Südkorea bereitet sich derzeit auf weitere mögliche Krypto-Regulierungen vor. Vor kurzem hatte das Land einige der schärfsten Vorschriften der Welt in Kraft gesetzt. Der Leiter der Finanzaufsicht von Südkorea hat angedeutet, dass nach den Maßnahmen gegen Kryptobörsen nun auch weitere Krypto-Bereiche reguliert werden. Es geht dabei um dezentrale Finanzen (DeFi) und Non-Fungible Token (NFT).
In einem Interview mit Maeil Kyungjae sagte der Leiter der Financial Intelligence Unit (FIU) Kim Jeong-gak, dass Südkorea auf künftige Empfehlungen zu NFT und DeFi wartet. Diese sollen von der Financial Action Task Force (FATF) kommen. Er fügte hinzu, dass das Land in seinen Vorschriften nach „internationaler Konsistenz“ strebt.
Jeong-gak sagte dazu:
Wir werden gemeinsam mit den zuständigen Ministerien überlegen, ob wir die beiden Sektoren regulieren können und diese Entscheidungen in einem neuen Finanzgesetz berücksichtigen.
Außerdem sprach Kim eine Warnung an Kryptobörsen aus. Nach den neuen Regulierungsvorschriften sind nur noch vier Plattformen übrig geblieben, an denen man digitale Coins gegen die Landeswährung KRW handeln kann. Der FIU-Chef erklärte, dass seine Einheit Börsen für digitale Währungen nach den gleichen strengen Standards wie Banken verwalten und überwachen will.
Er behauptete, dass Geldwäsche auf dem Kryptomarkt wahrscheinlicher sei als in stark regulierten Finanzinstituten wie Banken.
Kim sagte, dass die Behörden ihr Augenmerk stärker auf Kryptohändler richten müssten. Folglich will man diese Unternehmen in Zukunft „genau überwachen“.
Südkorea reguliert bereits Kryptobörsen
Derzeit haben nur zwei Kryptobörsen eine vollständige Betriebserlaubnis von der FIU erhalten. Es geht dabei um die erste Handelsplattform des Landes, Korbit. Auch der Marktführer Upbit ist in dieser Liste. Anträge ihrer Konkurrenten, zu denen sowohl Bithumb als auch Coinone zählen, werden noch geprüft. Die übrigen Kryptobörsen des Landes mussten entweder schließen oder bieten nur noch Tausch von Kryptowährungen an.
Kritiker der Vorschriften sagen, dass die Regierung und die Behörden die Entstehung eines „Monopols“ oder „Oligopols“ von vier Unternehmen zugelassen haben. Dadurch haben vielversprechende und innovative Unternehmen nun Probleme.
Kim wies die Kritik mit folgenden Worten zurück:
Die Sorge um Monopole ist etwas, was bei der Einführung eines neuen Systems natürlich auftritt.