Wie wir bereits berichtet haben, droht die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) mit rechtlichen Schritten gegen Coinbase. Die Firma soll ihren Plan fallen lassen, Nutzern Zinsen für das Verleihen von Kryptowährungen zu gewähren. Warum ist das ein Problem? Wir haben versucht, die Sache unter die Lupe zu nehmen.
Warum genau will die SEC Coinbase verklagen?
In einer Reihe von Tweets sagte Coinbase-CEO und Mitbegründer Brian Armstrong:
Die SEC hat sich in letzter Zeit wirklich dubios verhalten.
Er ging ausführlich auf die Beziehung zwischen der SEC und Coinbase ein.
Laut Armstrong hatte das Unternehmen die Behörde über seine Absicht informiert, das Programm „Lend“ zu starten. Berechtigte Nutzer würden sich vorab anmelden, um Zinsen auf bestimmte Vermögenswerte zu erhalten. Es ginge los mit 4% APY auf USDC Coin.
Die Behörde reagierte jedoch mit der Erklärung, dass es sich bei der „Lend“-Funktion um ein Wertpapier handelt und drohte mit einer Klage. Ausgehend von diesen Tweets hat Coinbase ein Problem mit der SEC wegen der folgenden Punkte:
- Die SEC hat sich geweigert, dem Unternehmen mitzuteilen, warum sie „Lend“ für ein Wertpapier hält.
- Das Unternehmen hat der SEC bereits die geforderten Unterlagen zur Verfügung gestellt und die Mitarbeiter aussagen lassen.
- Die SEC hat damit gedroht, rechtliche Schritte einzuleiten, wenn das Unternehmen ohne Erklärung oder Begleitung mit dem Programm fortfährt.
- Anderen Kryptounternehmen ist es erlaubt, die Kreditvergabefunktion zu nutzen. Das führt zu einer unfairen Marktsituation.
Probleme mit zinstragenden Krypto-Konten
Wie der CEO von Coinbase erklärte, bieten einige Kryptounternehmen bereits verzinsliche Konten an. Dazu gehören BlockFi und Celsius. BlockFi ist jedoch bereits auf Probleme gestoßen. Im Juni forderte das New Jersey Bureau of Securities das Finanzunternehmen auf, solche hochverzinslichen Konten nicht mehr anzubieten.
Der Anordnung zufolge hatte das Unternehmen 14,7 Milliarden Dollar von Anlegern gesammelt und dabei eine Rendite von 0,25 % bis 7,5 % angeboten. Deshalb wird gegen BlockFi in einigen US-Bundesstaaten ermittelt.
Es gibt immer häufiger Angebote von Kryptounternehmen, die Nutzer ihre Coins gegen Zinsen leihen lassen. Die Regulierungsbehörden haben jedoch Bedenken geäußert, dass die Produkte nicht mit den bestehenden Wertpapiergesetzen übereinstimmen, insbesondere in den USA.
Wie geht es weiter?
Coinbase besteht darauf, dass das „Lend“-Programm kein Wertpapier ist. Die Firma möchte außerdem von der SEC wissen, warum sie Coinbase daran hindert, das gleiche Produkt auf den Markt zu bringen, das andere Unternehmen bereits haben. Die Einführung des Programms wurde zunächst auf Oktober verschoben.