Oft wird darum gestritten, ob Bitcoin Geld ist oder nicht. Dabei fehlt es den Argumentierenden leider oft an den nötigen Grundkenntnissen in der Materie, um sich darüber eine fundierte Meinung bilden zu können.
Die Wenigsten wissen überhaupt was Geld eigentlich ist, was es ausmacht und warum wir es brauchen. Heute wollen wir allerdings bei unseren Lesern Abhilfe schaffen und erklären, was es in diesem Zusammenhang zu wissen gibt.
Dabei beschränken wir uns auf die grundlegenden Funktionen von Geld und inwieweit Bitcoin in diesen Kontext passt. Zusammengefasst und einfach erklärt. Erst danach wird es uns in unserem Fazit möglich sein, zu entscheiden, ob Bitcoin Geld ist oder nicht.
Lerne also in diesem Artikel, was die wenigsten wissen, aber alle wissen sollten.
Ist Bitcoin Geld? Bzw. was ist Geld überhaupt?
Wir alle kommen täglich in Kontakt mit Geld, doch kaum jemand kann eine adäquate Antwort darauf liefern, was Geld eigentlich ist. Warum hat Geld so einen hohen Stellenwert? Warum benutzen wir überhaupt Geld?
Wir müssen es uns zur Aufgabe machen, auf diese Fragen die richtigen Antworten zu finden. Denn erst wenn wir wirklich verstanden haben, was Geld ist, können wir entscheiden, ob Bitcoin in diese Kategorie gehört oder nicht.
Hierzu müssen wir natürlich leicht ausholen. Gleichzeitig können wir diese Fragen natürlich nur sehr oberflächlich beantworten, ansonsten wird aus diesem Artikel schnell ein ganzes Buch. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass die meisten Leser einen hohen Mehrwert aus diesem Artikel ziehen werden. Darüber hinaus wird wahrscheinlich auch klarer, was Bitcoin eigentlich ist und wie es einzuordnen ist.
Daher lasst uns nicht mehr Zeit verlieren und uns der ersten elementaren Frage stellen. Warum brauchen wir eigentlich Geld?
Das Problem des direkten Tausches
Warum nutzen wir eigentlich Geld, anstatt einfach die einzelnen Güter miteinander zu tauschen?
Um es einfach zu halten: Der direkte Tausch von Gütern bringt im Wesentlichen zwei Probleme mit sich.
- Es werden zwei Handelspartner gebraucht, die das gewünschte Gut genau gegen das angebotene Gut tauschen wollen.
- Diese Handelspartner müssen zur gleichen Zeit am gleichen Ort sein, um den Tausch physisch durchführen zu können.
Damit wird eines sehr schnell klar. Die Suche nach dem richtigen Tauschpartner ist unter diesen Bedingungen eine wahre Herkules-Aufgabe. Erst einmal muss ich genau die Person finden, die a) das Gut besitzt, dass ich möchte und die b) das möchte, was ich anzubieten habe. Und als wäre das nicht bereits schwierig genug, müssen wir uns auch zur gleichen Zeit am gleichen Ort befinden.
Nicht so ganz einfach, schließlich gibt es nahezu unendlich viele Güter und Wünsche und die Welt ist zudem ziemlich groß.
Das Problem mit dem Vertrauen
Jetzt könnte man argumentieren, dass man zumindest das zweite Problem aus der Welt schaffen kann, indem vereinbart wird, dass man sich die Güter im Austausch gegenseitig zuschickt. Damit müsste man sich nicht mehr zur selben Zeit am selben Ort befinden.
Richtig. Allerdings tauschen wir damit nur ein Problem gegen ein anderes ein, denn eine solche Absprache setzt Vertrauen voraus. Entweder muss ich meinem Tauschpartner vertrauen, dass er sein Ende des Abkommens einhält oder ich schalte eine dritte, neutrale Partei ein, welche den richtigen Ablauf des Handels als Zwischeninstanz gewährleistet. Aber auch hier muss ich darauf vertrauen, dass diese neutrale Partei ihre Aufgabe gewissenhaft und regelkonform erledigt.
An diese Stelle können wir uns eine kleine Randnotiz machen: Bitcoin ist trustless.
Nun aber zurück zu den Problemen des direkten Tausches und warum Geld eine Lösung darstellt.
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Warum Geld eine Lösung bietet
Auch wenn theoretisch viele Güter als ein Tauschmittel dienen können, wird eines schnell klar: Es ist im höchsten Maße ineffizient, immer neue Güter suchen zu müssen, welche mein Tauschpartner überhaupt zum Tausch annimmt. Daher wird ein Medium benötigt, das als Tauschmittel so ziemlich von jedem akzeptiert wird.
Genau an dieser Stelle kommt das Geld ins Spiel. Geld ist in erster Linie ein Gut, das als Tauschmittel weitreichend Akzeptanz genießt.
