Der mit Spannung erwartete Bericht der US-Notenbank Federal Reserve über Kryptowährungen und CBDCs (digitale Zentralbankwährungen) soll laut dem Fed-Vorsitzenden Jerome Powell innerhalb weniger Wochen veröffentlicht werden. Ursprünglich wurde er im September 2021 erwartet.
Powell, den Präsident Biden für eine zweite Amtszeit als Vorsitzender der Bank nominiert hat, wurde vom republikanischen Senator Mike Crapo (Idaho) während seiner Bestätigungsanhörung vor dem Bankenausschuss des Senats am Dienstag nach dem Zeitplan für den Bericht gefragt.
Powell antwortete auf die Frage nach einer kurzen Pause:
Wir haben ihn nicht ganz dahin gebracht, wo wir ihn haben wollten. Aber jetzt ist der Bericht tatsächlich da, und in wenigen Wochen werden wir ihn veröffentlichen.
Sein Kommentar erinnert an eine ähnliche Aussage bei einer Senatsanhörung im November. Damals versicherte er, dass der Bericht in den „kommenden Wochen“ erscheinen würde. Zwei Monate zuvor hatte er gesagt, die Veröffentlichung soll „bald“ geschehen.
Fokus auf CBDC – kommt der digitale Dollar der Federal Reserve?
Es wird erwartet, dass sich der Bericht auf CBDCs konzentrieren wird. Es handelt sich dabei um ein Thema, das von der Fed lange erforscht wurde und für viele Diskussionen bei Anhörungen im Kongress gesorgt hatte, bei denen Powell häufig als Zeuge geladen ist. Bei der jüngsten Anhörung hat republikansicher Senator Pat Toomey den Fed-Chef erneut zu diesen Währungen befragt:
Wie Sie wissen, haben einige dafür plädiert, dass ein digitaler Dollar der Zentralbank so entwickelt wird, dass einzelne Amerikaner Privatkonten bei der Fed haben und die Fed zum Privatkundenbankier für Amerika wird. Ich habe den Eindruck, dass es in der Geschichte, der Erfahrung, dem Fachwissen und den Fähigkeiten der Fed absolut nichts gibt, was die Fed zu einer Privatkundenbank machen würde. Ist das eine zutreffende Feststellung?
Powell bejahte diese Frage. Er bejahte auch die Frage, ob eine CBDC-Währung mit privat emittierten, gut regulierten Stablecoins koexistieren könnte, wenn der Kongress der Zentralbank die Befugnis dazu erteilt.
Auch Republikansiche Senatorin Cynthia Lummis aus Wyoming, eine bekannte Krypto-Befürworterin, die große Mengen an Bitcoin besitzt, sowie andere Abgeordneten stellten Powell scharfe Fragen.
Aber insgesamt gab es wenig Neues, was der Fed-Chef über die Blockchain-Branche sagen konnte und was die Krypto-Fans nicht schon wissen. Auch der kommende Bericht wird vermutlich keine wesentlich neue Informationen enthalten. Wie Powell es selbst formulierte: „Wir werden darin Fragen stellen, so dass wir Antworten von der Öffentlichkeit erhalten können.“