochmals auf den Punkt des digitalen Geldes und des mobilen Zahlungsverkehrs.
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Kryptowährungen oder Digitalwährungen?
Durch Bitcoin und Kryptowährungen im Allgemeinen wurde das Verständnis und Bewusstsein für ‚digitales Geld‘ in der Öffentlichkeit geschärft. So kamen nun eben auch Regierungen auf die Idee ihre eigenen Digitalwährungen auf den Markt zu bringen. Diese weisen zwar geringe Risiken der Volatilität auf, doch übertragen die Nachteile von Fiat-Geld lediglich auf die digitale Ebene. Das heißt konkret, dass von Staaten emittierte Digitalwährungen zentral und ebenso pfändbar sind. Ebenso geben sie den Regierungen die Möglichkeit, den Zahlungsverkehr besser denn je zu überwachen.
Viele Staaten wie beispielsweise China, Japan, Tunesien oder auch Schweden arbeiten intensiv an einer eigenen Digitalwährung oder haben dies bereits umgesetzt. Nehmen wir als Beispiel ein Statement der Schwedischen Zentralbank (=Sveriges Riksbank) vom Juli diesen Jahres:
Die Nutzung von Geldscheinen und -münzen nimmt in unserer Gesellschaft ab. Zur selben Zeit gibt es enorme technologische Fortschritte hinsichtlich elektronischem Geld und mobilen Zahlungsmöglichkeiten. Die Riksbank untersucht daher, ob die Schwedische Krone in einer digitalen Form, der sogenannten E-Krone angeboten werden soll.
Mobiler Zahlungsverkehr und Tokenisierung sind die Zukunft
Die Tendenz ist also klar. Digitale Währungen und die Tokenisierung von Assets werden die Zukunft sein. Meiner Meinung nach ist es nicht wahrscheinlich, dass Kryptowährungen digitale Währungen von Staaten völlig ersetzen werden. Regierungen lassen sich hierbei nicht so einfach das Blatt aus der Hand nehmen. Ich glaube jedoch eher (meine Meinung), dass Kryptowährungen eine sehr sinnvolle Ergänzung zu unserem aktuellen Finanz- und Geldsystem darstellen. Auf der einen Seite kann dies – wie bereits oben beschrieben – in Ländern mit schwachen Ökonomien und Regierungen der Fall sein. Flächendeckend kann ich mir einen Einsatz von Kryptowährungen eher im Kontext von mobilen Zahlungen vorstellen. Hier sieht man aktuell bereits, dass große Hersteller wie Samsung, Apple oder HTC Wallets in ihre Smartphones integrieren. Last, but not least möchte ich noch ein Zitat von Eric Brown, dem Gründer des mobilen Zahlungsdienstleisters Aliant Payments, bringen:
Ich glaube, dass die Nutzung von mobilen Cryptowallets zunimmt, da auch der Kauf von Smartphones zunimmt. Dies öffnet dementsprechend das Potenzial auf seinem eigenen Smartphone ein Wallet zu haben, das sowohl normale Kreditkarten als auch Kryptowährungen beinhaltet. Stell dir vor, was passieren wird, wenn wir auf unserem Handy eine einzige Wallet haben, auf der wir sowohl unsere klassische Währung als auch unsere Kryptowährungen nutzen können. Das wäre ein riesiger Sprung in Richtung einer bargeldlosen Gesellschaft.
Kryptowährungen und Fiat-Geld – Wie siehst du die Zukunft? Ist die Digitalisierung unseres Geldes unausweichlich und werden Staaten zukünftig nur noch digitales Geld verwenden?
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