Wir tauschen es nicht, da wir es aufgrund seiner physischen Beschaffenheit wollen, sondern da wir uns darauf verlassen können, dass wir es in einem erneuten Handel wieder als Tauschmittel einsetzen können und das in dem Wissen, dass so ziemlich jeder Tauschpartner seine Güter oder auch Dienstleistungen gegen Geld bereit ist einzutauschen. Seine Motivation Geld anzunehmen, ist dabei dieselbe wie unsere. Er weiß, dass er es später ebenfalls gegen die Güter eintauschen kann, die er wirklich möchte.
Geld ist daher nur ein Vehikel, das uns erlaubt mit Partnern Tauschgeschäfte einzugehen, die aber eigentlich gar nicht das anzubieten haben, was wir tatsächlich möchten. Der Tausch wird also aufgebrochen in zwei Transaktionen, wo ich einmal veräußere, was ich anzubieten habe und in einer separaten Transaktion kaufe, was ich möchte. Dadurch bieten sich automatisch eine Vielzahl weiterer Tauschmöglichkeiten mit passenden Handelspartnern.
Ist Bitcoin Geld?
Nun, da wir wissen, was Geld ist, nähern wir uns der eigentlichen Frage und zwar, ob Bitcoin Geld ist.
Im Laufe der Geschichte haben die unterschiedlichsten Dinge als Geld gedient. Angefangen mit Warengeld wie Muscheln, Rinder, Steine, Edelmetalle und anderen Gütern. Doch wieso wird diese Art von Geld nur noch wenig und in ausgewählten sozialen Kreisen verwendet? Warum zahlen wir mit Papier- oder Münzgeld? Wieso wird selbst diese Form von Geld zunehmend durch elektronisches Geld verdrängt?
Das Stichwort ist Effizienz. Es gab schon immer verschiedene Arten und Formen von Geld, die stetig gegeneinander konkurrieren. Wir als Marktakteure wählen dabei vorzugsweise die Form von Geld aus, die am effizientesten unsere Bedürfnisse befriedigt.
Wollen wir es beispielsweise unkompliziert und sicher haben, wählen wir in der Regel elektronisches Geld, um unsere Transaktionen abzuschließen. Möchten wir Transaktionen möglichst anonym halten, bietet sich die Verwendung von Bargeld an.
Diese sehr einfachen Beispiele zeigen bereits, dass die Wahl des Geldes von unseren persönlichen Präferenzen abhängt. Jede Form weißt nämlich verschiedene Eigenschaften bzw. unterschiedlich stark ausgeprägte Charakteristika auf.
Die Grundcharakteristika von Geld sind dabei seine Eignung
- als allgemein akzeptiertes Tauschmittel,
- als Recheneinheit
- und als Wertaufbewahrungsmittel.
Darüber hinaus existieren noch weitere Charakteristika bzw. Eigenschaften von Geld, die unsere Wahl beeinflussen können. Die oben genannte Anonymität ist ein Beispiel dafür. Um die Sache aber nicht zu verkomplizieren, beschränken wir uns im Folgenden die oben genannten drei Grundcharakteristika, um zu prüfen, ob Bitcoin Geld ist.
Ist Bitcoin ein allgemein akzeptiertes Tauschmittel?
Die Akzeptanz eines Tauschmittels ist davon abhängig, wie leicht es wieder eintauschbar ist. Damit ergibt sich für neue Arten von Geld das berühmt berüchtigte Henne-Ei-Problem.
Während die Einführung von staatlichen Formen von Geld durch die Souveränität der Regierung den Bürgern aufgezwungen werden kann (z.B. indem vorgeschrieben wird, dass diese Form von Geld im Handel akzeptiert oder die Steuerlast in dieser Form des Geldes getilgt werden muss) hat es Geld im Sinne einer freien Marktwirtschaft weitaus schwieriger.
Geld, das nicht aufgezwungen werden kann, muss durch seine Beschaffenheit dem Anwender vergleichsweise einen so großen Nutzen spenden, dass er es freiwillig als Tauschmittel akzeptiert und anderen Alternativen möglicherweise sogar vorzieht. Dies tut er natürlich nur dann, wenn er weiß, dass er es auch wieder bei anderen Handelspartnern eintauschen kann. Umso mehr Menschen also eine Art des Geldes als Tauschmittel akzeptieren, desto attraktiver ist es. Das macht die Eigenschaft ein allgemein akzeptiertes Tauschmittel zu sein, zur wichtigsten aller Grundcharakteristika von Geld.
Für Bitcoin trifft das nur beschränkt zu. Auch wenn es mittlerweile einige Händler gibt, die Bitcoin als Bezahlung akzeptieren, ist die Anzahl solcher im Vergleich zu Händlern, die beispielsweise den Euro als Tauschmittel akzeptieren, verschwindend gering. Im Rahmen dieser Eigenschaft, macht das zum Beispiel den Euro zu einer attraktiveren Form von Geld als Bitcoin.
Doch bevor wir uns ein vorschnelles Urteil bilden, wollen wir uns noch die übrigen zwei Grundcharakteristika anschauen, um anschließen beurteilen zu können, ob Bitcoin Geld ist oder nicht.
Bitcoin als eine Recheneinheit
Die Teilbarkeit ist wichtig für die Akzeptanz eines Tauschmittels und beeinflusst damit ebenfalls die erste der drei Grundcharakteristika von Geld. Beispielsweise möchtest du mit deinem Geld jeglichen Preis problemlos bezahlen können, ohne vor dem Problem zu stehen, dass dir dein Gegenüber nur auf sehr umständliche Art und Weise dein Wechselgeld auszahlen kann. Daher eignet sich beispielsweise Gold, durch seine fehlende Eigenschaft physisch problemlos in kleinere Einheiten aufgeteilt werden zu können, überhaupt nicht für den alltäglichen Handel.
Um das Bezahlen von unterschiedlichen Preisen so bequem wie möglich zu gestalten, muss Geld möglichst einfach in kleinere Einheiten aufgeteilt werden können. Bitcoin erfüllt dieses Kriterium mit Bravur.
Jeder Bitcoin (BTC) ist bis zur 8. Dezimalstelle teilbar. Die kleinste Einheit ist 1 Satoshi. Bei dem aktuellen Bitcoin Kurs von knapp 8.900€ bedeutet dies, das ca. 112 Satoshis einem Euro-Cent entsprechen. Im Umkehrschluss ist 1 Satoshi ein Hundertzwölftel Cent wert.
Damit können sogar selbst sogenannte Mini-Beträge mit Bitcoin problemlos bezahlt werden. Der Euro hingegen ist in dieser Hinsicht stark limitiert, da eine kleinere Einheit als 1 Cent nicht existiert.
Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel
Eine wichtige Funktion von Geld ist es, als Wertträger zwischen zwei voneinander abhängigen Transaktionen zu fungieren. Der Halter von Geld darf also nicht von einem starken Wertverfall betroffen sein, sonst sinkt die Bereitschaft Geld zu halten rapide ab. Im Folgeschluss wird niemand mehr Geld als Tauschmittel akzeptieren, wenn er es nicht augenblicklich wieder eintauschen kann und möchte.
Eine Gemeinsamkeit von allen Geldformen sind Mechanismen, die einen schnellen Wertverfall verhindern sollen. In anderen Worten muss die Produktion von neuen Einheiten des Geldes niedrig gehalten werden, um den Wert der bereits existierenden Einheiten zu erhalten. Getreu dem ökonomischen Grundprinzip von Angebot und Nachfrage. Wird das Angebot willkürlich erhöht, während die Nachfrage im Verhältnis nicht genauso schnell ansteigt, sinkt die Wertigkeit des Geldes. Im Kontext von Geld wird dieser Umstand mit Inflation bezeichnet. Gleichzeitig wird die Fähigkeit vor einem starken Wertverfall geschützt zu sein, durch die Härte des Geldes ausgedrückt.
Die Härte des Geldes wird durch die Relation seines momentanen Angebotes (Stock) und der Menge an Einheiten ausgedrückt, die in der nächsten Periode produziert werden (Flow). Je höher das Stock/Flow-Verhältnis ausfällt, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Gut über die Zeit hinweg seinen Wert hält.
Im Gegensatz zu staatlichem Geld weist Bitcoin ein recht hohes Stock/Flow-Verhältnis auf. Durch das Bitcoin Halving gewinnt Bitcoin zudem alle 4 Jahre weiter an Härte, da immer weniger BTC produziert werden und sich sein Inflationsrate dadurch stetig senkt.
Da Bitcoin allerdings noch sehr jung ist und von einer verhältnismäßig kleinen Anzahl von Menschen genutzt wird, kommt hinzu, dass der Bitcoin Preis aktuell noch starken Schwankungen unterliegt. Dadurch ist die Wertstabilität zwischen zwei Transaktionen für den Halter nicht gewährleistet.
Ist Bitcoin Geld? Das Fazit!
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Bitcoin aktuell nur beschränkt als allgemeines Tauschmittel fungiert, gleich wenn die Anzahl an Händlern, die Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert, über die Jahre hinweg stetig zu steigen scheint.
Bitcoin eignet sich durch seine Teilbarkeit in sehr kleine Einheiten hervorragend als Recheneinheit. Eine Wertstabilität kann Bitcoin allerdings nicht gewährleisten, da sein Wert starken Preisschwankungen unterliegt.
Schlussfolgernd weist Bitcoin zwar die ein oder andere Eigenschaft von Geld auf, ist aber aktuell nicht als solches zu bezeichnen.
Die Betonung liegt auf aktuell, da nicht auszuschließen ist, dass sich dies in Zukunft ändern wird. Schließen sich zukünftig immer mehr Händler dem Bitcoin Netzwerk an, steigert sich damit automatisch die Effizienz von Bitcoin, als allgemein akzeptiertes Tauschmittel zu fungieren. Da Bitcoin grenzenlos ist, könnte seine Akzeptanz in ferner Zukunft sogar die von nationalen Währungen um ein Vielfaches übertreffen.
Sollte sich der Bitcoin Preis zudem in ferner Zukunft am Markt stabilisieren, wäre er durch seinen hohen Härtegrad zudem ein besonders sicheres Mittel zur Wertaufbewahrung. Allerdings wird voraussichtlich sowohl das eine als auch das andere einen Prozess von mehreren Jahrzehnten benötigen.
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